"Ich bin wieder da", rufe ich in das Haus hinein, als ich eintrete, doch es kommt keine Antwort zurück. Ich gehe weiter hinein. "Hallo ist jemand zuhause", frage ich in die Stille hinein, doch es bleibt ruhig. Ich gehe durch das Haus und gelange schlussendlich in die Küche. Dort liegt ein handgeschriebener Zettel meiner Oma. "Liebe Ayumi, dein Opa und ich wurden heute zu einem Abendessen eingeladen von einem hohen Tier, der Verwaltung von Tokyo. Leider habe ich keine Zeit mehr gehabt dir etwas zum Essen zuzubereiten, aber ich habe dir ein wenig Geld hingelegt, damit du dir etwas besorgen kann. Wir werden erst sehr spät wieder zurückkommen. Haben dich lieb Oma und Opa" Tatsächlich liegt auf dem Tisch ein wenig Geld. Gut dann bin ich wohl jetzt allein zuhause. Ich überlege, was ich machen könnte, da ich momentan keinen Hunger habe. Somit entscheide ich mich gleich zu Kuroo zu gehen, um mein Versprechen gegenüber Kenma einzulösen. Davor gehe ich aber noch schnell in mein Zimmer und ziehe mir bequeme Sportsachen an, binde meine Haare zusammen und schnappe mir meine Nekoma Trainingsjacke. Bevor ich mein Zimmer verlasse, schaue ich nochmal zurück und sehe ein sehr wichtiges Ding. Kurzerhand nehme ich dieses in einem Rucksack mit und mache mich auf den Weg zu dem Mittelblocker.
Ich entscheide mich den Weg leicht zu joggen, damit ich mehr Zeit habe darüber nachzudenken, was ich sagen möchte und vor allem wie. Wüsste ich doch einfach nur den Grund, wovor der Kapitän solche Angst hat, dass er nicht mehr mit voller Kraft springt. Es kann definitiv nicht nur wegen den Verletzungen sein.
Ich bin so in Gedanken versunken, dass ich erstmal nicht merke, dass ich schon am Haus vorbeigerannt bin. Somit laufe ich die paar Meter wieder zurück und steh nun vor der Eingangstüre. Nach ein paar tiefen Atemzügen klingle ich letztendlich. Es rührt sich einige Zeit nichts. Schläft er vielleicht schon? Gerade als ich zu einem weiteren läuten ansetzen möchte geht das Licht drinnen an.
Die Türe öffnet sich und ein ziemlich zerknitterter Kuroo steht vor mir, nur in Boxershort und T-Shirt. Er schaut mich fragend an. Ich bringe nur ein Hi heraus, da ich mich nervös fühle. "Hey Nekona. Tschüss Nekona", bringt mein Gegenüber gefühlskalt heraus und ist dabei die Eingangstüre wieder zu schließen. Schnell stelle ich meinen Fuß dazwischen und hindere den Kater daran die Tür zuzumachen. "Kuroo wir müssen reden. Willst du mit rauskommen?", und luge durch den verbleibenden Türspalt. Ich setze meinen Welpenblick auf und hoffe, meinen besten Freund so zur Zusage zu bewegen. Er seufzt geschlagen:" In Ordnung, gib mir 5 Minuten, dann bin ich bei dir." Mit diesen Worten schließt sich die Tür vor mir und ich höre, wie er die Treppe nach oben geht. Hoffentlich macht er mir wirklich auf und geht nicht nur ins Bett. Ich setze mich auf die Treppe vor dem Eingang und warte. Komisch, dass er mich nicht hereingebeten hat.
Nach tatsächlich ungefähr fünf Minuten öffnet sich die Türe und ein Kater steht in Sportklamotten vor mir. "Lass mich raten. Zum Sportplatz", und geht voraus. Ich folge ihm schweigend. Als wir ankommen steht er direkt vor mir und stemmt seine Hände in die Hüfte. "Also über was willst du reden. Wenn es um das von heute Nachmittag geht, bin ich gleich wieder weg", warnt er mich. Ich nehme meinen Rucksack hinunter und öffne diesen. "Keine Sorge ich will das jetzt nicht ansprechen. Komm lass uns einfach ein paar Bälle schmettern" und werfe ihm damit den Volleyball aus dem Rucksack zu. Bei meinem Gegenüber erscheint ein leichtes Lächeln auf die Lippen: "So wie früher?" "Na klar was denkst du denn. Natürlich so wie früher", bestätige ich ihm und laufe auf das kleine Volleyballfeld zu.
Wir spielen eine Weile kommentarlos. Ich passe Kuroo die Volleybälle zu und er schlägt sie auf die andere Seite. Was der Mittelblocker aber nicht bemerkt ist, dass ich die Bälle langsam aber sicher höher zuspiele, damit er höher springt. "Geht es dir jetzt besser", frage ich ihn, als ich gerade wieder einen Ball zupasse. Mein bester Freund schlägt gerade den Ball auf die andere Seite und schaut mich glücklich an: "Ja! Dank dir Ayumi. Man kann sich keine bessere Freundin wünschen als dich" und umarmt so fest, dass ich kaum mehr Luft bekomme. "Kuroo, Luft!", bringe ich gerade so heraus. "Oh tut mir leid Kätzchen, manchmal vergesse ich, wie viel Kraft ich wirklich habe und du wirkst so stark. Da passiert es manchmal, dass ich es einfach vergesse." entschuldigt er sich und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Warum sieht das so heiß an ihm aus?
Ich schau auf die Uhr und erschrecke, da es kurz vor halb neun Uhr ist. "Ich glaube wir sollten langsam, aber sicher zurück gehen. Ich habe noch keine Hausaufgaben oder des Gleichen erledigt" und packe den Volleyball wieder in meinen Rucksack. "Da hast du recht. Die Zeit ist echt schnell vergangen", stimmt mir der Kater zu und wir machen uns auf den Rückweg. Nach einiger Zeit unterbricht er die Stille, welche nicht unangenehm war: "Danke dir Ayumi. Ich weiß, dass du die Bälle von Zeit zu Zeit höher gespielt hast, auch wenn du es dir nicht anmerken lassen wolltest. Jetzt verstehe ich auch, warum du so versessen darauf warst, dass ich wieder höher springe." Verdutzt schaue ich ihn an. Er hat es also doch bemerkt. "Wie", frage ich nur nach und ich bekomme von ihm ein provozierendes Grinsen. "Dein Gesicht hättest du mal sehen sollen, ich glaub ich habe dich noch nie so unentspannt spielen sehen. So kennt man dich gar nicht, Kätzchen", neckt er mich. "Naja außergewöhnlich sture Situationen, verlangen außergewöhnliche Maßnahmen", springe ich auf den Zug auf und kontere geschickt. "Touché Kätzchen. Aber deine Zuspiele waren auch schon mal flüssiger, wirst du etwa alt", stichelt er mich weiter an. "Nein ich passe mich eher deinem Alter und dessen Kondition an." und fange laut an zu lachen. "Hey, das ist nicht witzig", kommentiert mein bester Freund, bevor auch er in das Lachen mit einsteigt.
Wir ärgern uns gegenseitig weiter, bis wir an Kuroos Haus wieder ankommen. Ich vermeide es aber, dass ich Kuroo darauf anspreche, warum er nicht mehr höher springen wollte. "Danke nochmal Ayumi. Ich möchte mich auch entschuldigen, dass ich so ein Arsch war, obwohl ich wusste, dass du recht hattest." und nimmt vorsichtig eine Haarsträhne von mir in seine Hand. "Ich habe mich auch nicht ganz richtig verhalten. Und die Entschuldigung nehme ich nur an, wenn du morgen wieder höher springst", flüstere ich ihm zu. "Versprochen Kätzchen." und küsst meine Haarsträhne, während er mir tief in die Augen schaut. Ich schlucke merklich und setze zum Sprechen an, aber in diesem Moment knallt die Haustüre des Volleyballspielers auf. "Kuroo, wo warst du denn nur so lange? Ich warte jetzt schon Stunden auf dich", steht eine nur in Unterwäsche bekleidete Miu Katara vor uns.
Wie Schuppen von den Augen wird mir alles klar, warum mich mein bester Freund vorhin nicht hereingebeten hat. Er hat sich vorhin schon sich durch die Laken gewälzt. Ich stolpere vor Schock leicht zurück. Kuroo will mich sofort festhalten, aber ich schlage seine Hand aus Reflex zurück. "Ayumi, Kätzchen, lass mich das erklären", bettelt er mich an und versucht meine Hand zu greifen. Ich zucke sofort zurück: "Nein danke! Ich brauche keine Erklärung ich sehe schon. Ich würde sagen unsere Beziehung ist damit beendet", fahre ich ihn an, drehe mich um und laufe nach Hause.
Als ich zuhause ankomme, schließe ich so schnell wie möglich die Türe auf und knalle diese sofort wieder zu. Ich lasse mich an der Wand nieder und fange an zu weinen. Mein Herz tut so weh und langsam begriff ich, was dieses Gefühl die ganze Zeit war. Liebe. "Wie konnte ich nur so dumm sein und denken, Kuroo hat wirklich Gefühle für mich. Es war doch nur eine Fakebeziehung. Wie konnte ich nur so dumm sein?" schluchze ich laut auf. Nach einer langen Weile finde ich zumindest die Kraft aufzustehen und in mein Bett zu gehen. Hunger habe ich definitiv keinen.
DU LIEST GERADE
Nekona (KurooxOc)
FanfictionNach zweieinhalb Jahren kehrt Ayumi Nekona wieder nach Japan zurück und zieht zu ihren Großeltern, da sie in der Zukunft für die japanische Nationalmannschaft spielen soll. Der Haken ihre Eltern bleiben weiterhin in Deutschland, da sie dort weiter i...