Kapitel 24

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Pov. Taehyung
Ich war nun schon mehrere Stunden in diesem Zimmer eingesperrt, also hatte ich mich dazu entschieden einfach schlafen zu gehen. Letztendlich konnte ich gerade nicht wirklich was dagegen tun, denn selbst wenn ich die Tür eintreten würde, sind da zu viele Leute, die mich aufhalten würden. Jungkooks Training hat zwar so seine Wirkung, aber ohne Waffe ist das alles gar nicht so einfach und ich war noch immer kein Meister darin.

Gerade als ich kurz vorm einschlafen war hörte ich allerdings mehrere Schüsse, welche immer näher kamen. Sofort stand ich auf und sah aus dem Fenster, auch wenn einige sich anhörten, als ob sie im Haus fielen. Draußen standen verdammt viele Autos, mehr als vorher. Wenn hier jemand rein will, wird das auf jeden Fall Tote auf beiden Seiten geben. Mein Vater hat immer alles gesichert und nicht mal Jungkook würde es ohne Tote seinerseits hier reinkommen.

Ich zuckte zusammen, als auf einmal ein Schuss nah bei meinem Zimmer fiel. Ich bekam sofort Flashbacks von dem Tag, an dem Jungkook mich entführt hatte, weshalb ich mich gerade am liebsten in der nächsten Ecke verkriechen wollte. Auch wenn ich mich seitdem verändert habe und froh bin, dass es so kam, hat dieser Tag so seine Wunden gelassen.

Kurz darauf wurde die Tür eingetreten und ein Mann war zu sehen. Er sah sich noch einmal um "Komm, ich bring dich zu Jungkook..." Jungkook steckt dahinter? Er kam wirklich um mich zu holen? Hat dafür so viele Leben aufs Spiel gesetzt und wahrscheinlich auch welche von seinen Männern verloren, um mich zu sich zuholen?

Etwas unglaubwürdig sah ich den Mann an, aber ich stand sofort auf, um ihm zu folgen. Ein weiterer bewaffneter Mann kam ebenfalls dazu und sie gingen mit mir langsam herunter, wo noch immer der ein oder andere Schuss fiel. Sie versuchten mich von denen so gut es ging fernzuhalten. Allerdings gingen wir dafür an mehreren Leuten vorbei, welche bereits erschossen waren, von denen ich sogar den ein oder anderen wiedererkannte. Es war furchtbar das zu sehen, aber tatsächlich konnte ich meinen Kopf dank dem Training ziemlich frei halten.

Mein Herz schlug so schnell wie gefühlt nie zuvor, einerseits aus Angst, welche daher kam, dass jede Sekunde ein weiterer Schuss fallen könnte, dazu hatte ich auch Angst vor Jungkooks Reaktion. Andererseits realisierte ich auch, dass auch Baekhyun und Appa noch immer im Haus sein konnten. Wir gingen durch mehrere Räume wo wir zu erst auf Hobi stießen.

Dieser nahm mich sofort in den Arm und sagte den beiden Männern, dass er mich zu Jungkook bringen wird, jedoch umarmte ich ihn erstmal noch für weitere Sekunden, da ich gerade einfach nur froh darüber war einen von ihnen zu sehen. Ich war nicht mal einen vollständigen Tag von ihnen getrennt, doch es war für mich viel zu lange, gerade weil ich bis vorhin nicht wusste, wann ich sie überhaupt wiedersehen werde.

Hobi zog mich näher zu den Schüssen und durch eine offene Tür, sah ich wie Jungkook jemanden erschoss. Jungkook schien gerade safe zu sein, weshalb Hobi ihn rief. "Jungkook." Er sah sich nich einmal kurz um, bevor er dann seinen Blick zu uns wendete.

Als er mich erblickte, konnte man sehen, dass er erleichtert zu sein scheint. "Hoseok, geh und hol die anderen." Ohne weiteren Kommentar verließ Hobi den Raum und ließ mich mit Jungkook allein. Bitte, lass ihn nicht böse sein...

Ich hatte mich schon darauf eingestellt angeschrien zu werden oder etwas in der Art, stattdessen legte Jungkook einfach seine Arme um mich und drückte mich fest an sich. Sofort klammerte ich mich an ihn, woraufhin mir dann schon die Tränen kamen, ich war einfach so erleichtert und froh ihn zu sehen, nachdem was gerade passiert ist.

Es tut so gut, seine Nähe zu spüren. Ich will wirklich nie wieder von ihm weg. Ich will nie wieder diese Angst haben ihn zu verlieren. Ich will einfach für immer in seinen Armen liegen, wo ich mich so sicher und geborgen fühle. Er löste sich sofort als er Schritte hörte, wobei sich nur kurz danach rausstellte, dass sie von Jimin und Yoongi kamen, welche ich dann auch umarmte.

Ich bekam langsam ein ziemlich schlechtes Gewissen, dass so viele Menschen ihr Leben lassen mussten, nur weil ich unbedingt zu Baekhyun wollte. Das alles hier ist meine Schuld, wegen mir haben sie ihr Leben aufs Spiel gesetzt... "Es tut mir so Leid..." murmelte ich in Jimins Halsbeuge, während mir weitere Tränen kamen.

Jimin blieb still und löste sich, während sein Blick zu Jungkook schweifte. "Sucht noch alles ab, ich fahr mit ihm vor." sagte die kühle Stimme von Jungkook hinter mir, bevor er eine Hand auf meinr Schulter legte und mich zum Auto führte.

"Jungkook es tut mir so Leid... Es tut mir Leid, dass ich so dumm bin, ich wollte nicht, dass es so endet. Wirklich." Ich hoffe er verzeiht mir, auch wenn das bestimmt dauern wird. Ich hab Angst, was passiert wenn wir zuhause sind. Sicherlich wird er mir nicht mehr erlauben ihn zu umarmen, wahrscheinlich darf ich nicht mal mehr mein Zimmer verlassen.

Die Fahrt über war natürlich wieder komplette Stille, dieses Mal war sie aber mehr als unangenehm. Ich hatte solche Schuldgefühle, es war einfach ein Fehler, den ich nicht wieder rückgängig machen konnte, der aber nie hätte passieren dürfen. Obwohl Jungkook schweigt und keine Miene verzieht, merkt man ihm an, wie sauer er ist, verständlicherweise, doch das macht die Stille noch unangenehmer.

In der Tiefgarage stiegen wir stumm aus und gingen hoch, den Weg über sah ich permanent auf den Boden, denn ich hatte zu viel Angst, Jungkook anzusehen. Nicht mal als er mich dort auf einen Stuhl drückte. Der Tränenfluss, welche ich während der Autofahrt halbwegs stoppen konnte, kam erneut und ich musste mir ein schluchtzen stark unterdrücken, während Jungkook mich einfach nur stumm ansah und sich nach hinten an die Wand lehnte.

Dadurch das er mich so lang einfach nur schweigend ansah, wurde ich nur noch nervöser. Jungkook schwieg zwar oft, aber dieses Schweigen hieß definitiv nichts gutes. Allerdings weiß ich nicht, ob ich es bevorzugen würde, dass er redet. Wahrscheinlich wird es trotzdem noch sehr viel Ärger geben und das ist mir bewusst.

"Taehyung, sieh mich an." seine Stimme klang wie immer, was mich einerseits beruhigte, andererseits auch sehr beunruhigte, denn ich hatte es verdient angeschrien zu werden, weshalb es mich so sehr irritiert. Ehrlich gesagt traute ich mich nicht wirklich in sein Gesicht zu sehen, auch wenn mich der gleiche Anblick wie immer erwarten wird, schämte ich mich einfach zu sehr für meinen Fehler.

Allerdings hatte ich auch zu große Angst jetzt noch mehr Fehler zu machen und ihn noch wütender zu machen, also hob ich meinen Kopf langsam, um ihn anzusehen. Um ihm direkt in die Augen zu sehen, fühlte ich mich aber einfach zu schlecht für, ich kann es nicht ertragen ihm in die Augen zu sehen. "In die Augen." Mein Puls, welcher sowieso schon raste, ging auf Hochleistung und ich sah ihm in die Augen, während mir weiter die Tränen über die Wange flossen.

"Ich hasse dich."

ʙᴏʀɴ ᴛᴏ ᴋɪʟʟ || ᵀᴬᴱᴷᴼᴼᴷ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt