Gedanken

33 6 0
                                    

Ich sitze in der U-Bahn und höre ein wenig Musik. Ich denke mir nicht viel dabei, da ich gefühlt zehnmal kontrolliert habe, dass ich in der richtigen U-Bahn sitze. Also mit der Linie, mit welcher ich auch zur Fukurodani gefahren bin. Ich schweife mit meinen Gedanken ab und lasse den Tag Revue passieren. "Ist Bokuto so verpeilt, dass er nicht wusste, dass ich Volleyball spiele? Warum kam Akaashi dazu? Und was denke ich mir dabei? Brauche ich überhaupt momentan einen Freund?", überlege ich still in mich hinein.

Als ich wieder zurück in der Realität ankomme, merke ich, dass ich schon zwei Haltestellen zu weit gefahren bin. Wie vom Blitz getroffen, stehe ich auf und sprinte aus der U-Bahn, welche zum Glück noch steht, hinaus. Ich schaue mich am Bahnhof um und sehe, dass die Gegen-U-Bahn zeitgleich mit der anderen den Bahnhof wieder verlässt. Na toll, und jetzt? Ich gehe zum anderen Gleis und schaue auf die Informationstafel mit den Abfahrtszeiten. Ich stelle fest, dass die nächste U-Bahn in meine Richtung erst in gut 20 Minuten eintrifft. Somit entschließe ich mich nach Hause zu laufen, da es von der Wegzeit fast keinen Unterschied macht.

Als ich aus dem Untergrund auftauche, werde ich erstmal von einer leichten, aber trotzdem kalten Brise begrüßt. Natürlich habe ich auch keine Jacke mitgenommen, da ich nicht gedacht habe, so spät heimzukommen. Ich schaue in den Himmel hinauf und sehe, dass sich der Himmel langsam aber sicher bunt färbt. "In gut 30 Minuten wird es dunkel sein", mit diesen Gedanken setze ich meine Kopfhörer auf, lasse die Musik abspielen und gehe Richtung Haus von meinen Großeltern.

15 Minuten später bin ich in "Kuroos Viertel". Ob wohl wir im Gleichen wohnen, finde ich, dass es nochmal aufgeteilt werden muss. In meins und in seins. Gerade laufe ich am Volleyballfeld vorbei, auf dem der Schwarzhaarige und ich noch vor ein paar Tagen unsere Sorgen weggespielt haben. Es fühlt sich so an, als wäre dies ewig her gewesen, doch es war erst vor kurzem. Momentan spielen Kinder, maximal Zweitklässler auf dem Platz. Ich beobachte sie von der anderen Seite des Zaunes, bis auch sie von den Eltern abgeholt werden, bevor es zu dunkel wird. Auch ich gehe weiter und denke an die alten Zeiten. Kuroo und ich mussten förmlich vom Platz weggetragen werden, weil wir einfach nicht gehen wollten. Meine Güte haben wir oft Ärger bekommen, weil es so spät geworden ist, wenn wir heimkamen.

Ich gehe weiter und laufe am Haus des Katers vorbei. Sofort zieht sich etwas in mir zusammen, aber es ist meine Schuld. Ich hätte mich auf so einen Schwachsinn nie einlassen dürfen und merke es nun selbst am eigenen Leib. Ich bin froh, das Wochenende ist, da ich absolut nicht weiß, wie das Alles weitergehen soll. Das mit dem Team. Mit der Schule. Und vor allem mit meinem besten Freund. Vielleicht jetzt auch ehemaligen. Mir ist bewusst, dass das Gestern überhaupt nicht gut für das Teamwork war und trotzdem finde ich keine Lösung.

Ich bin weiter in Gedanken versunken und höre dezent im Hintergrund Musik, als mich jemand von vorne an den Schultern packt.

Nekona (KurooxOc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt