Schuhe

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Ich werde von unserer Klingel geweckt, die wild betätigt wird. Da meine Mutter bereits zur Arbeit ist, steige ich mürrisch aus meinem Bett, greife mir eine Jogginghose, die ich gestern kurz anhatte und ein zerknittertes Shirt und ziehe mich auf dem Weg zur Tür an. Kaum das ich die Tür öffne, kreischt Aleks mich an und fällt mir um den Hals. „Wir haben uns eine gefühlte Ewigkeit nicht gesehen." „Liegt nicht an mir," murmle ich nur, so dass sie es nicht versteht und noch mal nachfragt, aber ich wiederhole es nicht, „Bist du gerade erst aus dem Bett gekrabbelt oder was ist los?" Hach, Aleks ist ja total lieb, aber wie kann man denn um kurz vor 9 schon so viel erzählen? „Hmm", antworte ich einfach nur. „Dann mach dich mal fertig und ich bereite uns schon Frühstück vor."

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg in die Stadt. „Wie läuft es mit Nik und dir?" Da die beiden kaum noch Zeit mit uns verbringen, weiß ich im Moment gar nicht, wie es um ihre Beziehung bestellt ist, obwohl ich davon ausgehe, dass alles gut ist, denn sonst wäre einer von beiden schon angekommen und hätte sich bei mir ausgeheult. „Alles super. Marie ich war schon lange nicht mehr so glücklich. Was ist denn da nun zwischen Danny und dir?" „Ich verbringe gern Zeit mit ihm. Gestern habe ich ihm alles über Daniel erzählt und er hat mir einfach zugehört und war für mich da. Ich fühle mich sehr geborgen bei ihm, bin mir aber nicht sicher, ob sich daraus noch mehr entwickelt. Wir sollten mal alle zusammen was unternehmen, damit ihr ihn auch kennenlernt und ich von euch weiß, was ihr von ihm haltet." Mir ist es wichtig geworden, was meine Freunde von jemanden halten, da ich nicht mehr auf meine Menschenkenntnis vertraue, nach dem was die letzte Zeit immer so passiert ist.

Aleks und ich ziehen erstmal von einen Klamottenladen in den nächsten und schon bald haben wir mehrere Tüten voll mit Tops, Hosen, Unterwäsche und sogar ein paar hübsche Röcke. Da wir schon so viele Tüten haben, bringen wir diese erstmal zum Auto und gehen dann in die Schuhläden. Ich bin immer absolut kritisch, was schöne hohe Schuhe angeht, Aleks ist das ganze Gegenteil und lässt sich schnell für eine ganze Reihe Pumps begeistern. Während Aleks sich durch die Schuhe durchprobiert gehe ich erstmal weiter und gucke mich ein bisschen um. Mir fallen ein paar Pumps ins Auge, die perfekt zu meinem Kleid morgen passen würden. Sie haben eine türkisfarbene Sohle und beigefarbene Lederriemen. Ich probiere sie an und sie passen perfekt.

Außer diesem Paar Schuhe finde ich noch zwei andere, die mir gefallen und deswegen kaufe ich sie mir auch. Aleks dagegen balanciert 9 Kartons mit Schuhen zur Kasse und kauft sich diese. Ich muss schmunzeln und biete ihr an, dass ich von ihr auch noch 3 Kartons nehme, denn so würde sie den Weg niemals bis zum Auto schaffen. So beladen marschieren wir durch das Einkaufscenter. Mir tun die Füße weh, weil wir zumindest einen Halbmarathon gelaufen sind. „Aleks wollen wir uns noch kurz hinsetzen und ein Eis essen oder so?" „Na klar, Eis geht immer!" Ja da sind wir uns immer sofort einig. Wir suchen uns ein Platz in der Ecke, damit wir die Kartons einfach in die Ecke stapeln können und nicht alles blockieren. Wir bestellen uns jeweils einen großen Eisbecher und einen Kaffee. Aleks erzählt mir gerade, dass sie Elias am Campus getroffen hat und sich mit ihm unterhalten hat, da kommt ein sehr gutaussehender Kellner und bringt uns unsere Bestellung. „Da waren die Damen aber fleißig", meint er und sieht dabei auf die Kartons hinter uns. „Richtig und da haben wir uns auch den Eisbecher verdient." Mit der Antwort scheint er nicht gerechnet zu haben, denn er guckt mich ganz verblüfft an. Er stellt alles auf den Tisch und geht wieder. Aleks grinst mich frech an „Na den hast du erfolgreich vertrieben"


So da bin ich wieder. Ich kann euch sagen, bei 30°C im Schatten mit Feuerwehrmontur rumzurennen ist echt Mist. Wir hatten Einsatz wegen Waldbrand. Also bitte bei diesen Temperaturen im Wald nicht rauchen, nicht mit dem Fahrzeug reinfahren und keine Scherben liegen lassen.

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