Home sweet home

Geburtstag

Andy ging auch noch duschen und danach sitzen wir entspannt auf dem Sofa und gucken noch ein bisschen TV. Erst zappen wir nur rum, da wir uns nicht wirklich auf ein Programm einigen können. Ist ja auch gar nicht so einfach. Bis wir dann bei 'The Big Bang Theory' hängen bleiben. Es sind zwar schon alte Folgen, aber Sheldon in Hochform kann man nie oft genug sehen. In der Werbepause besprechen wir, dass wir übermorgen zur Polizei aufs Revier fahren, da Andy dann einfach früher Feierabend macht.

Mir fallen immer häufiger die Augen zu und weil ich nicht auf dem Sofa einschlafen will, stehe ich auf und mache mich auf den Weg in mein Bett. „Schlaf gut Marie" sagt Andy noch leise, aber da fallen meine Augen auch schon wieder zu. Am nächsten Morgen werde ich von irgendeinem klappern wach, was ich nicht zu ordnen kann. Andy ist schon aufgestanden, dass sehe ich daran, dass er die Decke und das Kissen zusammengelegt hat und am vordersten Ende der Couch liegt.

Ich hole mir noch ganz in Ruhe neue Klamotten aus dem Schrank und gehe dann langsam runter. Als ich in die Küche komme, stehen dort Andy, Tim, Nik und meine Mutter am Tisch, der wunderschön gedeckt ist. Eine große Torte und ein großer Blumenstrauß stehen dort. Meine Lieblingsblumen, ein Strauß mit 3 Sonnenblumen. Meine Augen füllen sich mit Tränen, ich hatte meinen Geburtstag total verdrängt und das alles nur wegen einem durchgeknallten Ex. Meine Mutter kommt als erstes und schließt mich in ihre Arme. Ich habe sie die letzten Tage vermisst, aber sie war ständig arbeiten und ich bin ja eigentlich schon ein großes Mädchen. An Geburtstagen, Weihnachten und zu Silvester bin ich immer absolut emotional, da werden die Tränendrüsen immer schnell durchgespült.

Meine Mutter überreicht mir einen Umschlag, den ich sofort öffne. Ein Wellnesswochenende für 2 Personen in Berlin. „Du musst hier mal rauskommen, damit du ein bisschen abschalten kannst. Keine Angst, du kannst den Zeitpunkt selbst wählen." Ich nehme sie wieder in den Arm und bedanke mich bei ihr. Von Andy bekomme ich eine CD geschenkt mit aktuellen Hits drauf, „damit du mich nicht immer nach Musik anpumpen musst", sagt er und grinst mich an. Ich ziehe auch ihn in eine Umarmung, was ihn aus dem Konzept bringt und er leicht auf mich zu stolpert. Tim tritt hervor, „für mein Geschenk müssen wir rausgehen", er geht voran und ich gehe einfach hinterher. Als wir auf den Hof kommen springt mir ein Hund entgegen. Die Augen faszinieren mich sofort. „Mit den besten Grüßen von Ralf, er wird dich demnächst mal wieder besuchen kommen, denn er will sich mit dir aussprechen. Das ist Jule, sie ist ein Husky-Schäferhund-Mix. Sie wird ab jetzt immer mit auf dich aufpassen, aber keine Angst, uns wirst du so schnell noch nicht los." Ich bücke mich zu ihr runter und fange an sie am Kopf zu kraulen, was ihr sichtlich gefällt.

„So Kleines, von mir bekommst du natürlich das beste Geschenk von allen." Na jetzt bin ich ja gespannt wie ein Flitzebogen. „Ich bleibe heute den ganzen Tag bei dir." „Na super, das ist ja eher eine Bestrafung." Ich boxe ihm leicht gegen den Oberarm, den er sich empört reibt. „Und außerdem werde ich dich und Julchen heute Nachmittag entführen, aber ich verrate dir noch nicht wohin es geht." Er zieht mich in seine Arme. „Jetzt wird's aber Zeit, dass wir erstmal frühstücken, ich habe Hunger." Wie im Chor sagen Tim, Andy, meine Mum und ich: „Wie immer also."