Kapitel 37

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Noch müde drehte ich mich auf den Bauch, ein leichtes Lächeln zierte mein Gesicht als ich in Theo sein Gesicht blickte. Er schlief noch tief und fest, vorsichtig strich ich ihn über die Wange. Ich beugte mich kurz darauf vor und küsste ihn.

Wie gestern explodierte mein Magen vor Freude und ich war einfach nur glücklich.

Es dauerte einen Moment bis ich laute Geräusche von draußen wahrnahm, es klang so als würden mehrere miteinander diskutieren. Ich runzelte die Stirn und beschloss Theo wachzumachen.

„Du musst aufstehen irgendwas stimmt da draußen nicht." Ich konnte nun Schritte hören und mir wurde doch ein bisschen mulmig. „Theo!"

„Sie können da nicht rein!" Ich erkannte Judith ihre Stimme und in dem Moment wurde die Schlafzimmertür aufgerissen. Ich trug nur Unterwäsche, weshalb ich schnellstmöglich die Bettdecke über mich zog.

Mein Herz raste und ich wusste nicht, ob ich zu Judith, der älteren Frau oder zu Theo schauen sollte. Die ältere Frau starrte mich an, sie blickte abwerten und schüttelte den Kopf. Theo war endlich wach, aber er war überfordert mit der Situation.

„Ich habe ihr gesagt das sie nicht reindarf!", verteidigte sich Judith sofort und blickte zu Boden.

Ich war so genervt und plötzlich sauer. Was bildet sie sich ein einfach hier reinzuplatzen und unsere Privatsphäre zu stören? Abgesehen davon das sie mich anschaute als wäre ich etwas widerwärtiges. Ich stand vom Bett auf und ließ sie keine Sekunde aus den Augen.

„Raus bevor das Konsequenzen haben, wird! Sie haben hier drin nichts zu suchen!", zischte ich nun und starrte in ihre grünen Augen. „Sie wissen wohl nicht wen sie vor sich haben.", sagte sie und schnalzte mir ihrer Zunge. Ich atmete tief ein und ging auf sie zu, ließ mich nicht von ihrem Blick beirren. Mit erhobenen Kopf und straffen Schultern stand ich nun vor ihr.

„Es interessiert mich einen Scheiß wer sie sind! Raus bevor sie ich sie an den Haaren herausschleife!", knurrte ich plötzlich und bekam selbst große Augen, als ich realisierte was ich eben für ein Geräusch gemacht hatte. Auch ihre Augen weiteten sich und sie blickte nun zu Boden, ich konnte eine leise Entschuldigung hören und danach verschwand sie aus dem Schlafzimmer.

Ich blickte nun zu Judith, aber auch sie wagte es nicht ihren Blick zu heben. „Du solltest auch gehen und verschließe die Tür hinter dir." Sie tat es und als die Tür ins Schloss fiel drehte ich mich zu Theo, dieser schaute verdutzt aber lächelte leicht. „Du hast die Luna raushängen lassen."

„Keine Ahnung, aber innerlich bin ich eben fast durchgedreht. Wer ist die alte Schachtel und bildet sich einfach ein hier hereinzuplatzen und mich auch noch so widerwärtig anzuschauen?", knurrte ich wieder und schmiss die Bettdecke aufs Bett.

Er legte den Kopf schief und blickte mir in die Augen als wollte er mir etwas mitteilen. „Was?" Ich nahm die Wechselklamotten aus den Rucksack und schlüpfte schnell in die Jeans und den Pullover. „Diese alte Schachtel!", grummelte ich weiter und konnte mich gar nicht beruhigen. „Wolfsblume." „Was ist?", fuhr ich ihn an. „Sie ist meine Mutter und ich habe ihr eventuell noch nichts über dich erzählt."

Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte als er mir das sagte. „Wie bitte?", hauchte ich und mir wurde bewusst das ich eben seine Mutter fertig gemacht hatte. Ich hatte eben meine Schwiegermutter in Grund und Boden gestampft!

Wahrscheinlich gibt es tausend Dinge wie man es sich bei den Schwiegereltern verscherzen kann und ich habe ausgerechnet die Top eins davon erwischt. Klasse!

„Wieso hast du mich nicht unterbrochen? Und warum weiß sie nichts von mir? Ich mein, ich wusste nicht mal das du Eltern hast! Wir haben nie darüber gesprochen!", redete ich auf ihn ein und fuhr mir danach mit beiden Händen übers Gesicht. „Ich bin sowas von erledigt!", fügte ich hinzu.

„Sieh es positiv, sie hat uns nicht beim Sex erwischt." „Oh ich versichere dir das wir auch in naher Zukunft kein Sex haben werden du Vollidiot!", zischte ich und ging auf und ab. „Hast du einen Vater?" „Ja und wenn meine Mutter hier ist, wird er auch hier sein.", antwortet er mir ruhig, aber ich bin dagegen sowas von durch den Wind.

„Warum habe ich sie nicht bei der Versammlung angetroffen als ich zur Luna ernannt wurde?" „Nachdem ich damals das Rudel übernommen hatte, haben sie sich beide zurückgezogen und sind weggezogen."

Ich stoppte und blickte ihm ins Gesicht. „Muss ich noch was wissen, wenn ich mich deinen Eltern vorstelle? Was hassen sie oder was essen sie gern? Wie kann ich punkten?" „Sei einfach du selbst." „Hat ja gerade klasse funktioniert!"

Mit schüttelnden Kopf ging ich ins Badezimmer, wechselte dort meine Unterwäsche und leerte meine Blase. Mit einem warmen Lappen wischte ich mir die Schminke von gestern aus dem Gesicht und putzte meine Zähne gründlich. „Warum hat er mich verheimlicht?", murmelte ich und mein Herz zog sich zusammen, es tat weh. 

Es klopfte an der Badezimmertür und kurz darauf stand Theo hinter mir. „Habe ich herein gesagt?" Er umarmte mich von hinten und küsste meinen Hals. „Beruhige dich. Du bist das beste was mir passieren konnte und sie werden dich lieben!"

„Ich verstehe nicht, wieso du ihnen nichts von mir erzählt hast. Das eben hätte vermieden werden können und du hast es nicht mal geschafft den Mund aufzumachen und einzugreifen." „Ich hatte es in dem ganzen Stress vergessen." Er knabberte an meinem Hals aber ich war unbeeindruckt. „Tut mir leid!"

„Ja Klemms dir!", meinte ich nur und löste mich von ihm, ging aus dem Badezimmer. Ich schnappte mir meinen Rucksack und stopfte ihn mit meinen herumliegenden Klamotten voll. Ich hatte spontan entschlossen das hier zu entgehen und die Biege zu machen. „Was machst du?"

„Siehst du doch, ich verschwinde." Ich nahm mein Handy vom Nachttisch und verließ das Zimmer. Im Flur kam mir Judith entgegen und sie schaute mich mitleidig an. „Sag nichts!", meinte ich und zog meine Schuhe an.

„Wolfsblume!", hörte ich Theo rufen und ein kurzer Blick in die Küche verriet mir das seine Eltern am Küchentisch saßen. Sie standen beide sofort auf, als sie mich im Flur erblickten. „Tut mir leid für die Unannehmlichkeiten!", sagte ich ehrlich und lächelte beide an. „Ich wünsche ihnen einen schönen Tag!" "Wolfsblume!"

Ich verließ das Haus und rannte fast in James rein, in der kurzen Zeit hatten sich schon Tränen in meinen Augen gesammelt. „Hey alles gut?", fragte er und schaute mich besorgt an. „Alles besten!" Ich ging an ihn vorbei, aber er ging mir schnell hinterher.

„Ava was ist los?" „Bitte geh einfach.", flüsterte ich und wischte mir mit der Hand übers Gesicht. „Okay ich stelle keine Fragen und lasse dich in Ruhe, aber lass mich dich bitte nach Hause fahren. Ich möchte dich so nicht nach gehen Hause lassen, ich würde mir nur Sorgen machen!" Er stellte sich vor mir und ich presste die Lippen aufeinander, nickte kurz. 

WolfsblumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt