Samstag Nachmittag Teil 2

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"Gut wer ist der nächste auf deiner Liste" fragt Kuroo mich und schaut mir direkt in Augen. "Ä-ähm naja" druckse ich herum "das wärst dann du." und schaue meinen gegenüber leicht peinlich berührt an. Dieser fängt aber direkt an zu lachen: "A-ayumi haha das ist j-jetzt nicht haha nicht dein E-ernst oder?" und lacht beherzt weiter. Ich schaue mir das einige Minuten an und immer wenn Kuroo versucht wieder ernst zu werden und dann trotzdem wieder scheitert, umso mehr brodelt es in mir. 

Irgendwann reicht es mir dann doch endgültig und es bricht aus mir heraus: "Ich weiß überhaupt nicht, was daran jetzt so lustig ist. Du kannst gut die Bälle trotz deiner Größe annehmen und zudem auch eine Sprungaufschlag. Aber immer wenn es brenzlig wird machen du und Kenma einen Schnellangriff durch die Mitte und das merkt auch früher oder später auch das Gegnerteam und zudem glaub ich nicht, dass du bis jetzt mit voller Kraft springst." So nun ist es endlich raus und ich muss erstmal tief durchatmen, da ich den Kater ohne Pause angeschrien habe. Dieser sitzt nun neben mir und schweigt einfach. 

Ich merke, dass ich mit etwas recht hatte und er dies auch wusste. Ich schlucke meinen restlichen Ärger hinunter und wurde mit jeder Sekunde unruhiger, in der wir uns nur gegenüber sitzen und uns nicht mal eines Blickes würdigen. "Kuroo ich" fange ich an doch werde von einer erhobenen Hand unterbrochen. Zum ersten Mal nach meinem Wutanfall schaut er mich wieder an, direkt in die Augen. "Nein Kätzchen du hast ja recht. Das mit dem Schnellangriff habe ich gar nicht so bedacht, und das mit dem Springen ist so eine Sache." Fragend schaue ich ihn an, darauf wartend, dass er weiter redet, wenn er möchte, ohne dass ich ihn bedränge. 

"Es ist jetzt schon einige Zeit her vielleicht zwei Jahre oder so, da hab ich mir das Sprunggelenk angerissen in einem Training. Ich durfte sechs Wochen lang gar nicht trainieren und danach musste ich wieder ganz langsam anfangen um es nicht zu überlasten. Ansonsten hätte es tatsächlich brechen können", er fährt sich seufzend durch die schwarzen Haare "immer wenn ich nun springe hab ich Angst, dass ich mich wieder verletzen könnte und daher springe ich nicht mehr mit voller Kraft." Nach seinem Geständnis habe ich einfach das Bedürfnis meine Hand auf seine zu legen, was ich auch sofort mache. Er schaut mich überrascht an. "Wir schaffen das schon, dass du wieder ohne Angst springen kannst. Gemeinsam" und lächle ihn an.

Ich weiß nicht wie lange wir in dieser Position verharren, doch plötzlich klingelt unser Haustelefon. Erschrocken reiße ich mich von dem Kater los und sprinte in den Flur zu unserem Telefon. "Hallo?" frage ich nachdem ich den Hörer abgenommen habe. "Oh hallo Ayumi hier ist Kiyoshi, der Vater von Kuroo. Er ist leider nicht an sein Handy gegangen und darum rufe ich jetzt bei euch zu Hause an. Er ist schon noch bei dir oder?" fragt sie mich. "Äh ja um was geht es denn, soll ich ihn dir schnell geben?" frage ich nach. "Ja bitte, es geht um das Unwetter und ob er vielleicht bei euch übernachten könnte." Genau in dem Moment blitzt es und ein ohrenbetäubendes donnern hallt durch die Luft. Ich zucke vor schreck zusammen und lassen den Hörer aus den Händen fallen. Zum Glück steht der Schwarzhaarige neben mir und fängt ihn auf, ehe er ihn sich ans Ohr hält. "Hallo Papa, ich habe gerade mit der Oma von Ayumi gesprochen und für sie ist es kein Problem. Zudem will sie mir nicht zumuten, bei dem Wetter nach draußen zu gehen. Ja natürlich bin ich brav und werde keinen Ärger machen." mit diesen Worten legt er auf und grinst über beide Ohren.

"Ayumi ich habe wundervolle Neuigkeiten, ich schlafe heute Nacht bei dir" und geht in die Küche. Perplex folge ich ihm: "Wieso hast du deinen Pa angelogen und gesagt, dass meine Oma es dir erlaubt hat?" Er dreht sich um und ich wäre beinahe in ihn reingerannt. Er hebt mein Kinn mit seiner Hand nach oben, sodass ich ihn unweigerlich direkt in die Augen schauen muss. "Das ist ganz einfach, weil er es mir sonst nie erlaubt hätte. Ich glaub er ahnt von meinem Mädchenherzenbrecherimage aber da ich noch nie eine mit nach Hause genommen habe, kann er es nicht beweisen. Und ich glaub er will verhindern, dass ich verbotene Dinge mit dir anstelle. Koneko-chan" raunt er mir ins Ohr und löst sich von mir und geht Richtung Kühlschrank, so als wäre gerade nichts passiert. 

Er öffnet den Kühlschrank und begutachtet die Lebensmittel. Ich stehe immer noch wie angewurzelt fest. "Hey Kätzchen wie wäre es, wenn wir uns Ramen machen?" fragt er mich und dreht sich zu mir um. Erst jetzt löse ich mich aus meiner Schockstarre und nicke ihm zu. Sofort geht er ans Werk und holt sämtliches Gemüse, sowie Fleisch und Eier heraus. Zum Glück haben wir noch eine kräftige Rinderbrühe im Kühlschrank und somit müssen wir nicht erst eine kochen. Kuroo geht gerade in die Speisekammer um die Nudel zu holen und ich möchte mich schon mal ans Gemüse schneiden machen, als er leer zurück kommt. "Ähm Ayumi ich glaube wir haben ein kleines Problem, es sind keine Ramennudeln mehr da." "Wie?" frage ich schockiert und renne an ihm vorbei in das kleine Kämmerchen neben der Küche. Und tatsächlich es sind keine Ramen mehr da. Ich überlege kurz und da habe ich eine Idee. Ich nehme mir eine Packung und gehe wieder in die Küche. "Ich hab eine Idee" rufe ich begeistert "wir machen einfach unsere Nudeln selber und zwar mit Buchweizenmehl. Das heißt es gibt Soba" und halte das Mehl triumphierend nach oben.

Mein bester Freund schaut mich skeptisch an. "Kannst du sowas überhaupt?" "Na klar nicht per Hand aber meine Nudelmaschine wird mir damit schon helfen. Wenn du die in der Speisekammer von oben bitte runterholst. Ich kümmere mich währenddessen um den Teig" und fange sofort damit an, dass Mehl in einer Schüssel abzuwiegen. Kuroo folgt still meinen Anweisungen und trotzdem macht es echt Spaß zusammen mit ihm zu kochen. Vor allem als er die Eier kochen will. Er wollte die direkt ins kalte Wasser geben und dann aufkochen. Ich bin einfach nur fassungslos, aber es war ein Lacher wert.

Nach gut eineinhalb Stunden füllen wir unsere Schüsseln mit allem möglichen, was wir vorbereitet haben und setzen uns an den kleinen Tresen an der Küche um uns das Essen schmecken zu lassen.

Nekona (KurooxOc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt