Kapitel 43 - Reyna

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Als Reyna zurück zu ihrer Villa flog, war ihre Laune auf einem Tiefpunkt.
„Wer hat dir das denn angetan?", fragte Valentin, der mit einem Glas Wein an der Backsteinmauer lehnte. Er deutet auf den großen feuchten Fleck auf Reynas Brust.
„Du solltest ihn mal sehen.", konterte Reyna und stürmte in die Villa. Den restlichen Tag verbarrikadierte sie sich in ihrem Zimmer und Wütete. Am Abend kam sie für ein kurzes Abendessen heraus, aber ansonsten wollte sie niemanden sehen. Auch die Nacht verbrachte sie alleine und am nächsten Morgen, wachte sie, gerädert, Müde und noch immer Wütend auf.
Auf ein Frühstück verzichtend, stieg sie auf Veilan und flog eine Runde um die Stadt.
Es war ein Heißer Tag und viele Menschen tummelten sich auf den Straßen um ihren Täglichen Aufgaben nach zu gehen. Immer öfter hörte Reyna nun bewundernde Rufe und begeisterte Schrie, wann immer sie Veilan über die Häuser fliegen ließ. Schließlich glitt Reyna über das Blaue Wasser der Styra, hinauf aufs Meer.
Erst am Nachmittag, kehrte Reyna zurück zu ihrer Villa. Veilans Fell war Tropfnass und auch Reynas Klamotten waren völlig durchweicht.
Reynas Zofe bekam beinahe einen Herzanfall, als Veilan vor ihr landete. „Herrin. Was ist euch denn passiert?"
Reyna sprang von Veilan und ihre Schuhe machten ein schmatzendes Geräusch auf dem Kiesweg und Ignorierte Miri. Mit finsterer Mine durchquerte sie die Eingangshalle und bei jedem Geräusch ihrer nassen Schuhe auf dem Marmor, sank ihre Laune weiter.
Sie wollte gerade die Treppe zu ihrem Zimmer hochsteigen, als Valentin auf sie zu kam.
„Reyna.", er bremste vor ihr ab. „Was ist passiert?", fragte er verwundert.
Reyna starrte ihn an. „Veilan hat mich abgeworfen."
Valentin blinzelte einmal, dann brach er in schallendes Gelächter aus. „Wie konnte das denn Passieren?", fragte er, noch immer Lachend.
Reyna kniff die Augen zusammen. „Sie hat sich vor einem Stör erschreckt. Der kam auf einmal aus dem Wasser und Veilan hat mich vor Schreck abgeworfen."
Valentins Mundwinkel zuckten erneut und dann brach er wieder in schallendes Gelächter aus.
Reyna ballte ihre Hand zur Faust. Sie konnte es nicht leiden ausgelacht zu werden. Mit einem Wütendem Knurrten sprang sie von der Treppe.
Ihre Knie prallten gegen Valentins Schultern. Ihr Angriff kam so überraschend, das ihm keine Zeit blieb zu Reagieren und er zu Boden viel.
Reyna packte seinen Ledernen Was und zog ein Messer aus ihrem Stiefel. Von dessen Spitze tropfte Wasser. „Lach mich nie wieder aus. Nie wieder!", sie drückte ihm das Messer an den Hals.
Valentin sagte nichts, doch seine Augen weiteten sich und er starrte sie an. Dann packte er ihren Kopf mit beiden Händen und zog sie zu sich heran. Eine Lippen berührten die ihre und sein Bart kitzelte Reynas Nase. Klappernd viel ihr das Messer aus der Hand. Sie begann den Kuss zu erwidern.
Valentin ließ ihren Kopf los und erhob sich, weshalb Reyna ihre Arme um seinen Hals schlang. Ihr Kuss wurde intensiver. Etwas in Reyna regte sich. Ein verlangen, welches sie schon lange in sich trug.
Valentin stolperte die große Treppe hinauf und fand den Weg zu ihrem Solar. Reyna löste ihre Lippen von den seinen und sah ihm Tief in die Augen. Sie wollte ihn. Valentin erwiderte ihren Blick. Reyna erkannte in seinen Augen das Gleiche verlangen das auch sie verspürte. Mit unsicherer Hand, öffnete er die Tür und hätte sich beinahe den Kopf gestoßen, als er hinein ging.
Ein Spitzer Schrei riss die beiden aus ihrer Liebelei.
Reyna drehte Verwirrte den Kopf und sah, das ein Junges Mädchen, mit braunen Haaren und einem Dunkelblauem Kleid, vor ihrem Schreibtisch stand.
Einen Moment sahen sich die drei an und Reyna wusste nicht wer erstaunter war, sie oder das Mädchen, die sich eine Beihandschute Hand vor den Mund hielt.
Endlich erwachte Valentin aus seiner Starre und setzte Reyna am Boden ab.
„Das wollte ich dir eigentlich sagen.", er klang peinlich berührt. „Das ist Lady Samantha von Burg Arn. Sie kam, kurz nachdem du zu deinem Flug aufgebrochen warst und ich habe ihr gesagt, sie darf hier warten."
Reynas Verlangen nach Valentin erlosch schlagartig und ihre Gereiztheit kehrte zurück. „Danke für deine Mitteilung. Etwas früher wäre auch schon gewesen. Und jetzt raus hier!"

Greifentochter - Band 2 - Erbe der SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt