Kapitel 16

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Ich packte den Einkauf in die Tasche und brachte danach den Einkaufswagen weg. Zufrieden schaute ich mir auf den Rückweg den Kassenbeleg an, ich hatte tatsächlich was durch die zwei Coupons gespart. Ich kleiner Sparfuchs!

Die Stadt war brechend voll, ist auch nicht verwunderlich an einem Samstagnachmittag. Jedoch hatte sich meine Einstellung zu den Menschen noch nicht geändert und sie nervten mich einfach immer noch. Entweder waren sie unfreundlich, standen im Weg oder gingen mir einfach dermaßen auf den Sacke das ich ihnen am liebsten- ach vergessen wir das am besten. Immerhin hatte ich Theo versprochen keinen Mist zu machen und am besten regen wir uns erst gar nicht auf.

„Laufen Sie immer mitten im Weg? Keine Manieren die Jugend von heute!", pflaumte mich eine ältere Dame mit ihren Rollator an. „Hier ist nicht genug Platz für uns beide, oder was?", fragte ich sie und zeigte auf den breiten Gehweg. „Und keinen Respekt!", zischte sie nun und wollte mich anscheinend mit dem Rollator anfahren, schnell hielt ich ihn fest. „Über legen Sie sich das gut sonst fliegt das Scheißteil in den Graben!" Sie wurde plötzlich blass und schaute nicht mehr mich an, sondern hinter mir. Verwundert das sie nicht mehr konterte und auch so komisch reagierte schaute ich hinter mir, ich erkannte das Auto von James und kurz darauf stieg er auch schon aus.

„Du kannst hier nicht einfach parken! Das ist eine Hauptstraße!", sagte ich, aber er ignorierte mich und ging zur älteren Dame. „Gehen Sie schleunigst weiter sonst brauchen Sie später noch einen Rollstuhl.", kam es ganz trocken von ihm und ich bekam große Augen. Also wehe einer sagt nochmal zu mir ich sei unfreundlich oder angriffslustig. Die ältere Dame nahm seinen Satz wohl zu Herzen und machte sich davon. „Das war nicht nett.", murmelte ich und er drehte sich zu mir. „Nett ist auch nicht mein Vorname." „Okay."

Ich zuckte mit den Schultern und wollte mich gerade wieder auf die Spur machen als er mich festhielt. „Wo willst du denn hin?" „Nach Hause.", meinte ich und zog eine Augenbraue hoch. „Wo sollte ich sonst mit meinem Einkauf hin? In den Park?" „Denkst du wirklich ich lasse dich jetzt noch nach Hause laufen? Du hast dich mit der älteren Dame angelegt." Ich biss mir auf die Unterlippe und schüttelte leicht den Kopf. „Ich habe mich überhaupt nicht mit der angelegt! Sie hat angefangen!", zischte ich nun und rieb mir meine Finger. „Ich trage dieses Mal keine Schuld!"

Er schmunzelte und zog eine Zigarettenpackung aus seiner dunkelblauen Jacke. „Ich fahre dich nach Hause ob du es willst oder nicht, nur rauche ich vorher eine." „Rauchen ist ungesund.", sagte ich und akzeptiere es einfach das er mich nach Hause fahren möchte. „Also biete ich dir besser keine Zigarette an?", fragte er und ich nickte, stellte zeitgleich die Tasche auf den Boden.

„Warum warst du so schnell da?" Ich wollte in sein Gesicht schauen als ich ihn das fragte aber sein Hals war interessanter. Ich konnte ein Wolfs- und Schädel-Tattoo erkennen aber den Rest nicht. Vieles waren Symbole, wie eine Art Runen und kleine Zacken. „Zufall." „Hm, wer es glaubt.", murmelte ich und strengte mich an das lange senkrechte Tattoo an seinem Hals zu erkennen, aber es muss groß sein, immerhin verschwand es unter seinem schwarzen Hemd.

„Interessant, oder?", fragte er lächelnd und pustete den Rauch aus. „Äh- finde ich nicht, nein.", sagte ich schnell, zu schnell. Sein lächeln wurde breiter und er hatte mich ertappt. „Vielleicht ein wenig.", gab ich nun zu und ging einen Schritt näher zu ihm, aber ich konnte das Tattoo trotzdem nicht erkennen. „Was ist das lange für eins?", fragte ich und wollte darauf zeigen aber tat es den doch nicht. „Komm doch näher den zeige ich es dir." „Ja genau, vergiss es!", konterte ich lächelnd und ging wieder einen Schritt zurück.

„Bist du jetzt fertig die Luft zu verpesten?" Er verdrehte die Augen und warf die Zigarette auf den Boden, trat sie aus. „Du hast gerade Grundwasser verschmutzt." „Halt die Klappe und steig ein!", sagte er bestimmend und jetzt verdrehte ich die Augen.

„Auch noch ein Arsch, na super.", kam es mir einfach über die Lippen und schon riss ich die Augen auf. „So meinte ich das nicht! Manchmal ist mein Mund einfach schneller, als wie es realisiere." „Oh kleine Wolfsblume du kannst froh sein das ich mir mein Kommentar verkneife.", sagte er nur grinsend und stellte die Tasche nach hinten. „Wahrscheinlich hast du sogar Recht.", murmelte ich und strich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr. „Steig jetzt endlich ein, ich beiße nicht."

Ich tat es und war ein bisschen erfreut als ich spürte, wie weich und angenehm der Autositz war. Ich schnallte mich an und schon schlich sich ein Tabak-Ledergeruch in meine Nase, es roch nicht schlecht. „Wie alt bist du überhaupt das du dir ein so tolles Auto leisten kannst?", fragte ich und schaute ihn an. „Rate doch Mal.", sagte er und fuhr langsam los. „Also im Raten bin ich ganz schlecht."

Kurz darauf schaute ich mir sein Seitenprofil an und es war der Wahnsinn wie perfekt seine Nase oder die Lippen waren. Selbst sein Kinn war verdammt markant und schön von der Seite anzusehen. Natürlich waren die Tattoos auch super. „Sind alle Wölfe so?" „Was?", fragte er und schaute mich kurz an. In dem Moment realisierte ich das ich meinen Gedanken wohl laut ausgesprochen hatte. „Äh nichts.", sagte ich und schaute wieder nach vorne auf die Straße.

„Dir läuft da etwas aus dem Mund." „Hä?" Ich fasste mir an den Mund, aber da war nichts. „Hm dachte ich hätte da eben Sabber gesehen." „So attraktiv bist du nicht, keine Sorge." „Und deshalb starrst du mich die ganze Zeit an?" „Das habe ich überhaupt nicht! Ich dachte ich hätte eine Spinne auf deiner Schulter gesehen!", sagte ich und grinste. „Ich bin ein Wolf, die meisten Tiere machen einen großen Bogen um mich.", meinte er nur und beschleunigte das Auto.

„Du bist unmöglich.", meinte ich jetzt, weil mir einfach kein passender Konter einfiel. „Ich bin unmöglich? Wer von uns beiden trägt eine fast durchsichtige Bluse?" Ich zog die Augenbrauen zusammen und schaute an mir herunter, tatsächlich hatte er Recht, aber das störte mich überhaupt nicht. „Ich weiß jetzt nicht ob ich das gut finden soll oder nicht.", sagte ich ehrlich.

„Du solltest so etwas am besten gar nicht tragen. Theo würde dir Beine machen bei dem Oberteil." „Was meinst du jetzt wieder damit?" „Theo ist ein Alpha und du bist seine Partnerin, tatsächlich ist das Oberteil dafür das du nur Einkaufen warst zu aufreizend." „Wo zur Hölle lebst du? Neunzehntes Jahrhundert?", keifte ich nun und dachte ich sei im falschen Film. „Du willst lieber nicht wissen wo ich wohne kleine Wolfsblume.", sagte er schmunzelnd und schaute  mir kurz in die Augen. „Außerdem bin ich in keiner Beziehung!", fügte ich noch schnell hinzu. „Also hat er so oder so kein Mitspracherecht." 

WolfsblumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt