Nik und Aleks verschwinden gleich in sein Schlafzimmer, ich hoffe nur, dass wir sie nicht hören werden. Andy und ich werden auf dem Sofa schlafen, was Andy gerade auszieht. „Willst du noch was trinken, also was ohne Alkohol meine ich?", frage ich ihn, denn ich muss erstmal ein bisschen runterfahren, sonst kann ich eh nicht schlafen. „Ja gerne. Soll ich den Fernseh noch ein bisschen anmachen?" Ich bin schon halb in der Küche, als er fragt, deswegen versuche ich laut genug Ja zu sagen, aber nicht so laut, dass wir irgendwen stören.
Ich hole zwei Gläser raus und natürlich, wie sollte es auch anders sein, rutscht mir eins aus der Hand und knallt extra laut auf die Arbeitsplatte und geht kaputt. „Mist", war ja klar, dass irgendwas passiert. Ich nehme noch ein Glas raus und stelle es neben das noch heile Glas. Ich nehme die Glasscherben und schneide mich auch noch. „So ein Scheiß", Andy kommt gerade um die Ecke. „Was hast du denn jetzt schon wieder gemacht?" „Na nach was sieht es denn aus?" Aus dem Schnitt quilt immer mehr Blut raus und fängt langsam an auf die Arbeitsfläche zu tropfen.
Andy holt ein Blatt von der Küchenrolle und reicht es mir. „Finger weg von den Glasscherben, sonst schneidest du dich noch mal", sagt er, als ich gerade anfangen will die Scherben weiter zusammen zu suchen. „Wir kümmern uns jetzt erstmal um deinen Finger und dann gehst du nur mit dem Getränk ins Wohnzimmer. Ich räume das dann hier noch weg und bringe die Gläser mit." Jetzt komme ich mir echt vor wie ein kleines Kind. Er geht an den Küchenschrank, wo Nik extra einen Sanikasten und Pflaster gelagert hat. „Zeig mal noch mal wie groß der Schnitt ist!"
Ich nehme das Tuch kurz runter und Andy sucht das passende Pflaster raus. Er nimmt meinen Finger in die Hand, pustet kurz auf den Schnitt und klebt mir das Pflaster auf. „Bis du heiratest ist alles wieder verheilt", sagt er und wuschelt mir durch die Haare. Ich nehme die Flasche und gehe in das Wohnzimmer zurück. Ich ziehe mir mein Oberteil und die Hose aus und schlüpfe schon mal unter meine Decke. Andy kommt kurz darauf mit den Gläsern und reicht mir diese. „Aber nicht wieder kaputt machen", sagt er und zwinkert mir zu. Ich fülle die Gläser und stelle sie auf den Couchtisch, der direkt neben mir steht, weil Andy ihn zur Seite schieben musste um die Couch auszuziehen.
Ich liebe diesen Tisch, es ist Niks Gesellenstück, auch wenn er die Prüfung zum Tischler nicht bestanden hat, die Arbeit war echt super. Andy zieht sich auch seine Hose und sein Hemd aus und schlüpft unter seine Decke. Wir gucken noch ein bisschen fern, reden und trinken die Flasche Brause noch aus. Mein Blick fällt auf die Uhr, die an der Wand hängt. „Wir sollten mal langsam schlafen, es ist gleich 7Uhr." Andy nimmt die Fernbedienung und schaltet den Fernseher aus. Ich stelle die Gläser weit genug weg und kuschele mich in meine Decke.
Mir ist kalt und ich versuche mich so klein zu machen, wie nur irgendwie möglich, so dass ich schnell wie ein Embryo liege, aber das bringt auch nichts. Ich drehe mich noch mal um und versuche es so, aber das ist genauso kalt, wie sollte es auch anders sein. Also drehe ich mich wieder zurück. „Na hast dus bald?", fragt eine raue Männerstimme, die ganz schön nah an meinem Ohr ist. „Mir ist kalt", stöhne ich nur. Andy rutscht näher an mich und legt seinen Arm um mich. Seine Wärme überträgt sich auf mich und sein Kopf ruht nun auf meiner Schulter. Ich spüre seinen regelmäßigen Atem auf meiner Haut und das lullt mich so lange ein, bis ich endlich einschlafe.
DU LIEST GERADE
Home sweet home
Teen FictionMarie ist eine 24 Jahre alte Studentin und erzählt aus ihrem Leben. Nicht alles läuft nach Plan, auch wenn sie es gerne so hätte. Ihr Leben ist komplett aus den Fugen geraten, als sie sich von ihrem Freund nach 4 Jahren getrennt hat. Wie schafft sie...