Reyna verbrachte den Rest des Tages im Wald und kam erst am späten Abend zurück. Als sie das Haus betreten hatte, musste sie an das denken was Varon gesagt hatte, das es unter den Dielen einen Hohlraum gab. Sie bat Valentin erneut um seine Axt und klopfte mit dem Stiel den Boden ab. Als sie den Hohlraum schließlich gefunden hatte, schlug sie so lange mit der Axt darauf ein, bis sich eines der Bretter löste. Sie riss es aus dem Boden. Unter der Diele gab es tatsächliche einen kleinen Hohlraum, aus gestampftem Lehm. Darin befand sich eine hölzerne Kiste. Reyna packte sie und zog sie zu sich hoch.
„Was haben wir den da?", die Kiste bestand aus Holz und war mit einem Massiven Schloss gesichert. Reyna hievte die Kiste auf den Tisch und zerschlug das Schloss mit Lichtbringer. Es gab ohne Schwierigkeiten nach Gespannt starrten sie, Valentin, Varon und Asha hinein.
Ein Stapel papieren lag in der Kiste, so wie in Ledersäckchen. Reyna nah die Papiere an sich. Sie rochen Alt und verstaubt, waren aber in gutem Zustand.
„Was ist das?", fragte Valentin.Reyna ging die Aufzeichnungen mit gerunzelter Stirn nach. „Das ist die Handschrift von Alexander.", sagte sie verwundert. „Es scheinen Abschrift seiner Handelsverträge zu sein. In diesen ist jedes Gebäude und jeder Karren aufgeführt den er besessen hat. In jeder Stadt. In allen Teilen des Reiches.", sie legte einige beiseite und ging sie durch. „Sein Testament. Im falle seines Todes geht alles an mich über.", las sie mit belegter Stimme vor. „Norie wird hier nicht einmal erwähnt."
Valentin sah sie misstrauisch an. „Wer ist Norie?"
Reyna ignorierte seine Frage und seinen Eiersüchtigen Ton. „Wenn mich die Zahlen nicht Täuschen, dann besitze ich eine gute Reserve Münzen und Gebäuden. Sogar eine Villa in der Hauptstadt.", Reyna hob den Blick und sah die anderen an. „Damit weiß ich zu mindestens wo wir wohnen können, wenn wir in der Kronstadt sind."
„Und nicht nur das.", Varon hob den Ledersack aus der Truhe und griff hinein. Als er den Arm wieder hinauszog, ruhte auf seiner schwarzen Handfläche ein Ring. „Der Siegelring eurer Familie. Es ist ein weiteres Zeichen eurer Legitimation."
Reyna nahm den Ring. Er war aus Massiven Gold. Der Greif, welcher das Sigel ihrer Familie war, stand aufrecht, mit erhobenen Fängen und ausgebreitet Flügel. Schwer wog er in ihrer Hand. Diesen Siegelring, hatten Genrationen von Zaren benutzt, um ihrem Wort die Kraft zu geben. Mit diesem Ring waren Gesetze erlassen worden und urteile Gefällt.
„Euer Vater hat ihn getragen.", sagte Varon in seinem leisen Ton. „Alexander hat ihn an sich genommen, als er mit euch Flüchtete."
Reyna verbarg den Ring in ihrer Hand. Zu wissen, das sie etwas hielt, was ihr Leiblicher Vater getragen hatte, berührte sie tief. „Lasst uns Aufbrechen. Die Nacht wird uns schützen."
Schnell hatte die Gruppe ihre Sachen zusammengepackt und die Spuren ihres Aufenthaltes beseitigt. Reyna stand am Waldrand und sah nach Westen, wo sich die Sonne dem Horizont neigte. Immer wieder musste sie an das denken, das Asha ihr gesagt hatte: das sie sich in ihrem Hass verlor.Varons leise Schritte verrieten ihr, das auch er aufgewühlt war. „Ich weiß worüber ihr mit Asha gesprochen habt Reyna."
Reyna holte Tief Luft. „Ich mache euch keinen Vorwurf Varon. Ich habe euch selbst darum gebeten mich hart zu Trainieren. Es entsprach meinem Wunsch."
Der Dunkelelfe stieß seinen Drachenstab in den Boden. „Und ich hatte meine Gründe hart zu euch zu sein. Ihr habt meine Ehre und meine Taten beleidigt."
Reyna nickte. „Dann sind wir uns Einig?"
Er nickte. „Keinen Zorn zwischen uns, wegen dem was in den letzten sechs Monaten Passiert ist."
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Greifentochter - Band 2 - Erbe der Schatten
FantasyReyna hat alles verloren. Ihren Liebsten. Ihren Vater. All das wurde ihr genommen, von ihrem besten Freund und ihrem, verlorengeglaubten Bruder. Im Glauben, versagt zu haben schreit ihr Herz nach Blutiger Rache. Das wunderschöne Cover ist von @Clove...