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Aleks POV

Marie liegt eingekuschelt in Andys Bett. Ich fühle mich richtig mies, wenn ich sie so sehe. Wir müssen sie an damals erinnert haben, als sie ihre beiden besten Freunde verloren hat. Ich weiß nicht mal, was wir uns dabei gedacht haben. Denn sie hat ja recht, wenn sie sagt, dass wir doch alle erwachsen sind und dann lügen wir unsere besten Freunde an. Ich selbst, könnte das niemandem verzeihen und wie kann ich dann verlangen, dass sie mir unser Fehlverhalten verzeiht?

„Halt deine Rede, aber verlang nicht von mir, dass ich dich dabei anschaue und dir sofort verzeihe. Ich werde dir jetzt zuhören, dann wirst du wieder verschwinden und mich erstmal in Ruhe über alles nachdenken lassen. Ich denke, dass ist nur fair von mir! Ich bin nicht wütend, ich will dass du das weißt, aber ich bin absolut enttäuscht von euch.“ Sie hat sich die Decke bis über den Kopf gezogen und die Stimme dringt nur ganz leise zu mir vor. 

Natürlich hört sich das hart von ihr an, aber es ist wirklich fair von ihr, ich bin auch jetzt nicht diejenige, die Ansprüche an sie stellen darf. Sie hat sich in dieser kurzen Zeit schon einen Plan zu Recht gelegt, wie alles ablaufen soll. Nik hat mir erklärt, dass sie dadurch langsam wieder in ihr altes Leben zurückfindet. Bevor das alles mit Daniel passiert ist, lief ihr ganzes Leben immer nach Plan ab, sie hatte alles absolut geregelt, das brauchte sie einfach so, damit sie sich in ihrer eigenen Haut auch wohlfühlen kann. Und ich bewundere sie auch dafür, dass sie alles so geregelt bekommen hat, ganz allein.

„Das ist wirklich fair von dir und ich will dir auch nicht ewig hier in den Ohren liegen. Ich fand es blöd dich anzulügen. Du hattest so viel um die Ohren und man hat dir angesehen, dass es dir auch nicht so gut ging. Wir wussten einfach nicht, wie du reagierst, wenn wir so glücklich sind. Es fühlte sich einfach so falsch dir gegenüber an. Wir haben uns immer weiter in diesem Lügenkonstrukt verstrickt und es wurde immer schwieriger dir die Wahrheit zu erzählen. Das es nun genau auf Weihnachten raus kam tut mir leid, aber ich habe es einfach nicht länger ausgehalten. Ich kann dir nichts mehr vormachen und ich möchte damit auch nicht unsere Freundschaft gefährden, denn du bist mir wichtig geworden. Ich verlange nicht von dir, dass du uns das jetzt sofort verzeihst, aber ich möchte gerne, dass du auch versuchst und zu verstehen. Es tut mir leid, dass ich nicht immer für dich da war.“

Mehr konnte ich jetzt nicht machen. Bei den Worten rannen mir immer mehr Tränen über die Wange. Wir hätten wirklich von Anfang an ehrlich zu ihr sein sollen. Sie ist eine starke Frau und verkraftet viel mehr, als wir alle zusammen. „Ich lasse dich jetzt alleine“, sage ich nur zu ihr und stehe von dem Bett auf, wo ich die ganze Zeit auf dem Bettrand gesessen habe und auf das Deckenknäuel geguckt habe, wo meine beste Freundin drunter liegt. Ich gehe bis zur Tür und drehe mich noch mal zu ihr um „Ich hab dich lieb Marie“, ich weiß, dass ihr das mehr bedeutet als anderen Leuten. 

Ich schließe die Tür von außen und gehe zurück ins Wohnzimmer. Nik und Andy haben diskutiert, dass sehe ich den beiden an und sie verstummen sofort als sie mich sehen. Ich hoffe nur, dass es nicht auch noch Streit zwischen Nik und mir gibt, denn dann hätte ich das Gefühl unsere ganze Clique zerstört zu haben. Andy steht auf und wirft mir einen bösen Blick zu, er verschwindet in die Küche. Ich setze mich zu Nik und kuschele mich in seine Arme, in denen ich mich so geborgen fühle.

Home sweet homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt