Amaron verließ lachen das Theater, in welchem er die letzten Stunden verbracht hatte. Gemeinsam mit einigen Adeligen und seiner Verlobten Vivien, hatte er ein Stück, zur Geschichte von Besell angesehen. Es war ein Interessantes Theater gewesen, doch er hatte es nur wenig genießen könne. Zu sehr erinnerte ihn die Darstellung des Alten Besell, an die Pläne seines Onkels, sollte er, Amaron, Zar werden. Inzwischen zweifelte er nicht mehr an seiner Wahl zum Monarchen. Nach der Rede seiner Schwester, hatte er kurz um seinen Sieg gebangt, doch nachdem Reyna über eine Woche lang nicht mehr gesehen worden war, war er guter Dinge.
Mit Bestürzung hatte er hören müssen, dass seine Schwester angegriffen worden war. Amaron hatte ihr zwar Genesungs- wünsche überbringen lassen, sich aber mehr auf seinen Wahlkampf gewidmet, um so viele Zweifler wie möglich, für ihn zu gewinnen und nun standen seine Chancen gut. „Wie geht es eigentlich deinem Bruder? Ich habe ihn nicht mehr gesehen, nachdem er zwanzig der Langen, vor dem Haus meiner Schwester hat Postieren lassen.", fragte er Vivien, die neben ihm ging.
Die große Frau verschränkte die Arme. „Ich weiß von nichts. Nur das mein Vater es nicht in Ordnung findet.", antwortete sie kurz angebunden.Amaron nickte nur. Er vertraute der Tochter von Lord Viktor nicht und sie wäre auch nicht seine Wahl für eine Gemahlin gewesen, doch sein Onkel hatte sich durchgesetzt. Es wäre das beste für das Reich, das war sein Lieblingssatz. Direkt nach Drohungen, gegen Freya,
Amaron massierte sich den Nasenrücken mit Daumen und Zeigefinger. Er fühlte sich mit einem mal Müde und abgeschlagen.
„Mein Prinz, geht es euch gut?", fragte Lord Björn kriecherisch.
Amaron verbarg seinen Abneigung gegen den Lord von Eisstadt. „Ja, Lord Björn. Alles gut."
Björn verneigte sich und trat zurück.
Die Gruppe, der neben Amaron, Vivien und Lord Björn, auch noch Lord Amos, Lady Siv so wie die beiden Grafen Adelheid und Tommen , umfasste, machte sich, in Begleitung einiger Wachen, auf den Weg zu Amarons Villa, wo sie noch ein Abendmahl einnehmen würden, ehe sie sich zerstreuten.
Es war ein warmer Abend und die Sonne stand schon Tief über dem Horizont. Sie konnten die Villa, die mit ihren weißen Mauern, Orange im Sonnenuntergang leuchtet sehen, als ein Bote auf sie zugerannt kam. „Prinz Amaron! Prinz Amaron!", rief er mit Lauter, fast schon Panischer Stimme. Die Wachen traten ihm in den Weg, doch Amaron winkte sie beiseite.
„Was ist geschehen?", fragte er gebieterisch.
Der Bote keuchte und überreichte Amaron einen kurzen Brief.
Der weiße Prinz erkannte die die Zeilen sofort, denn sie waren von seiner Hand geschrieben. Es waren die Genesungs- wünsche, die er Reyna hatte übergeben lassen. Doch über seinem eigenen Text stand, mit Dunkler Farbe, nur ein Wort geschrieben:Brenne!
Amaron betrachtete die Farbe genau. Sie war dunkle und hatte eine leichte Kruste gebildete. Er kratzte etwas davon ab und zerrieb es zwischen den Fingern.
„Was ist mit dem Brief?", fragte Lord Amos hinter ihm.
Amaron rollte den Brief zusammen. „Die Nachricht wurde mit Blut geschrieben.", teilte er ihm mit. „Ist sonst noch etwas angekommen?", wand er sich an den Boten.
Dieser schluckte nervös. „Das sollte ihr euch besser selber ansehen, Prinz."
Amaron runzelte die Stirn, Sorge stieg in ihm auf. War Freya etwas geschehen? Er folgte dem Boten und versuchte sich die Sorge um seine Halbschwester, nicht anmerken zu lassen.
Die Fenster der Villa waren dunkel. Keine Kerze und kein Kamin schien entzündet zu sein. Das war mehr als ungewöhnlich. Fast alle Bewohne und Bedienstete der Villa, stammten aus dem hohen Norden des Winterreichs und waren es gewohnt, Feuer zu entzünden, Egal wie warm es war.
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Greifentochter - Band 2 - Erbe der Schatten
FantasyReyna hat alles verloren. Ihren Liebsten. Ihren Vater. All das wurde ihr genommen, von ihrem besten Freund und ihrem, verlorengeglaubten Bruder. Im Glauben, versagt zu haben schreit ihr Herz nach Blutiger Rache. Das wunderschöne Cover ist von @Clove...