Dekorativ

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Kurz nach Mittag sind wir alle wieder wach. Wir frühstücken alle zusammen. Es gibt frisch aufgebackene Brötchen, selbstgemachte Marmelade, gekochte Eier und frischem Orangensaft.  Die Mädels waren relativ ruhig, kann aber auch an ihrem Kater, den sie sicher haben, liegen. Die Jungs hängen auch beide am Tisch und sind nicht wirklich ansprechbar, geben sich aber wenigstens Mühe. Vielleicht wollen sie auch nur ein gutes Bild gegenüber den Mädels abgeben. Aber die bekommen ja selber nichts mit. „Na habt ihr alle gut geschlafen“, alle zucken zusammen. Oops war ich wohl ein bisschen zu laut für die Mimosen, das tut mir ja mal gar nicht leid. „Jaja“, kam es nur gemurmelt. Na so was konnte ich ja leiden, wenn man am morgen, also jetzt ja eher Mittag, noch so schlechte Laune hatte.

 Da ich am Tisch keinen geeigneten Gesprächspartner finde nehme ich mein Handy raus und verbinde mich mit dem Internet. Per WhatsApp  meldete mein Handy ein paar Nachrichten, in den Gruppen ging ich nur schnell rein und wieder raus, damit mir diese nicht weiter angezeigt werden. Nur bei Christoph lese ich mir die Nachricht durch. „Na Prinzessin, bist du schon aus deinem Dornröschenschlaf erwacht oder soll ich dich wach küssen kommen?“ Süß war es ja schon von ihm, aber so einfach bin ich nicht zu haben. „Sind denn meine 100Jahre Schlaf schon vorbei? Kam mir gar nicht so lange vor“, schrieb ich ihm einfach mal zurück.

 Die Mädels machten sich noch ein wenig frisch und ich räumte mit den Jungs den Tisch ab. Andy drehte sich zu Nik und fragte dann, ob er etwas von Eileen wollte. „Was sollte ich denn von der schon wollen?“ „Na ich find sie schon ganz heiß und wollte dir nicht in die Quere kommen, weil ihr euch ja schon länger kennt“, sagte Andy nun. „Nee lass mal gut sein, die ist mir viel zu stressig. Das würde auf Dauer nicht gut gehen, die geht mir ja nach so einem Abend schon auf den Trichter.“ Ich musste mir ein Lachen verkneifen und räumte einfach das Geschirr weiter in den Geschirrspüler. Nachdem die Mädels aus dem Bad kommen, machen sich die Jungs auch noch mal frisch, weil ich aber keine Lust auf ein Gespräch mit den beiden habe, nehme ich mein Handy wieder raus. „So viel Schönheitsschlaf wäre verschwendet, da du schön genug bist“ jetzt stieg mir die Röte ins Gesicht. Aber bevor ich antworten kann, kommen Nik und Andy zurück aus dem Bad. Ich stecke mein Handy wieder in meine Hosentasche, ich werde ihm einfach nachher antworten.

 Nik fährt zu sich nach Hause und nimmt die Mädels mit, Andy wird mich nach Hause bringen. Noch läuft er in der Wohnung rum und sucht krankhaft seinen Autoschlüssel. „Warum hängt der denn nicht am Schlüsselbrett?“ frage ich ihn einfach mal. „Na weil ich den nie anhänge“, bekomme ich einfach nur als Antwort. „Und warum hast du dann ein Schlüsselbrett, wenn du deine Schlüssel da nicht anhängst?“ „Es ist dekorativ“, er klappert mit dem Schlüssel rum, den er in einer seiner getragenen Jeans gefunden hat. Ich verdrehe nur meine Augen, Andy lacht und wir gehen gemeinsam zu seinem Auto runter.

Wir schnallen uns an und fahren los, der Weg ist ja nicht so weit bis zu mir, nur 3 Orte. Andy beschleunigt aus dem Ort raus, fährt mit 120km/h, bis wir uns dem Waldstück nähern, in der es eine scharfe S-Kurve gibt. Er geht vom Gas, das Auto wird langsamer, aber es ist immer noch zu schnell um die Kurve kriegen zu können. „Andy was machst du denn? Wir sind zu schnell.“ Panisch sehe ich ihn an. „Die Bremse funktioniert nicht.“ Das war fast das letzte was ich hörte. Es knallte laut und es war sofort dunkel.

Home sweet homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt