Hurra ich bin ein Schulkind

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2 Wochen später

Es ist der erste Tag an der Uni. Die erste Woche wird eine Einführungswoche veranstaltet, damit wir uns auf dem ganzen Gelände nicht verlaufen und uns alles erklärt wird. Aleks und ich treffen uns um 8 am Bahnhof, denn wir wollen gemeinsam mit dem Zug dorthin fahren. Mit meinem Gipsbein kann ich sicherlich nicht alles mitmachen, aber das ist mir egal. Ich habe mir auf einem Zettel Veranstaltungen aufgeschrieben, bei denen ich gerne mitmachen möchte, z.B. eine Führung durch die Bibliothek, denn die ist wirklich riesig und alleine würde ich mich dort wohl nie zu Recht finden.

Nachdem wir mit dem Zug in die Stadt gefahren sind, nehmen wir die nächste Straßenbahn bis zur Uni. Es sind zwar nur zwei Haltestellen, aber das ist uns egal. Als erstes wird der Rektor das Wort in einem Hörsaal an uns alle richten, da wir uns vorher schon den Campusplan angeguckt haben, wissen wir auch wo wir hinmüssen. Der Hörsaal ist schon gut gefüllt und wir setzen uns weit unten und ganz außen hin. Ich sehe mich etwas um, vielleicht kennt man ja doch irgendwen, aber das ist ja unwahrscheinlich, denn ich bin ja auch schon so lange raus aus der Schule und die meisten hier haben erst ihr Abitur gemacht.

Der Rektor erzählt uns viel allgemeines, aber das ist ja klar, denn es sitzen hier so viele unterschiedliche Studiengänge drin. Es ist so voll, dass viele sogar auf den Treppen sitzen. Es ist zwar teilweise interessant, aber einen zweistündigen Vortrag über die Uni zu hören, ohne was Konkretes von sich zu geben ist ja auch nicht so doll. Als er dann mit dem Strukturbaum der Uni anfängt, da klinke ich mich komplett aus. Aleks malt die ganze Zeit schon auf dem Zettel rum, der vor ihr liegt.

Der Rektor entlässt uns zu den Vorträgen der unterschiedlichen Studiengänge, das bedeutete dass sich jetzt erstmal Aleks und mein Weg trennen würden. Ich mühte mich eins ab, denn das Gebäude zu dem ich musste, war am anderen Ende des Campus, ich folgte einfach dem Strom, der zu diesem Gebäude steuerte. Zu meinem Übel mussten wir bis nach ganz oben in den 3.Stock und es gab keinen Fahrstuhl. Ich war durch die Krücken so ziemlich die letzte, die oben ankam. Es waren nur noch ein paar Plätze in der ersten Reihe frei, wo ich mich dann auch hinsetzte.

Der Leiter unseres Studienganges stellte sich vorne hin und ich musste die ganze Zeit zu ihm hochblicken, weil er auf einem kleinen Podest stand, damit die ganz hinten ihn auch noch sehen konnten. Er war ganz anders als der Rektor, machte zwischendurch immer mal ein paar Witze und lockerte seinen Vortrag auf. Aus seinem Vortrag ging hervor, dass wir 120 Studenten in diesem Studiengang waren, davon waren insgesamt 8 Mädchen. Wer hätte das gedacht, dass bei Maschinenbau nur wenig Mädels dabei sind?

Nach dem Vortrag verließen wir den Raum und am Ausgang standen ältere Semester und verteilten Tüten an alle. In den Tüten befanden sich ein Energydrink, den ich sicher nicht trinken werde, Flyer von der Semesterfeier, ein Campusplan, ein kleines Buch mit wichtigen Infos, 2 Kugelschreiber, ein Schlüsselband und ein kleiner Notizblock. Es war ja schon gut, dass man mit einer Kleinigkeit begrüßt wurde, aber jetzt musste ich den ganzen Tag diese Tüte auch noch mit mir rumschleppen.

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