Apfelstrudel

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3 Tage später

Ich habe alle zu mir nach Hause gebeten, denn ich musste mit Nik, Aleks und Andy sprechen. Die letzten Tage habe ich mir den Kopf über diese ganze Situation zerbrochen. Ich hatte keinen Kontakt zu einen von ihnen, habe mich komplett in mein Zimmer eingeigelt und mehrere Listen erstellt, weil ich wirklich das Gefühl hatte, dass ich sonst den Überblick über meine eigenen Gedanken verloren hätte.

Ich habe eigentlich die ganzen Tage damit verbracht im Schneidersitz auf meinem Bett zu sitzen, mir Broilers um die Ohren schallen lassen und Listen erstellt. Die Tage sind vergangen wie nichts, ich habe mein Zeitgefühl komplett verloren gehabt. Aber jetzt ist Schluss damit, heute wird das alles ein Ende haben.

Ich stehe seit um 7 in der Küche und habe angefangen Kekse zu backen um mich abzulenken. Nach den Keksen hab ich erstmal Brötchen zum Frühstück aufgebacken und nachher werde ich noch einen Kuchen für heute Nachmittag machen, den ich dann anbieten kann, wenn alle zu mir kommen.

Ich gucke mal wieder, was es neues bei Facebook gibt, aber die Gesichter kennt man ja auch schon alle, aber ich habe eine neue Freundschaftsanfrage. Ich kann mit dem Namen absolut nichts anfangen und auf dem Profilbild ist auch nicht wirklich etwas zu erkennen, deswegen lehne ich erstmal ab. Ich bin viel vorsichtiger mit dem Umgang der sozialen Netzwerke geworden. Daniel ist mir damals auch im Internet begegnet und es gibt einfach keine Garantie, wie die Leute im richtigen Leben so drauf sind. Ich habe ja nun so auch schon genug Probleme, da werde ich mir nicht gleich noch mehr Probleme anlachen.

Ich stelle gerade die Brötchen auf den Tisch, als meine Mutter in die Küche kommt. Wir frühstücken ganz in Ruhe und reden ein bisschen. Als ich mich dabei mache, den Tisch wieder abzuräumen, fängt es draußen an zu schneien. Ich liebe den Schnee, auch wenn ich eigentlich ein Sommerkind bin. Erst schneit es nur ganz fein, aber die Flocken werden immer größer und schon bald bildet sich eine weiße Schicht vor unserem Fenster.

Ich krame alle Zutaten für den Kuchen raus auf den Tisch und suche nach unserem alten Rezeptbuch, was noch von meiner Oma ist. Ich will den Apfelstrudel machen, den meine Oma immer gebacken hat. Das haben wir immer zusammen gemacht und ich kann mich immer ganz genau daran erinnern, wie wir gelacht haben und gebacken haben. Die Zubereitung dauert nicht lange, weil die Handgriffe schon automatisch passieren.

Als die beiden Strudel im Ofen stehen gucke ich noch mal auf mein Handy und ich habe eine Nachricht bei Facebook bekommen, von dem Profil, das mir vorher eine Freundschaftsanfrage geschickt hat. „Willst du etwa nichts mehr mit mir zu tun haben?" Langsam komme ich mir ja richtig doof vor, deswegen nehme ich allen Mut zusammen und frage einfach: „Wer bist du?"

Bevor ich eine Antwort bekomme, treffen Andy, Nik und Aleks ein. Ich bitte alle drei in die Küche, stelle einen Strudel auf den Tisch und für jeden eine Tasse Kaffe. Ich setze mich an den Tisch. „Ich habe die letzten Tage über die ganze Situation nachgedacht. Bitte seid mir nicht böse, aber ich kann das ganze nicht mehr."

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