Home sweet home

Der große Auftritt

Die Zeremonie war wunderschön, der Blick vom Bräutigam, als die Braut durch den Gang kam war sensationell. So sollte ein Mann seine Frau immer anschauen. Aleks und ich verbrauchten erstmal eine halbe Packung Taschentücher und auch die Männer verdrückten sich einige Tränen. Jetzt machten wir uns auf den Weg zum Festsaal, wo es dann mit dem Feiern erst richtig losgeht und Andy seine Rede noch halten darf. Aleks, Nik, Andy und ich fuhren in einem Fahrzeug zum Saal, der nicht weit entfernt von Andys Wohnung ist. Während der Fahrt fällt mir auf, dass Andy total nervös ist. „Du brauchst nicht nervös zu sein, dir wird keiner den Kopf abreißen", sage ich etwas leiser zu ihm. „Aber ich könnte ihr diesen schönen Tag damit versauen." „Aber sicher nicht mit der Rede, die du vorbereitet hast." Ich lächele ihm noch mal zu und dann kommen wir auch schon an.

Der Saal ist wunderschön geschmückt, ganz schlicht in weiß und rot, aber dennoch schön. Die Tafel ist in einer U-Form aufgestellt und ein DJ hat sein ganzes Equipment schon auf der großen Bühne aufgestellt. Für die Hochzeitsgeschenke steht extra ein Tisch separat und alle Gäste können sie dort hinstellen. Genau das machten wir jetzt auch und begeben uns anschließend auf die Suche nach unseren Plätzen. Das Hochzeitspaar sitzt mittig und neben den beiden jeweils die Familien. Direkt neben ihnen also die Eltern und dann die Geschwister. Bei Andys Schwester Alina waren das nur ihre Mutter, die kleine Lina und Andy. Da ich als Andys Begleitung mitgekommen bin, darf ich direkt neben ihm sitzen. Zum Glück sitzen Nik und Aleks uns direkt gegenüber, denn sonst hätte ich niemanden, den ich sonst noch kennen würde. Als alle ihre Plätze gefunden haben und endlich sitzen, zittern Andy vor Nervosität die Hände. Ich drücke sie leicht unterm Tisch und flüstere ihm noch mal zu, dass er das schafft.

Bevor wir uns gesetzt haben, hat er sich das Mikro vom DJ besorgt, damit auch wirklich alle die Rede hören können. Bevor Andy sich jetzt noch verrückter macht, ergreife ich die Initiative und klopfe mit dem Löffel gegen den Rand des Glases und Andy steht von seinem Platz auf. Für den Notfall hat er seine Rede noch auf dem Zettel, aber so oft, wie wir sie gestern durchgegangen sind, weiß ich ganz genau, dass er jedes Wort im Kopf hat.

„Heute ist nun der Tag gekommen, meine kleine Pupsi ist nun verheiratet. (alle lachen wegen Pupsi und das Eis ist gebrochen) Eigentlich habe ich immer gedacht, dass ich als großer Bruder diesen Schritt zuerst wagen würde, aber leider habe ich nicht das Glück den perfekten Partner schon gefunden zu haben. Dass du genau das geschafft hast und dich zu einer so wundervollen Frau entwickelt hast, die du nun bist, erfüllt mich mit Stolz. Natürlich hattet ihr beiden schon Höhen und Tiefen, aber zusammen habt ihr alles durchgestanden und euch gegenseitig den Rücken gestärkt. Klar als großer Bruder war ich immer skeptisch, weil ich nur das Beste für Pupsi wollte, aber das bist du Jason. (Er klopft dem Bräutigam auf die Schulter und lächelt ihn an) Und nun seht euch an, was diese beiden schon zustande gebracht haben. (Er legt seine Hand liebevoll auf Linas Kopf und sie grinst bis über beide Backen) Als Alina in ihrem Alter war, erzählte sie mir immer, wie denn ihr Traumprinz sein soll. Sie sagte immer, er braucht kein weißes Pferd zu haben, ein schnelles Auto reicht auch. Du darfst dich also bei mir bedanken Jason, dass ich genug Einfluss auf sie hatte und du überhaupt Chancen hattest. (Wieder lachen alle) Aber das wichtigste war Pupsi immer nur, das ein Mann sie richtig glücklich macht und nun schaut ihr heute nur mal ins Gesicht. Ich habe sie nur an einem einzigen Tag schon einmal so glücklich gesehen und das war, als sie nach 12 Stunden Wehen endlich ihren kleinen Engel im Arm halten durfte. So soll es dein Leben lang auch bleiben. Ich wünsche euch nur das Allerbeste und das euch die Liebe für immer miteinander verbindet. Haltet dieses Gefühl für immer fest, denn es ist das Wertvollste was es gibt. Ich lieb dich mein Schwesterherz." Er nimmt sie in den Arm und ihr laufen die Tränen an den Wangen hinunter.