Unter Reyna begann der Kampf. Metall knirschte, Magie stob auf und Knochen brachen. Reyna beachtete sie nicht. Tief auf Veilans Rücken gebeugt, stieg die goldene in die Höhe. Schnell brachten sie den Baum hinter sich und umflogen den Goldenen Wipfel. Die beiden Lindwürmer, graue Schatten vor einem klaren, Sternenübersätem Himmel, flogen ihre kreise und brachten Hesperias Baum immer neue Wunden bei. Reyna knurrte und gab Veilan die Sporen. Die Greifin bäumte sich in der Luft auf und brüllte Laut und Herausfordernd.
Die Reiter auf den Lindwürmer gaben nun ihrerseits ihren Tieren die Sporen und kamen auf Reyna und Veilan zu. Reyna packte Lichtbringer und Ihre Augen leuchteten golden.
Die erste Attacke Km plötzlich, doch Reyna war vorbereitet. Zwei rote Flammensäulen kamen aus den Mündern der Lindwürmer. Doch Reyna, die von der Magie von Besell durchströmt wurde, hielt die Flammen mit ihrer bloßen Willenskraft auf. Wirkungslos loderten die Flammen in der Nacht und bildeten eine heiße Kugel um Reyna und Veilan und als Reyna die Hand hob und sie zur Faust ballte, erloschen die Flammen.
Überrascht das ihre Gegnerin noch lebte, wendeten die Nachtelfen ihre Lindwürmer. Einer Begann um Reyna herum zu kreisen, der andere näherte sich erneut dem Baum.
Doch er flog nicht lange. Veilan kreischte nun wie ein Adler und die Zweige und Äste des goldenen Baumes bogen sich zur Seite. Eine wahre Flut aus geflügelten Leibern, ergoss sich aus den Nestern.Beinahe ein dutzend Greifen aller Fell und Federfarben, stürzten sich auf den Lindwurm. Dieser schlug laut kreischen mit den Flügeln und versuchte sich gegen die Übermacht zu wehren, doch er hatte keine Chance. Krallen zerfetzten sein haut und rissen die Flügel auseinander. Wirkungslos schlug er mit den Flügeln, eher er rauschen auf der Oberfläche des Sees prallte und seinen Reiter unter sich begrub.
Reyna brüllte triumphierend und reckte die Faust in die Höhe. Veilan und die anderen Greifen vielen in ihren Jubel ein. Sie begannen nun auch über dem andren Lindwurm zu kreisen, so das dieser nicht fliehen konnte.
Reyna ließ Veilan genau gegen über ihres Gegner in der Luft hängen. „Ich gebe euch nur noch diese eine Chance. Gebt auf und ihr werdet verschont."
Stadt einer Antwort hob der Nachtelf seinen Boden und schoss einen Pfeil , dessen Spitze grün leuchtet, auf Reyna ab.
Mit verächtlichem Blick fing Reyna den Pfeil, kurz vor ihrem Gesicht. „Das war euer letzter Fehler!" Reyna hob die Hand und knisternde Lichtbögen begann zwischen ihren Fingern zu leuchten. Krachend zischte ein gezackter Blitz auf den Nachtelfen zu, durchbrach seinen hastig aufgebauten Schutzschild und warfen ihn aus dem Sattel.
Sein Reittier warf verwirrt den kleinen Kopf hin und her und wollte seinem Reiter schon nachfliegen, doch Veilan ließ ihm dazu keine Zeit. Sie packte den dünne Hals mit den Krallen und biss ihm mit dem Schnabel fest ins Genick. Knackend brach das Rückrand des Lindwurms und er stürzte in die Tiefe.
Reyna wollte schon Jubeln, doch dazu blieb ihr keine Zeit. Der Kampf am Strand hatte eine beunruhigende Wendung genommen. Mehrere der Feinde lagen bereits Tod oder verwundet am Boden, doch die meisten Dunkelelfen standen noch. Und auch die beiden weißen Ritter waren noch am Leben. Varon hatte sich in einen Kampf mit seinem Onkel gestürzt und es schien als wären sie sich gleichwertig, doch es war nur Frage der zeit, bis einer der anderen Gegner die Chance bekommen würden, zuzuschlagen. Kyrene war nirgends zu sehen.
Veilan brachte Reyna in einem Schwindelerregendem Sturzflug zum Strand. Geschickt sprang Reyna von ihrem Rücken, während sie noch flogen. Den gesamten Schwung nutzen und eine Flammende Spur nach sich ziehend, holte Reyna mit Lichtbringer aus und zerteilte einen der Nachtelfen vom Kopf bis zu den Lenden. Blaues Blut spritze auf und ergoss sich über Reyna, als seine Körperhälften auf den Strand vielen.
Mit wirbelnder Klinge wand sich die Schwarzhaarriege den beiden weißen Rittern zu. „Ich habe bereits einmal gegen einen von euch gekämpft und nun bin ich mehr als gewachsen!"; rief sie ihnen entgegen.
Wenn es die beiden weißen Ritter beeindruckte, dann zeigten sie es nicht. Stumm zog sie ihre Schwerter und ging auf Reyna los.
Die weißen Klingen prallten auf Reynas goldene. Es war ein harter, aber kurzer Kampf. Die beiden Ritter waren erfahrene Kämpfer, doch Reyna hatte die bessere Waffe und nutze die Kraft von Besell um ihre Gegner zu besiegen. Bald lagen beide Tod am Boden. Ihre Rüstungen rauchten und ihre Schwerter waren zerbrochen.
„Reyna!", rief Varon.
Ihr Lehrmeister blutete aus einer Schnittwunde am Bein, doch er hatte seine beiden Schwerter mit dem seines Onkels verkeilt. Auch Daevas blutet. Es schien nicht so als bräuchte er Hilfe. „Die Höhle!", brüllte Varon, ungewohnt laut.
Reyna brauchte einen Moment um zu begreifen, dann weiteten sich ihre Augen. „Veilan! Zu Höhle!", Rief sie laut und lief los. Die goldene Greifin, die sich an einer der Toten Körper festgebissen hatte, hob den Kopf und lief Reyna hinterher. Sie packten Reyna mit dem Schnabel am Kragen und warf sie auf ihren Rücken. Dann rannten sie gemeinsam zu Höhle, die zum Herzen des Baumes führte.
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Greifentochter - Band 2 - Erbe der Schatten
FantasyReyna hat alles verloren. Ihren Liebsten. Ihren Vater. All das wurde ihr genommen, von ihrem besten Freund und ihrem, verlorengeglaubten Bruder. Im Glauben, versagt zu haben schreit ihr Herz nach Blutiger Rache. Das wunderschöne Cover ist von @Clove...