Heute ist es wieder so weit. Ich gehe in die Schule. Müde sitze ich in der U-Bahn und habe meine Trainingssachen an, da ich gleich in die Turnhalle muss. Wer denkt sich denn bitte Training um 7 Uhr morgens aus? Das ist einfach eine unmenschliche Uhrzeit, wenn man danach den ganzen Tag auch noch Schule hat.
Ich steige aus der U-Bahn aus und sehe sogleich einen missgelaunten Kenma, welcher im Schwitzkasten von Kuroo steckt. Ich entschließe mich, dass ich mich den beiden einfach anschließe, da wir alle doch sowieso in die gleiche Richtung müssen. Somit laufe ich den beiden ganz entspannt hinterher. Irgendwann hat Kenma genug von den Sticheleien von Kuroo und möchte mit dem Ellenbogen ihm eine in den Bauch hauen. Doch leider ist der Schwarzhaarige verdammt schnell in seinen Reaktionen und kann dem Setter mühelos ausweichen, nur leider hält sein Schlag nicht direkt auch an und trifft mich volle Kanne an meinem Oberkörper. Kurz bleibt mir die Luft von dem Treffer weg und ich gehe automatisch in die Knie und ringe nach Luft. Beide drehen sich erschrocken um. "Oh Gott Ayumi wir haben dich gar nicht bemerkt. Wie lange bist du denn schon hinter uns?", fragt mich mein bester Freund sofort und kniet sich zu mir runter. "Eigentlich schon die ganze Zeit, seitdem wir aus der U-Bahn ausgestiegen sind", antworte ich ihm, nachdem ich wieder einigermaßen normal Luft bekomme. "Wir haben dich gar nicht mitbekommen. Es tut mir so leid Ayumi. Geht es wieder?", kommt nun auch vom anderen Kater. "Keine Sorge gibt mir noch ein paar Minuten und ich bin wieder so gut wie die Alte" und lasse mich von Kuroo hochziehen, bevor wir uns gemeinsam weiter auf den Weg Richtung Schule machen.
Natürlich wurden wir von Coach Nekomata geschimpft, weil die Jungs extra langsam gemacht haben, damit ich laut ihrer Meinung nicht doch noch umkippe. Dadurch sitze ich jetzt auch nur auf der Bank, damit ich mich und meine leicht angeschlagene Atmung nicht zum Kollabieren zu bringen laut dem Coach. "Das haben die zwei ganz toll hinbekommen", denke ich mir und schmolle auf der Trainerbank.
Nach dem Training, welches nicht für mich war, sondern ich nur beobachten durfte, gehen wir uns umziehen. Wir haben zum Glück noch 20 Minuten Zeit, um uns zu duschen, natürlich nicht für mich und uns die Schuluniform anzuziehen. Da ich es nicht eilig habe und auf meine Freunde warte, ziehe ich mich in aller Ruhe um und warte dann unten vor dem Clubraum, damit ich dann mit Inuoka zusammen in die Schule gehen kann.
Langsam füllt sich der Schulhof und ich beobachte ein wenig die Schüler, welche alle so langsam eintrudeln. Aber umso mehr Zeit vergeht, desto eher habe ich das Gefühl, dass die Leute mich beobachten und nicht ich sie, vor allem der weibliche Teil. Och nö! Was für ein Gerücht wurde jetzt schon wieder in die Welt gesetzt. Stellt sich Kuroo nur so dumm und hat er mir das einfach nicht erzählt, weil er es nicht für wichtig hält oder ist er es wirklich. Ich werde aus meinen Gedanken herausgerissen, als Inuoka mir auf die Schulter tippt und mich fragend ansieht: "Nekona-san alles in Ordnung" "Ja klar alles bestens. Komm lass uns unsere Sportsachen im Spind verstauen und zum Unterricht gehen" und gehe somit, mit ihm in das Schulgebäude hinein. Doch leider habe ich das Gefühl, das Gespräche verstummen und Geflüster laut wird, als wir an den anderen vorbeigehen. Ich habe irgendwie ein Déjà-vu.
Als Inuoka und ich in der Mittagspause die Mensa ansteuern, gibt es wieder von jeder Seite Geflüster, doch leider kann ich diese nicht verstehen. Langsam merke ich, dass etwas nicht stimmt, sage aber nichts. Als wir in der Mensa unseren Tisch ansteuern, merke ich sofort, wie sich die Stimmung um uns herum verändert. Wir setzten uns an den Tisch, wobei ich zwischen Inuoka und Kuroo sitze und ab da gibt es anscheinend für manch einen Schüler kein Halten mehr und die Gespräche werden immer aufgeregter. Ab jetzt weiß ich ganz genau, dass irgendetwas nicht stimmt und Kuroo es mir definitiv nicht erzählt hat. "Leute was ist hier los. Ihr wisst etwas, wovon ich nichts weiß", klopfe mit meinen Fingern auf den Tisch und schaue genervt in die Runde. Manche schauen ertappt auf den Boden andere versuchen sich lieber herauszuwinden, indem sie aus dem Fenster schauen. Der Einzige, der so tut, als wäre nichts, ist natürlich mein bester Freund. Aber auch er möchte mir nichts erklären. "Wenn das so ist. Werde ich jetzt gehen" und stehe auf. Kurz denke ich, dass Inuoka mich zurückhalten möchte, dem ist aber nicht so und ich gehe aus der Mensa mit meinen Schulsachen hinaus.
Ich versuche es so gut wie es geht die Gespräche um mich herum zu ignorieren und gehe nach draußen, um in einem ruhigen Eck mein Mittagessen halbwegs zu genießen. Ich finde ein unbesuchtes Eck hinter den Sporthallen unter einem Baum. "Komisch, dass hier niemand hinkommt, da es wirklich ruhig und abgelegen ist. Vielleicht ist es einfach vom Hauptgebäude für die meisten zu weit weg", überlege ich und setze mich unter den Baum. Ich packe mein Essen aus und kann es wirklich in Ruhe genießen.
Gerade als ich fertig bin kommt ein Mädchen auf mich zu. "Nicht schon wieder", ist nur ein erster Gedanke. "Entschuldigung das ist eigentlich mein Platz, aber wir können uns beide gerne hier hinsetzen" weist die Unbekannte mich darauf hin und setzt sich einfach neben mich. Verdutzt schaue ich sie an, was sie einfach locker überspielt: "Ich bin Mariko Nanaka und ich bin eher die Einzelgängerin und gehe in die 2-C genauso wie euer Volleyballspieler Kozume Kenma. Bevor du dich vorstellst, ich weiß, wer du bist, Nekona-san", beendet sie ihren Monolog und lächelt mich an. "Ich weiß nicht, ob das so positiv ist, dass mich alle kennen" lächle ich höflich zurück und weiß nicht genau, was ich tun soll. Aber Nanaka-san überspielt die Situation einfach: "Ganz ehrlich, ich glaube diesen ganzen Gerüchten nicht. Du bist halt einfach berühmt und mit den Volleyballern gut befreundet, dass bringt viele Neider hervor." Ich kann ihr nur zu nicken. "Es ist schon wieder ein neues Gerücht über mich im Umlauf. Hab ich recht?", und hoffe etwas Klarheit zu bekommen. "Ja das ist kaum möglich, das nicht zu merken. Angeblich haben Kuroo-kun und du Schluss gemacht, weil du was mit Inuoka-kun hast.", löst sie das Rätsel und schüttelt den Kopf.
"Das kann doch nicht wahr sein. Die Fantasie kennt keine Grenzen, dabei war ich nur krank und deshalb nicht in der Schule", lasse ich mich seufzend in das Gras fallen. "Finde ich auch. Neid macht so viele Leute hässlich", und legt sich zu mir, "aber weißt du was. Ich finde deine Aufschläge mega und du deine Pässe sind so genau, dass es einem schon Angst machen kann. Ich habe mich wirklich so gefreut, als ich hörte, dass du auf unsere Schule kommst." Ich schaue zu ihr rüber und sehe in begeisterte Augen, als sie das Thema wechselt. "Du hast schon früher meine Spiele angeschaut", frage ich nervös. Es folgt nur ein kräftiges Nicken: "Seitdem ich mal in Japan vor vier oder fünf Jahren gegen dich gespielt habe. Du warst so beeindruckend, so als würdest du über das Feld schweben und immer genau wissen wer wo steht." Okay da habe ich wohl einen Fan. "Danke für die Komplimente. Ich finde mich jetzt aber nicht so besonders." und fahre mir durch meine Haare. "Warum spielst du denn nicht Nanaka-san" frage ich sie vorsichtig. "Ich habe mir leider mein Knie schwer verletzt, als meine Mutter und ich in einen Autounfall verwickelt waren. Ich konnte eine Zeit lang nicht mal einen Volleyball ansehen so groß war der seelische Schmerz. Als ich die Diagnose bekam, nie wieder Volleyball zu spielen, da ich sonst vielleicht irgendwann nicht mehr laufen konnte, hat mich sehr getroffen. Aber irgendwann habe ich einen Bericht gesehen, dass du in die Junior Mannschaft aufgenommen wurdest, und so habe ich mir jedes Spiel von dir Nachgeschaut. Du bist wirklich nochmal besser geworden.", fangirlt sie weiter. Ich bin sehr gerührt von ihren Worten und wir unterhalten uns, bis die Mittagspause zu Ende ist und wir beide in unsere Klassenzimmer gehen.
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Nekona (KurooxOc)
FanfictionNach zweieinhalb Jahren kehrt Ayumi Nekona wieder nach Japan zurück und zieht zu ihren Großeltern, da sie in der Zukunft für die japanische Nationalmannschaft spielen soll. Der Haken ihre Eltern bleiben weiterhin in Deutschland, da sie dort weiter i...