Aus irgendeinem Grund waren die beiden Australier unfassbar nervös gewesen, als sie am nächsten Tag das Krankenhaus betreten hatten. Zusätzlich wurde Felix unfassbar schlecht, weil es das gleiche Gebäude war, in dem sein Vater starb und es sich anfühlt, als würde er den gleichen Schmerz ein zweites Mal wiedererleben. Nur dass er wusste, es waren nur Erinnerungen und keine Realität. Doch hatte er den Bezug vollkommen verloren und bekam nicht einmal mit, wie er anfing leise vor sich hinzuschluchzen und bereute es tief im Inneren, dass es zu Chans Vorschlag ja gesagt hatte. Es war eine total dumme Idee, die ihm erst jetzt bewusst wurde und am liebsten wäre er von hier geflüchtet, wäre nie wieder hier aufgekreuzt, weil er wie seine Eltern war; Nur zu gern rannte er vor seiner Vergangenheit davon, weil er nicht von dieser eingeholt werden wollte.
Er wollte die gleichen Dinge nicht immer zu erleben, nicht mit ihnen konfrontiert werden, obwohl er eigentlich mit der ganzen Sache besser abschließen sollte, als diese immer und immer wieder zu verdrängen.
„Es ist alles okay, Felix...", riss Chans Stimme ihn aus seinen Gedanken, brachte den Jungen zum Schlucken, ehe er nickte. Es war eine Lüge, dass alles okay war. Tief im Inneren des Brünetten war es alles andere als das. Ein riesiger Raum, der auf den ersten Blick so schön wirkte, aber so viele geheime Stellen hatte, in denen man den ganzen Dreck, die ganzen Probleme, verstecken konnte. Und erst beim genaueren Hinsehen, wenn man mit der Lampe auf Orte schien, sah man, wie hässlich der Raum in Wahrheit war. Wie hässlich die Probleme sind, die Felix stets zu verstecken versuchte, damit niemand diese so wirklich erkennen konnte.
„Du bist keineswegs allein, okay? Ich pass auf dich auf." Wie von selbst griff der Ältere nach Felix' Hand und zeigte ihm somit, dass er auf ihn vertrauen konnte. Unsicher umschloss der Jüngere Chans Hand, versuchte sich zu einem Lächeln zu zwingen, was am Ende kein wirkliches Lächeln war, sondern eine schmale Linie. Ein deutliches Zeichen, dass es für ihn nicht ganz so einfach war und er nicht hier sein wollte, weil er so überfordert war mit der Situation. Dabei war es doch vorhersehbar gewesen, dass es genau zu dieser Situation kommen würde.
Somit standen sie vor der Tür, während Chan einen letzten, prüfenden Blick zu Felix machte, welcher einen recht starren, zugleich matten Blick auf die weiße Holztür gelegt hatte. Ein viel zu lautes Schnappen nach Luft des Jüngeren, als Chan an dem Holz geklopft hatte und wenige Sekunden später diese öffnete. Innerlich sprach Felix immer wieder mit sich selbst, dass alles gut werden würde, dass er auf Chans Worte vertrauen sollte und er ihm half, sobald er mit dem Ganzen nicht zurechtkam.
„Hallo Hannah~", trällerte der Ältere los und schien wirklich darüber glücklich zu sein, seine kleine Schwester wieder besuchen zu können. „Ich habe dir heute jemanden mitgebracht." Und somit war das Interesse geweckt und die Vierzehnjährige versuchte sich aufzurichten und erkannte, wie die beiden Jungen ihr Krankenzimmer betraten. Sie war sehr überrascht darüber, schließlich war Chan zwei Tage früher dran, als sie es sonst gewohnt war und keineswegs war sie genervt darüber. Viel eher im Gegenteil.
Der Blick richtete sich jedoch sehr schnell auf Felix, der skeptisch gemustert wurde, als würde ihr das Gesicht mit den Sommersprossen etwas sagen. Etwas unwohl fühlte sich der Brünette schon, immerhin kam es dem Blick sehr ähnlich, den Hyunjin ihm damals gegeben hatte, als er das erste Mal auf die Jungen im Urlaub getroffen hatte und sich dadurch ziemlich unwillkommen gefühlt hatte.
Felix hatte nicht einmal einen genaueren Blick auf Hannah geworfen, weil er sich derartig unwohl fühlte. Mehr als er zugeben wollte und somit versteckte er sich sogar hinter ihren Bruder.„Channie, ich kenn ihn doch! Wieso stellst du mir deine Freunde noch einmal vor, wenn ich sie schon kenne?"
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Weil meine Mood nicht die Beste ist, belasse ich es bei diesem Cliffhanger :)
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𝗗𝗿𝗼𝘄𝗻 ✧ CHANLIX
Fanfic"Stille Wasser sind tief." - Doch Felix ertrinkt an seinen Gefühlen, während Chan von all dem nichts mitbekommt. Ein einfacher Strandurlaub sorgt dafür, dass Felix seine erste, richtige Freundschaft nach langer Zeit aufbaut. Doch, dass diese Freunds...