Kapitel 3 - Amaron

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Noch immer hingen gewaltige Rauchwolken über der Kreuzstadt. Amaron stand auf der inneren Mauer und betrachtete sein Werk. Weite Teile des Oberen Ringes waren von seinen Truppen und den Aufständischen zerstört worden.

Er lächelte. Diese Art von Zerstörung war genau nach seinem Geschmack „Wenn die Niederen sich erheben, werden die Mächtegen fallen." murmelte er.

Leise schritte ertönten neben ihm. „Würdet ihr euch etwa nicht zu den Hohen und Mächtigen zählen, Prinz?"

Amaron seufzte leise und drehte sich um. „Daevas. Was kann ich für euch tun?" fragte er, mit gespielter Höflichkeit. Er mochte den General der Dunkelelfen nicht, er war zu Verschlagen, zu Gerissen.

Daevas, der oberste General der Dunkelelfen, lächelte ihn an, doch es war kein freundliches Lächeln, sondern voller List und Verschlagenheit.. „Ihr enttäuscht mich Prinz. Normalerweise seit ihr immer so schnell von Verstand." Seine Stimme war betont Neutral, hatte jedoch einen spottenden Unterton. Er stellte sich neben ihn an die Brüstung und gemeinsam sahen sie über die Stadt.

„Wir haben wundervolles geleistet, ihr und ich. Wir haben einen der mächtigsten Fürsten des Landes Reiches Gestürzt."

„Aber meine Schwester, ist uns entkommen." erwiderte Amaron gepresst.

„Nun was das angeht Prinz Amaron, ich habe einen Trupp meiner besten Späher ausgesandt um sie zu finden. Es wird nicht mehr lange dauern und Reyna wird sich in eurer Gewalt befinden."

„Hm. Ich hoffe sie finden sie, um euretwillen."

Daevas hob eine Augenbraue, erwiderte jedoch nichts, trotz seiner kaum verhohlenen Drohung.

„Wir müssen unsere weitere Strategie besprechen Prinz."

Amaron wand sich ab und ging zur Treppe. Daevas und seine Wachen folgten ihm.

„Ihr kennt die Bedingungen für unser Bündnis, General. Das Königreich des Winters unterstützt euch gegen das Waldlandreich, wenn ihr uns meine Schwester ausliefert. Dies ist aber nicht der Fall." Erwiderte er.

„Wollt ihr unser Bündnis etwa aufheben Prinz?"

Amaron lächelte schmal. „Das würde mir nie in den Sinn kommen, General. Ich hab euch nur an unsere Abmachung erinnern wollen."

Als er sah, das Daevas ihn Missmutig ansah, wusste Amaron, er hatte sein Ziel erreicht.

„Ich werde neue Späher aussenden." Daevas Stimme war leise und kühl, wie immer, wenn ihn etwas verärgerte.

„Das freut mich zu hören." Amaron bemühte sich um einen Neutralen Tonfall, doch ganz wollte es ihm nicht gelingen. Schnell bemühte er sich das Gespräch zu beenden. Er sah sich unauffällig um und entdeckte eine seiner Kommandanten.

Perfekt, dachte er. „So gerne ich mit euch plaudere General Daevas, ich muss mit meinen Truppen das weiteren Vorgehen besprächen." Er wählte seine Worte bewusst um den Dunkelelfen zu verärgern.

Doch Daevas bewahrte die Typische Elfische Ruhe. Er deutet eine Verbeugung an. „Wie ihr wünscht, Prinz Amaron. Ich muss meinem Kaiser ebenfalls Bericht erstatten. Ihr wisst wo ihr uns findet." Er drehte sich um und das Enge dunkelgraue Gewand, mit den Metallischen Verzierungen, bewegte sich dabei kaum.

Amaron blickte gequält zum Himmel. Er mochte Dunkelelfen nicht. Sie waren zu geheimnisvoll, zu undurchsichtig in ihren Absichten.

„Prinz Amaron." Sagte eine zackige Stimme.

Amaron fasste sich wieder und sah zu dem Kommandant, einem Mann mit braunen Haaren und klaren grauen Augen

„Was kann ich für euch tun Kommandant?" fragte Amaron im gleichen Militärischem Tonfall.

Greifentochter - Band 2 - Erbe der SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt