Kapitel 46

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Die Haustür flog auf und ich stand sofort auf, stolperte in den Flur, um zu sehen wer es von den beiden war.

Mein Puls dröhnte in den Ohren und die letztens Stunden waren die reinste Qual für mich.

Theo schaute mich angespannt an und schüttelte den Kopf. Seine Haare waren zerzaust und Blut klebte an seinen Händen. Meine Herz wurde schwer und Tränen stiegen mir in die Augen.

„H-hast du i-hn..."

„Ich habe ihn zurechtgewiesen!" Er war wütend und hatte jeden Grund dazu. Ich hätte von Anfang an auf Abstand gehen sollen und vor allem hätte ich es ihn unverzüglich sagen müssen. „E-es tut mir leid."

Er ging einen Schritt auf mich zu und ich schaute immer noch in sein Gesicht. Meine Brust senkte und hob sich schnell und ich wartete auf seine Meinung mir gegenüber.

Was ich falsch gemacht hatte und das er mir auch nicht so schnell verzeiht.

Ich starrte ihn an als er seine Hand hob und ließ ihn keine Sekunde aus den Augen. „Brich mir nicht das Herz Wolfsblume." Seine Stimme war leise und doch schallten die Wörter in meinen Kopf wieder.

Brich mir nicht das Herz Wolfsblume.

Er strich mir vorsichtig über die Wange und mir wurde bewusst, wie sehr ich ihn verletzt hatte. Ich biss mir auf die Lippen und umarmte ihn fest. Meine Nasenflügel bebten und ich atmete tief ein, unterdrückte die Tränen.

„Ich werde dich nie wieder in so eine Situation bringen, ich verspreche es dir!"

Wir lösten uns voneinander und noch immer schauten wir uns an.

„Zieh bei mir ein."

„Wie bitte?", fragte ich und legte den Kopf schief. „Ist das dein Ernst?"

Ich hatte ihn verletzt und enttäuscht, ich war mir nicht sicher, ob er einen Witz machte oder nicht. Wollte er mich damit aufziehen und mich danach eiskalt stehen lassen?

„Weißt du das ist überhaupt nicht lustig. Ich habe dich verletzt und mir tut es leid und jetzt sagst du einfach sowas. Für mich passt das gerade überhaupt nicht zusammen. Hat dich James verletzt und bist du auf den Kopf gefallen?"

Ich umfasste sein Kinn und drehte seinen Kopf hin und her, aber ich erkannte keine Wunde.

„Tatsächlich war ich auch eben überrascht als ich es sagte aber für uns wäre es die beste Lösung. Wir sind zusammen und leiten das Rudel, dass mit James wäre doch nie passiert, wenn du bei mir wohnen würdest. Wir wären ständig zusammen und ich muss mir keine Sorgen um dich machen. Judith ist auch immer für ein paar Stunden hier und du weißt das sie lecker Kochen kann!", sagte er und klang wirklich überzeugend.

„Du willst mir gerade keins reinwürgen, oder?", fragte ich vorsichtshalber nochmal nach.

Natürlich wäre es schön mit ihm hier zu wohnen. Wir wären immer zusammen und keiner müsste den andere Besuchen oder er bräuchte mich auch nicht mehr mit dem Auto abzuholen. Die Nebenkosten für mein Haus würden wegfallen und wenn ich es verkaufe, würde ich noch eine gute Summe dafür bekommen.

Wir würden zusammen aufstehen und gemeinsam frühstücken, bei dem Gedanken lief mir Wasser im Mund zusammen. Es war eine gute Argumentation das Judith ständig hier war, sie war eine hervorragende Köchin und meine Freundin.

„Ich meine es wirklich ernst. Zieh bei mir ein!"

„Okay gut.", sagte ich und lächelte ihn an. „Ich zieh bei dir ein!"

Er küsste mich stürmisch und ich legte meine Arme um seinen Hals. Seine Lippen waren weich und sie schmeckten nach Minze, Wald und Blut. Ich schreckte zurück und mir fiel wieder ein was überhaupt passiert war.

Er schien verwirrt über den plötzlichen Stimmungswechsel. „Was ist los?" „Wo ist James?"

Sein Blick glitt nach draußen und ich verstand es wortlos. Ich ging nach draußen und entdeckte James an seinem Auto stehen. Seine Klamotten waren zum Teil zerrissen und er war voller Blut.

Ich biss mir auf die Unterlippe und unterdrückte das Gefühl zu ihm zu rennen und ihn auf Wunden zu untersuchen oder ihn in meine Arme zu nehmen. Ich zügelte mich und ging normal zu ihm. Mit jedem Schritt den in näher zu ihm ging fühlte ich mich schlechter.

Es war meine Schuld das Theo ihn so zugerichtet hatte. Ich schaute kurz über meine Schulter und sah das Theo im Türrahmen stand.

„Hey." James seine Lippe war aufgeplatzt und seine Nase sicherlich gebrochen. Ich schluckte schwer als er mich direkt ansah. „Keine Chance mehr was?" Ich spürte, wie ich innerlich zerbrach, es tat mir alles so leid und er riss immer noch seine Sprüche. „Du hattest nie eine."

Es klang hart, aber ich spürte Theo seinen Blick in meinem Rücken und ich durfte nicht mehr einknicken, nie wieder. Ich konnte das Flirten nicht mehr hinnehmen und wir durften uns nicht mehr so nah kommen. "Das glaube ich nicht so ganz."

„Ich weiß das du was für mich empfindest." Als er das sagte dachte ich er würde direkt in meine Seele blicken. „Da täuschst du dich!" Ich verschränkte die Arme vor mir und hoffte er wurde meine Haltung verstehen und es endlich sein lassen.

Irgendwas empfand ich für ihn, aber es würde sich nicht vertiefen, wir hatten keine Zukunft. Wir würden niemals ein Paar werden.

„Ich kann nichts für meine Gefühle und Theo weiß das. Er akzeptiert es, aber er hat mir deutlich gemacht das er es nicht hinnimmt wenn ich mich an dich ranmache." Er stieß sich von seinem Auto ab und kam ein paar Schritte auf mich zu. „Was ist aber wenn es von dir auskommt?"

„Was?" Ich zog die Augenbrauen zusammen und schaute kurz zu Theo, er stand noch immer im Türrahmen. Sein Blick war starr auf uns gerichtet und ich schaute wieder zu James. „Forderst du mich gerade dazu auf das ich dich verführen soll?"

„Es ist was anderes, wenn es von der Luna kommt." „Ich glaube langsam Theo hat dich zurecht so zugerichtet.", murmelte ich fassungslos und ging weg.

Bei allem was jetzt passiert ist und was er gesagt hat war das wahrscheinlich das dümmste.

WolfsblumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt