Auffangstation

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*2 Wochen später*

Ich sitze gerade beim Frühstück, als mein Handy klingelt. Ohne auf den Anrufer zu achten nehme ich ab. „Hey Marie, ich hoffe ich habe dich nicht geweckt." „Nein Basti, da musst du schon früher aufstehen." Er lacht am anderen Ende der Leitung. „Du hattest mir doch angeboten für uns mal zu Babysitten. Steht das Angebot noch?" „Na klar, ich stehe zu meinem Wort." „Nun ja, es ist aber ganz schön kurzfristig. Hast du heute Zeit und kannst auf den kleinen Ben aufpassen? Unser Babysitter ist krank geworden und wir brauchen dringend Ersatz." „Jetzt mach dir mal nicht in die Hose. Bring mir den Kleinen nachher einfach rum und dann ist gut." Er sagte mir noch, wann sie vorbeikommen, dass sie ihn morgen wieder abholen und auch noch eine Tasche mit genügend Sachen mitbringen.

Um 11 stehen auch schon Basti und seine kleine Familie vor der Tür. Sie laden den Kinderwagen aus und ich habe Ben auf dem Arm, dabei erzählen sie mir, was Ben gerne mag und wie ich ihn schneller dazu bringe einzuschlafen. Die beiden trennen sich nur schweren Herzens von ihrem kleinen Jungen, was ich absolut verstehen kann. Ben verschläft den Abschied total und da muss ich lächeln. Als die beiden weg sind, lege ich ihn in den Kinderwagen und entscheide mich mit ihm und Jule ein bisschen spazieren zu gehen.

Nach einer Stunde im Wald bin ich wieder zurück und mache mir schnell was zu essen. Gerade als ich mir einen Teller fülle klingelt es an der Tür. Ich laufe raus und da steht Nicole vor der Tür. „Marie, gut das du da bist. Kannst du heute Nachmittag Flori nehmen? Ich hab einen Notfall und Patrik ist noch arbeiten." „Na den kriege ich in meiner Kinderauffangstation auch noch unter." Sie sieht mich verdutzt an. „Ich hab schon einen Zwerg hier, aber das ist nicht schlimm. Wann holt ihr ihn denn ab?" „Patrik hat um 6Uhr Feierabend und sollte dann gegen 7 hier sein." Ich nahm Flori an der Hand und ging mit ihm rein. „Du gehst jetzt Hände waschen und dann essen wir beide erstmal was." Seine Augen werden groß und er nickt eifrig. Ich fülle noch einen Teller und dann fangen wir endlich an zu essen.

Mein Handy klingelt, da ich eine Nachricht bekommen habe. „Ich brauche mal dringend deinen Rat." Ich frage Andy was denn los ist und als Antwort ruft er mich an. „Kannst du vorbei kommen, per Nachricht ist das zu kompliziert." „Würde ich ja gern, aber ich habe zwei kleine Kinder hier." „Ok, wo hast du die gestohlen?" „Du bist doof." „Ja, ich dich auch. Na ich hab Lina bei mir. Kann ich mit ihr rumkommen?" „Na auf das die Hütte voll wird. Komm einfach her." Und schon höre ich nur noch das Tuten in der Leitung. Ich verstehe gar nicht was heute los ist, die ganzen letzten beiden Wochen habe ich allein rumgehangen und heute ist mein Haus so voll, dass es fast aus allen Nähten platzt. Ben fängt an zu schreien, ich gehe zu ihm und nehme ihn auf den Arm. In der Küche mache ich ihm ein Fläschchen warm und Flori sitzt am Tisch und malt. Andys Auto hält vor der Tür. „Flori kannst du mal schnell die Tür aufmachen gehen?" Er rennt zur Tür und lässt Lina und Andy rein. Ben schreit immer noch auf meinem Arm, aber die Flasche ist endlich fertig. „Lina willst du mit Florian draußen ein bisschen spielen?" Die beiden laufen raus und Andy kommt in die Küche. „Na das ist ja ein Bild für die Götter." Er grinst über beide Backen und ich sitze mit Ben im Arm und gebe ihm sein Fläschchen. „Ach halt die Klappe. Wobei brauchst du denn meine Hilfe so dringend?" Andy kommt an den Tisch und setzt sich zu mir. Er streicht Ben sanft über den Kopf. „Naja ich hab mir da was überlegt und wollte gerne mal deine Meinung dazu hören."

Home sweet homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt