three 🌊

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"Wie, der hat sich irgendwelche Tabletten eingezimmert und hat sich dann schlafen gelegt? Was ist das denn für einer?" Leicht entsetzt warf der Blonde einen Blick zu seinem Freund, schüttelte dann aber seinen Kopf. Eigentlich wollten sie zu dritt einen normalen Urlaub als Freunde unternehmen, aber dass jemand wie Felix, um den man sich anscheinend ernsthafte Sorgen machen musste, in ihrem Zimmer war, war nicht sonderlich schön und angenehm gewesen.

"Es können auch irgendwelche Beruhigungsmittel sein. Nur, weil man Tabletten nimmt, heißt das noch lang nicht, dass es etwas schlimmes sein muss. Wir kennen ihn nicht.", meinte der Rothaarige und legte dabei ein Lächeln auf seine Lippen. Dabei schaute er seinen Freund ziemlich verliebt, dass bei Chan ein wenig der Würgreiz einsetzte. Mit einem Paar in den Urlaub zu fahren, war defintiv nichts Tolles für ihn gewesen und in diesem Aspekt auch nicht die beste Entscheidung seit langem.

"Und das ist auch besser so." Hyunjin, der Blonde der Beiden, verdrehte dabei seine Augen. Chan wollte nur sein Handy holen, welches bis dato geladen hatte. Dass er aber Bekanntschaft mit ihren neuen Mitbewohner machte, nahm er zu diesem Zeitpunkt auch nicht an. Aber jetzt, wo sich Hyunjin so in Rage geredet hatte und nicht verstand, was das Verhalten des Brünetten sollte, begriff auch der Älteste, dass nicht alles in Ordnung mit ihm sein konnte.

"Ich geb Seungmin recht! Wir kennen ihn nicht und deswegen dürfen wir ihn auch nicht verurteilen. Wer weiß, was seine Geschichte ist? Schubladendenken ist sowieso etwas, was wir nicht tun sollten. Wir wollen genauso wenig in eine Schublade gestopft werden, also sollten wir das genauso wenig mit Fremden tun."

Es wurde ruhig zwischen den drei Jungen, weil sie wussten, wie recht Chan hatte. Niemand mochte es verurteilt zu werden und doch taten es viele, verletzten somit ihre Mitmenschen.

"Es ist Abend. Bestimmt ist er wieder wach. Wie wäre es, wenn wir ihm anbieten, dass wir an den Strand gehen? Er scheint nett zu sein..." Hyunjin schien nicht sonderlich begeistert über den Vorschlag zu sein. Der Miesepeter ihrer Gruppe wollte er aber auch nicht sein, sodass er stumm nickte, aber seine Augen ein weiteres Mal verdrehte. "Okay, ich geh schnell in unser Zimmer und schau nach ihm... Ihr könnt das tun, was Paare tun oder so." Somit stand Chris auf und lief schnellen Schrittes in das Hotel. Gerade war er nur mehr als froh, eine Ausrede zu haben von den Turteltauben wegzukommen. Und es konnte auch nicht schaden, wenn sie den Neuankömmling in ihre Gruppe integrierten. Er würde bestimmt einige Tage hier verbringen und eine gewisse Beziehung aufzubauen, konnte auch nicht schaden.

Als er mit einem Klicken die Tür des Zimmers öffnete, ein durch und durch verschlafener Felix vor seinem Spind hockte, musste Chan beinahe grinsen. Er kam quasi im perfekten Moment.

"Hey, hast du Lust mit meinen Freunden und mir an den Strand zu gehen?" Der Ältere musterte jede noch so kleine Bewegung des Brünetten, der sich langsam wieder aufreckelte. Anders als seine Mimik, war die von Felix kalt, beinahe erstarrt, sodass ihm ein kleiner Schauer über den Rücken fuhr.

"Wieso sollte ich?" Felix' Stimme war viel dunkler gewesen, was daran lag, dass er vor wenigen Minuten erst aus seinem Schlaf erwachte war und er dementsprechend keine wirklich gute Laune hatte. Wenn er diese überhaupt jemals verspüren konnte. In Wirklichkeit fühlte sich jeder Tag für ihn gleich qualvoll an und manchmal wünschte er sich, dass diese Dunkelheit in ihm ein Ende nahm.

"Vorhin hast du gesagt-"
"Schon gut. Ich zieh mich um und dann werde ich mitkommen, um euch zu zeigen, was für ein ätzender Mensch ich bin." In Felix' Stimme schwang reiner Sarkasmus. So, als hätte er Chans Vorschlag nie ernst genommen. Tatsächlich hatte er das auch nicht, denn er war sich ziemlich sicher, dass man an ihm das Interesse verlor, wenn man sein wahres Gesicht kannte.

Somit verschwand der junge Australier aus der Tür und verschwand auf der nächsten Toilette, um sich umzuziehen. So ganz verstand Chan zwar nicht, wieso er sich nicht hier umzog. Doch er hinterfragte das Verhalten nicht. Sonst würde er wohl noch einen Streit herausfordern und darauf hatte er noch weniger Lust.

Im Großen und Ganzen hatte sich Chan ihren neuen Mitbewohner für die nächsten Tage anders vorgestellt.

𝗗𝗿𝗼𝘄𝗻 ✧ CHANLIXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt