Kapitel 28

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„Ich weiß das ich dich verletzt habe, obwohl das überhaupt nicht meine Absicht war.", murmelte er und ich drückte ihn noch fester an mich. „Ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen." „Halt doch einfach mal die Klappe!", meinte ich und schloss für einen Moment die Augen.

Ich bin durch die Hölle gegangen, hatte Schmerzen ertragen müssen und ja teilweise war es seine Schuld und doch wusste ich auch, dass er mich immer beschützte.

Das was passiert ist kann ich nicht rückgängig machen und muss damit leben, ich hatte eine Woche Zeit meine Gedanken zu sammeln und mich mit der Situation abfinden zu können.

Ich spürte, wie sich in meinen Augen tränen ansammelten. „Lass nie wieder zu das mir so etwas passiert.", hauchte ich und versuchte nicht in Tränen auszubrechen. Mein Herz raste und ich spürte wie sehr ich damit zu kämpfen hatte nicht nachzugeben und ihm mein Herz auszuschütten. „Ich stehe das nicht noch einmal durch."

„Das wird dir nie wieder passieren, dass verspreche ich dir!", sagte er und ich schaute in sein Gesicht. Er lächelte leicht und strich mir wieder über die Wange. „Es tut mir leid!" „Ich weiß.", murmelte ich und in der Sekunde erinnerte ich mich an seine andere Wolfsform, ich schreckte zurück und löste mich damit aus der Umarmung.

„Alles okay?", fragte er und klang irritiert. „Äh James kommt.", meinte ich schnell und blickte an ihm vorbei. Zu meinem Glück stimmte es und ich holte tief Luft, versuchte das schreckliche Bild aus meinem Kopf zu verbannen.

James knurrte und es klang überhaupt nicht gut, schon hatte er wieder meine Aufmerksamkeit. Die Wunde blutete und ich erkannte das er den Pfeil wirklich schon rausgezogen hatte. „Das tat sicherlich weh, oder?", murmelte ich nachdenklich. „Aber ich hatte dich gewarnt!" „Ich hätte auch niemals gedacht das du es durchziehst!", sagte er nun grantig und ich schaffte Platz zwischen Theo und mir als James näherkam.

„Was machst du hier?" „Oh ich habe Ava davon abgehalten dein Auto zu stehlen und damit gegen einen Baum zu fahren.", sagte er und schaute zerknirscht zu James. „Sie verursacht gerne Unfälle also lass das nächste Mal nicht den Autoschlüssel stecken du Vollidiot!" „Ich kann leider nicht Hellsehen, aber du warst ja zum Glück hier und hast das verhindert." „Muss ich fragen, warum du kein T-Shirt anhast?", fragte er nun und schaute auch kurz zu mir.

„Ich habe damit nichts zu tun!", sagte ich schnell. „Ach nein? Wer hat denn bitte Fallen aufgebaut? Du oder ich?", grummelte er und ich verdrehte die Augen. „Du wolltest mich entführen!" „Du hast Fallen aufgebaut?", fragte mich Theo und verlegend nickte ich. „Ein paar.", antwortete ich ihm und er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Und ihr habt euch vertragen, oder was?", fragte James uns und ich machte ihm Platz als er an sein Auto herantrat. Leider trat ich auf meinen Schnürsenkel und verlor dabei mein Gleichgewicht, sofort war Theo neben mir und hielt mich fest. „Danke.", murmelte ich und lächelte leicht. „Das war heute schon das zweite Mal!" Er ließ meinen Arm los und als ich zu James blickte, schüttelte er den Kopf. „Wie hast du es nur durch die Welt geschafft?" „Bis ich euch begegnet bin unfallfrei, danke der Nachfrage!", sagte ich und versuchte dabei ernst zu klingen.

„Also?" „Was?", kam es von Theo und mir gleichzeitig. „Habt ihr euch vertragen?" „Ich denke schon.", antwortete er schneller als ich.

Natürlich waren wir beide noch weit davon entfernt über alles zu sprechen oder besser gesagt ich. Mir setzte immer noch einiges zu und so wird es auch sicherlich bleiben.

Ich wurde nicht in seine Welt hineingeboren wie er und musste noch einiges lernen und auch verstehen.

Vieles war immer noch fremd für mich, obwohl ich mich intensiv mit das Thema Wolf beschäftigt hatte. „Du stimmt mir doch zu?", fragte er mich lächelnd und ich nickte zögerlich. „Sicher."

Klar jagte mir das alles eine Heiden Angst ein, aber ich konnte auch nicht abstreiten das die letzte Woche die reinste Qual für mich war.

Ich hatte ihn vermisst und musste mir eingestehen, dass ich Gefühle für ihn hatte.

„Ava?" Ich blickte in seine grünen Augen und lächelte automatisch. Ich hatte ganz vergessen, wie wunderschön sie waren außerdem strahlten sie so viel Wärme aus. „Ja?"

„Kommst du mit zum Abendessen?" Ich erinnerte mich das Judith extra was kochen wollte. „Zwar schaffte es James nicht mich zu entführen, aber ich würde trotzdem gerne mitkommen." Theo lachte und hielt mir die Autotür auf. „Ich hätte dich bekommen!", sagte James, als ich hinten einstieg. „Träum ruhig weiter." Ich schnallte mich an und sobald Theo neben mir saß, fuhr James los.

James stellte das Radio an und ich schaute aus dem Fenster. Die Landschaft zog unglaublich schnell an uns vorbei und ich wollte gar nicht wissen wie schnell er fuhr.

Das nächste Lied wurde abgespielt und ich summte leise mit.

James sein Handy klingelte im nächsten Augenblick und er stellte nun das Radio leiser, nahm den Anruf entgegen und wir hörten den Anrufer über die Lautsprecher. „James?", erkannte ich Judith ihre Stimme und ich hörte ihrem Gespräch zu. „Hier." „Wo bleibst du?", fragte sie ihn und im Hintergrund hörte ich wie sie eine Schublade öffnete und etwas klirrte, fast so als würde sie Besteck rausnehmen.

„Es gab eine kleine Planänderung." „Was für eine?" „Ava hat mich mit einem Pfeil angeschossen." „Wie jetzt?", fragte sie und klang dabei belustigt. „Sie hat den großen bösen Wolf niedergestreckt?" Ich biss mir nun auf die Lippe, um nicht laut loszulachen. „Sie kann dich hören genau wie Theo!", knurrte er und bog ab. „Oh."

„Theo konnte sie gerade so davon abhalten mein Auto zu stehlen und damit eine Rundfahrt zu machen." „Sie hat doch gar kein Führerschein?" „Genau, wahrscheinlich hätte sie noch einen Unfall gebaut, weshalb ich schon von Theo getadelt wurde." Sie lachte nun. „Hast du etwa den Autoschlüssel stecken lassen?" „Ja.", grummelte James und ich spürte wie meine Mundwinkel sich nach oben zogen.

„Irgendwann stiehlt dir wirklich jemand das Auto." „Den hole ich es mir zurück." „Du bist ein Vollidiot!", sagte sie und ich nickte zustimmend. „Das durfte ich mir auch schon anhören." „Also gut, die beiden sitzen auch im Auto. Mit wann kann ich mit euch rechnen?", fragte sie und ich schaute nun kurz zu Theo.

Er war total im Gedanken und starrte aus dem Fenster.

„Fünf Minuten.", antwortete James und beendete das Telefonat.

Theo seine Gesichtszüge waren fest und er hatte seinen Kiefer aufeinandergepresst, seine ganze Haltung wirkte auf mich angespannt.

„Theo?", murmelte ich und machte mir Gedanken darüber, ob ich eben was verpasst hatte. Ich bin mir sogar sicher das während der Autofahrt nichts war und doch beschäftigte ihn was so sehr, dass er nicht reagierte.

„Theo?", fragte ich nun lauter und drückte seine Hand. Mir entging nicht das James im Rückspiegel uns einen Blick zuwarf. „Alles okay?", fragte dieser, aber ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht."

Ich rückte näher zu Theo und rüttelte ihn leicht, gerade als ich seinen Kopf in meine Richtung drehte kam er wieder zu sich und ich stockte. Seine Augenfarbe hatte einen dunkleren Ton angenommen und ich ließ ihn sofort los. „D-du warst in Gedanken."

Er atmete lautstark aus und rieb sich die Augen. „Tut mir leid."

„Was hat dich beschäftigt?", fragte James von vorne und schaute öfters in den Rückspiegel. „Ich dachte gerade an den Moment, als ich erfuhr das sie Ava in ihrer Gewalt hatten.", sagte er und ich schaute schnell aus dem Fenster. „Ich bin durchgedreht und hatte die Kontrolle verloren."  

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