Security

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Am Abend sitze ich mit meiner Mutter an einem Tisch, um den Eintritt zum Tanz zu kassieren. Es ist viel los, als nicht mehr so viele kommen und reinwollen, kommen immer mal wieder welche und reden mit uns. Eine Stunde nach Beginn des Einlasses kommen 2 Securitymänner, die extra engagiert werden mussten, da unser Dorf sonst keine Genehmigung bekommen hätte. Die beiden Männer sind echte Schränke, aber total nett. Wir besprechen uns mit ihnen und sie drehen erstmal eine Runde auf dem Gelände. Hinter uns auf dem Parkplatz versammeln sich einige Jugendliche. Da es jedoch schon später ist, haben wir beschlossen nicht mehr zu kassieren, sitzen aber immer noch an dem Tisch und reden mit Bekannten. Immer wieder kommen welche und lassen sich von uns Geld wechseln. Von weiten höre ich die Jugendlichen reden „Die kassieren ja immer noch, ey. Boar son Scheiß, ey. Ich will aber da nicht 3Euro Eintritt bezahlen, ey." Ich grinse nur und denke mir meinen Teil. Auf dem anderen Parkplatz fahren 5 tiefergelegte Autos rauf, alle vollbesetzt. Die Leute steigen aus und genau in dem Moment kommt die Security zu uns. Alle steigen wieder ein und verschwinden. Die beiden von der Security lachen nur und fragen uns, wie lange wir noch kassieren wollen. Ich grinse über beide Backen und sage „Wieso kassieren? Wir kassieren doch schon seit mindestens einer Stunde nicht mehr." Ich sage das extra laut, so dass auch die anderen Jugendlichen das hören, die jetzt ziemlich angepisst sind. Sie kommen auf uns zu, doch der eine von der Security bremst erstmal alle wieder aus. „So Leute, aber mit Rucksack kommt ihr hier nicht rein." Der andere grinst mir zu. Jeder von den Jugendlichen hat einen Rucksack dabei. In dem Moment fährt ein Auto vor und der Vater von dem einen steigt aus. Alle nehmen ihre Rucksäcke und schmeißen diese in seinen Kofferraum. Danach dürfen sie auf das Festgelände.

Halb eins hab ich keine Lust mehr auf die ganzen Leute. Ich versuche die Kasse loszuwerden, jedoch ist der Kassenwart schon längst nach Hause. Toll! Ich klemme mir also die volle Kasse unter den Arm und muss durch den halben Ort im Dunkeln. Seitdem ich weiß, dass Daniel mich schon die ganze Woche beobachtet habe ich generell ein komisches Gefühl. Der eine von der Security kommt auf mich zu, weil er mir anzusehen scheint, dass ich mich nicht wohlfühle. „Hey ist alles klar bei dir?" „Ach na das schon lange nicht mehr, aber ich muss die Kasse mit nach Hause nehmen und wohne am anderen Ende vom Dorf." „Na das ist doch kein Problem, ich bringe dich nach Hause, so viel ist nicht los und es reicht, wenn einer hier kurz aufpasst."

Auf dem Weg nach Hause reden wir ein bisschen. Er stellt sich mir als Basti vor, ist 27 Jahre alt und macht den Securityjob nur nebenbei. Eigentlich arbeitet er sonst als KFZ-Mechatroniker. Natürlich verdient er in dem Beruf genug, aber das Zusatzeinkommen hat er zur Zeit bitter nötig, da seine Freundin im 5.Monat schwanger ist und dadurch seine Ausgaben in nächster Zeit steigen werden.

Wir kommen bei mir zu Hause an und ich verabschiede mich bei ihm. Wir tauschen unsere Nummern aus, da wir uns wirklich gut verstanden haben. Er wartet noch vor der Tür, bis ich endlich im Haus verschwunden bin. Ich gehe noch schnell duschen, weil ich so verschwitzt nicht ins Bett will. Anschließend gehe ich in mein Zimmer und lese wieder eine Weile. Ich schreibe Nik schnell noch, dass ich gut angekommen bin und mich jetzt hinlege. Ich mache das Licht aus und lasse den ganzen Tag noch einmal Revue passieren.

Home sweet homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt