„Danke das du mich nach Hause gefahren hast.", sagte ich ernst und schnallte mich ab. „Gerne." Theo lächelte leicht und mir wurde bei dem Anblick warm ums Herz, aber es dauerte nicht lange bis sich auch ein bedrücktes Gefühl in mir breit machte.
Theo war keineswegs normal.
„Danke auch für alles andere.", kam es über meine Lippen und bevor er antworten konnte, war ich schon ausgestiegen.
Ich atmete die kalte Luft ein und ging zu meinem Haus, bevor ich aber ins Haus ging, drehte ich mich nochmal um und winkte Theo zu.
Erst als ich im Haus war und die Haustür verschlossen hatte konnte ich hören, wie er mit seinem Auto davonraste.
Ich legte den Hausschlüssel in die Schale, die auf der Kommode stand und ging in die Küche, um einen Blick auf die Uhr zu werfen.
6.24 Uhr.
Ich gähnte und streckte mich, ich hatte also noch genug Zeit, um unter die Dusche zu hüpfen, bevor ich zur Schule musste.
Langsam tapste ich ins Badezimmer, entledigte mich meiner Kleidung und ging unter die Dusche.
Danach putzte ich die Zähne, zog neue Klamotten an und glättete meine roten langen Haare.
„Jetzt nur noch die Tasche packen und Brot für die Schule schmieren.", murmelte ich und ging wieder ins Schlafzimmer, um die Tasche zu packen.
Gerade als ich das Mathebuch in die Tasche stopfte meinte ich fast ich hätte etwas vergessen, aber ich weiß nicht was. „Komisch."
Ich zuckte mit den Schultern und ging in die Küche, um mir mein Essen für die Schule zu machen. Es sollte nichts Aufwendiges sein, nur Brot mit Wurst.
Als ich aber sah das die Wurst schimmelte konnte ich die Idee vergessen. Die Wurst flog im hohen Bogen in den Müll und ich suchte die Marmelade, die ich für Notfälle bunkerte, aber sie war nicht auffindbar.
Leicht genervt durchsuchte ich erneut den Schrank aber wie eben konnte ich sie nicht finden und als auch noch mein Magen knurrte bereute ich es ein wenig das Frühstück von Judith nicht gegessen zu haben.
„Das kann doch nicht wahr sein!", zischte ich und fuhr mir mit den Händen über das Gesicht. „Die kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!"
Nach ein paar Minuten gab ich auf und schaute in meinem Portemonnaie nach Geld, aber natürlich hatte ich nicht mal 50 Cent. „Ich muss unbedingt aufhören nur mit Karte zu zahlen.", grummelte ich nun und packte einfach eine trockene Brotscheibe ein.
Kurz darauf stand ich im Flur, zog mir meine Schuhe und Jacke an.
Ich schnappte mir den Hausschlüssel und verließ das Haus, als ich mich umdrehte bemerkte ich das es anfing mit Regnen und ich fing an zu lächeln, immerhin war ich clever und hatte dieses Mal einen Regenschirm in der Tasche.
„Heute nicht!", meinte ich und schaute kurz nach oben. „Ich habe mitgedacht.", ich kramte meinen Regenschirm aus der Tasche und ging nun langsam los.
Es dauerte nicht lange bis es in Strömen goss und ich mit beiden Händen den Regenschirm festhielt, weil der Wind zugenommen hatte.
Tatsächlich war ich froh als ich irgendwann von weiten die Schule sah, immerhin war es dort warm und trocken.
Obwohl das Wetter so schlecht war, staunte ich nicht schlecht wie viele sich auf den Schulhof aufhielten. Einige hatten nicht mal einen Regenschirm und sie waren klitschnass, aber es sah so aus als würde es ihnen überhaupt nichts ausmachen.
„Die sind auch nicht normal.", murmelte ich und unterdrückte ein aufkommendes Lachen. Das wäre ja was, wenn die auch wie Theo sind und ich schüttelte schnell den Kopf.
Das wäre überhaupt nicht lustig!
Schnell warf ich den Gedanken beiseite und ging weiter meines Weges, im Klassenraum angekommen schauten alle auf und ich zweifelte kurz ob ich meine Klamotten falsch herum anhatte oder was vergessen hatte anzuziehen.
Ich versuchte unauffällig an mir herunterzuschauen und atmete erleichtert auf als alles okay war.
Selbst Becka starrte mich an und es wurde langsam unangenehm.
„Wenn ihr was habt, sagt es oder schaut wo anders hin!", zischte ich plötzlich und war selbst von meiner Tonlage überrascht.
Becka sagte nichts, konnte aber trotzdem kaum ihren Blick von mir abwenden.
„Ist das dein Ernst?", fragte ich sie und setzte mich hin. „Was ist los?"
Bei den anderen war es genau so und langsam wurde das nicht nur unangenehm, sondern auch unheimlich.
Etwas verkrampft versuchte ich nun normal meine Hefter auszupacken und mich möglichst gerade hinzusetzten. Jedoch hatte ich das Gefühl alles ging nach hinten los und es war auch nicht einfach sich normal zu verhalten, wenn alle einen mit Argusaugen beobachten.
Die Tür wurde wieder geöffnet und ich war erleichtert als ich den Klassenlehrer erblickte, hoffentlich bemerkte er das Schauspiel und sagte etwas dagegen.
„Oh.", kam es aus seinem Mund und schon lag auch sein Blick auf mir. „Was ist den hier los?", fragte er und ich zuckte mit den Schultern. „Wenn ich es wüsste, würde ich es Ihnen verraten.", sagte ich ehrlich. „Nur spricht keiner mit mir."
Mein Klassenlehrer fuhr sich durch seine Haare und als ich sah das er seinen Kiefer anspannte, ahnte ich mehr schlechtes als gutes.
„Ich darf Sie duzen, richtig?", fragte er und ich meinte ich hätte das schon mal bestätigt, bejahte es aber erneut. „Gut daher es jetzt wohl hier seinen Lauf nimmt kannst du mich nun Georg nennen.", meinte er und ich nickte.
Ich war mehr verwirrt als überrascht das ich ihn nun auch duzen durfte.
„Du riechst streng.", sagte er und schluckte schwer.
„Wie bitte?"
Ich dachte ich falle aus allen Wolken. „Ich war vorhin Duschen!", meinte ich schnell und doch war es komisch es laut auszusprechen.
Meinem Klassenlehrer war es wohl auch äußert unangenehm, genau wie mir. Er kam auf mich zu und bevor er sich zur mir herunterbeugen wollte, stand ich schon auf, ich lasse mich sicherlich nicht weiter erniedrigen!
„Ich meinte damit nicht das du stinkst, sondern dass du nach ihn riechts und wir alle-„ „Nach wen soll ich bitte riechen?", unterbrach ich ihn aufgebracht und spürte wie sich meine Hände verkrampften.
„Nach unserem Alpha."
„Ich habe nur bei Theo geschlafen oder was meinst du?", murmelte ich leise und zog die Augenbrauen zusammen.
In dem Moment weiteten sich seine Augen und er wurde ganz blass.
„Oh scheiße. Er hat dich noch gar nicht aufgeklärt!"
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Wolfsblume
WerewolfAuf den ersten Blick sieht Ava aus wie eine normale junge Frau. Doch hinter ihren roten Haaren und braunen Augen verbirgt sich eine gebrochene Tochter, die vor kurzem ihre Eltern verloren hat. Gezwungen von der neuen Situation und auch wegen dem let...