„Denkst du, dass es besser wird?", meinte Seungmin ziemlich kühl. Seinen inneren Groll konnte man deutlich hören und brachte den Brünetten dazu, dass er schluckte und seinen Blick zu Boden wandte. Die Stimmung, die sowieso nicht die allerbeste zu sein schien, sank noch einmal, sorgte dafür, dass sich alles umso mehr anspannte und die Luft zwischen ihnen immer dünner wurde. Seungmins Eifersucht war gerade das unpassendste, was hätte aufkommen können und brachte gerade alles zum Ersticken. Zum ersten Mal schien es wirklich so, als wären die Freunde dabei sich in einem kleinen Streit zu befinden. In einem Moment, der nicht hätte ungelegener sein können.
Und irgendwie fühlte sich besonders Seungmin außen vor gelassen und als wäre er kein Teil der Gruppe mehr, als hätte Felix seine Position eingenommen. Dabei war es falsch diesem die Schuld zuzuweisen. Aber weil der Rothaarige Probleme hatte sich in eine Gruppe zu integrieren und hing er sich immer an Hyunjin, von dem er die letzten Tage, wie bereits erwähnt, nichts anders zu hören bekam, außer die Gedanken, die sich um Felix abspielten. Und so langsam hatte er es wirklich satt.
„Seitdem Felix in unser Leben getreten ist, denkt ihr nur noch an ihn und wie schlecht es ihm geht, aber denkt nicht einmal an euch! Ich bin langsam wirklich genervt, dass ich nicht einmal mehr die Kraft habe, um überhaupt einen von euch aufzubauen. Nur weil er gerade eine schwere Zeit durchmacht, dreht sich nicht die Welt um ihn! Ihr verdrängt eure Probleme durch ihn..."
Der jüngere Australier musste zunächst schlucken, fühlte sich vollkommen schlecht aufgrund Seungmins doch sehr direkten Worten und der Tatsache, dass dieser scheinbar etwas gegen ihn hatte, was er bisher nicht dachte. Und natürlich hatte der Jüngste unter ihnen recht, mit dem, was er sagte, aber keinesfalls war es der richtige Zeitpunkt gewesen, um seine Meinung auf den Tisch zu knallen. Jedoch hielt es Seungmin nicht mehr aus, versuchte seine Beziehung zu retten, die dabei war aufgrund seiner Eifersucht zu brechen und ließ somit seinen Frust heraus. Die indirekte Wut, die er auf Felix hatte, obwohl es nicht einmal sein Vorhaben war. Er hasste einfach den Fakt, was um ihn herum passierte, dass sich seine Freunde veränderten, während er der Gleiche schien. Nur mit der extremen Angst seine Freunde zu verlieren, die er sonst immer zu verstecken wusste.
„W-Wieso sagst d-du das nicht früher?", hauchte der Brünette und rammte sich seine Fingernägel in seine Handballen, versuchte sich sein leises Wimmern zu unterdrücken. Ihm wurde schlecht. Mehr als das und er hatte von Anfang an gewusst, dass er sich niemals jemanden hätte öffnen sollen. Es wäre besser gewesen, wenn er an den Handgreiflichkeiten seiner Mutter irgendwann gestorben wäre, anstatt wie ein streunender Hund Zuflucht bei Menschen zu suchen, die er bei einem Strandurlaub kennengelernt hatte. Es war falsch, doch in dem Moment hatte es sich richtig angefühlt. Und nun bereute er nichts mehr, als dass er wirklich gedacht hatte, dass man ihm in Ansatz mögen würde. Er war ein Nichts, eine Enttäuschung, ein Fehler, aber kein Freund, der es verdient hatte von jemandem Hilfe zu bekommen. Der Zug war seiner Meinung schon längst abgefahren.
„W-Wieso tust du s-so, als würdest d-du mich mögen, w-wenn du mich doch h-hasst?" Eine Träne rannte seine Wange hinunter, seine Stimme wurde brüchiger und vorwurfsvoller. „W-Wieso tut ihr a-alles so, als w-würdet ihr mir h-helfen wollen, wenn i-ihr mich am Ende fallenlasst? H-Habe ich nicht g-genug gelitten?"
„Felix...", murmelte Chan leise vor sich hin und versuchte sich irgendwelche Worte zusammenzureimen, um zu beteuern, dass es keineswegs so war, wie sein Gehirn es ihm einredete. Jedoch schienen all die Bemühung, die er bisher getätigt hatte, einem zerbrochenen Spiegel zu gleichen, den Seungmin mit seinen Worten in binnen weniger Sekunden zerstört hatte. „Das stimmt nicht... Wir werden dich nicht fallen lassen!"
Und doch mit jedem noch so kleinen Versuch schienen dieser sich nicht wiederaufbauen zu lassen, weil das Vertrauen, welches Felix zu ihnen allen gefasst hatte, vollends gebrochen schien. Es würde noch viel länger dauern, als es Hyunjin und Chan rechtschien, während Seungmin noch immer sauer war und nicht einmal in die geringste Einsicht zeigen wollte. Keinesfalls wollte Seungmin seine beiden Freunde verlieren, vor allem nicht wegen Felix, aber genau das stand nun auf der Kippe. – Die Freundschaft und Beziehung zwischen Chan und Hyunjin zu ihm.
„Vielleicht sollten wir gehen.", zischte Hyunjin, stand sofort auf und sah den Rothaarigen auffordernd an. Man konnte spüren, wie genervt der Ältere der Beiden war. „Ich will nicht, dass es hier in einem großen Streit endet, wenn wir hier weiterbleiben. Nicht wahr, Seungmin?"
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𝗗𝗿𝗼𝘄𝗻 ✧ CHANLIX
Fanfiction"Stille Wasser sind tief." - Doch Felix ertrinkt an seinen Gefühlen, während Chan von all dem nichts mitbekommt. Ein einfacher Strandurlaub sorgt dafür, dass Felix seine erste, richtige Freundschaft nach langer Zeit aufbaut. Doch, dass diese Freunds...