Dornröschen braucht seinen schlaf

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Ich bin am Montag, sowie auch heute noch zuhause, da es mir noch nicht ganz gut geht. Wie schon gestern Nachmittag klingelt es an meiner Haustüre und es steht ein lächelnder Kater vor mir. "Hey Kuroo, danke dass du mir die Hausaufgaben bringst. Komm doch rein. Möchtest du ein Glas Wasser oder Tee?", begrüße ich ihn und trete zur Seite, damit er eintreten kann. "Ein Glas Wasser reicht vollkommen danke" und zieht sich seine Schuhe aus, während ich gleich in die Küche gehe und ihm ein Glas einschenken kann. Wie auch gestern geht er direkt die Treppe hoch in mein Zimmer und ich folge ihm augenverdrehend, da er sich immer selbst einladet und mich nicht mal fragt, ob es okay ist, wenn wir in mein Zimmer gehen. "Hey Kuroo, fragen wäre auch ganz schön, ob es mir recht ist, dass wir in mein Schlafzimmer gehen." konfrontiere ich ihn, als wir oben ankommen. "Sorry Kätzchen, es ist irgendwie eine Gewohnheit, da es sich so natürlich anfühlt." kratzt sich am Hinterkopf und grinst dabei verschmitzt. Also dieser Typ bringt mich noch ins Grab, wenn er mir alle Nerven raubt. Ich lasse einen resignierten Seufzer aus uns setzt mich auf meinen Schreibtischstuhl, während es sich Kuroo auf meinem Bett bequem macht. Fast schon zu bequem, da er sich direkt hinlegt und nicht anstand zeigt und sich einfach nur hinsetzt. Ich sage es ja, ich sterbe, wegen abgestorbener Nerven. Ausgelöst durch den schwarzhaarigen Kater.

"Kuroo muss ich mir meine Hausaufgaben aus deinem Rucksack selbst heraussuchen, oder machst du das" und zeige auf seine Schultasche, die er neben meinen Schreibtisch schon fast achtlos hingestellt hat. "Ach mach du das Ayumi, ich hab es mir gerade so schön bequem auf deinem Bett gemacht" und schließt genüsslich die Augen. Okay bevor ich keine Nerven mehr habe, ist er tot. Ich suche in seinen Schulsachen meine raus, welche ich erstaunlich schnell finde. Ich fange direkt an den Unterrichtsstoff nachzuholen, da ich ab morgen wieder in die Schule gehe.

Nach einiger Zeit fühlt sich die Stille komisch an, da Kuroo immer noch auf meinem Bett chillt und ich meine Hausaufgaben vor mich hin erledige, darum versuche ich ein Gespräch aufzubauen: "Sag mal Kuroo, gibt es etwas Neues, was ich wissen sollte, bevor ich morgen wieder in die Schule gehe." "Hmm", überlegt mein Gesprächspartner und schaut kurz von seinem Handy auf, "ja du solltest ab morgen Früh auch mit zum Training kommen, da wir am Freitag nach der Schule ein längeres Trainingsspiel gegen die Fukurodani haben." Auch gut zu wissen, wieso kommt so eine Information nicht viel früher bei mir an. "Schön, dass ich so früh davon erfahre, Kuroo. Gib es sonst noch was zu wissen oder werde ich morgen von irgendetwas überrascht." fahre ich ihn leicht angesäuert an. Ich bin doch immer noch Gesprächsthema Nummer 1. Erst als ich in die Schule gekommen bin als Enkelin des Direktors und jetzt wegen Kuroos "Freundin". Der Kater überlegt, schüttelt dann aber den Kopf. Wenigstens etwas, denke ich mir nur und widme mich meinen Hausaufgaben wieder.

Als ich fertig bin, liegt der Kater immer noch auf meinem Bett. "Sag mal Kuroo, muss du nicht auch mal heim und deine Hausaufgaben machen." frage ich ihn und drehe mich um. Aber ich brauche keine Antwort von ihm zu erwarten, da er eingeschlafen ist. "Oh man du bist mir so einer", denke ich mir, stehe auf und setze mich auf mein Bett neben Kuroo. Er schläft sehr friedlich und seine Gesichtszüge sind so weich. Nur seine Haare sind so wie immer, einfach nur verstrubelt, beobachte ich ihn weiter, bis mir etwas an seinem Hals auffällt. Es sieht aus wie eine Kette. Vorsichtig komme ich mit meiner Hand seinem Hals näher und ziehe ganz behutsam die Kette unter seinem T-Shirt hervor. Ich muss aufpassen, dass mir kein erstaunter Laut über die Lippen kommt, denn ich bin überrascht, was ich da sehe. Der Anhänger ist eine weiße Katze. Die Yang-Hälfte einer Freundschaftskette. Unserer Freundschaftskette. "Er hat sie also auch noch", flüstere ich leise vor mich hin. Ich betrachte die Halskette noch eine Weile und schwelge in Gedanken von früher. Wir hatten so viel Spaß Kuroo und ich. Wir waren wie Geschwister einfach unzertrennlich. Irgendwann ist auch Kenma in die Nähe gezogen und wir haben viel zusammen gemacht. Kuroo und ich haben so viel erlebt und wir haben uns immer gegenseitig Halt geben. Wenn meine Eltern nicht zuhause waren. Wenn sein Vater nicht zuhause war und vor allem als seine Mutter kommentarlos die Familie verlassen hatte und nur einen Abschiedsbrief hinterlassen hat. Da wundert es niemand, dass wir wie Geschwister aufgewachsen sind, wenn wir meistens bei unseren Großeltern waren.

Nach einiger Zeit beschließe ich Kuroo aufzuwecken und rüttel an ihm: "Kuroo wach auf." Doch es kommt nur ein Brummen von ihm und eine Hand versucht nach meiner zu greifen. "Nichts da. Steh auf!", versuche ich es nochmals. "Ach Ayumi noch 5 Minuten bitte", kommt nun doch eine verschlafene Antwort. "Wenn du mit 5 Minuten acht Uhr meinst, gar kein Problem. Ist nur dein Problem, ob du morgen deine Hausaufgaben vollzählig hast.", antworte ich ihm ohne viel Mitleid. Wie von der Tarantel gestochen steht er plötzlich auf und schaut auf sein Handy. "Fuck", ruft er erschrocken, schnappt sich seine Schultasche und rennt nach unten. "Tschüss Ayumi", verabschiedet er sich von mir, bevor auch schon die Tür ins Schloss fällt und er mich verdutzt in meinem Zimmer zurücklässt. Das ging echt schnell, denke ich mir, bevor auch ich die Treppe hinunter gehe und mir in der Küche etwas Essbares suche.

Nekona (KurooxOc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt