Becka schaute kurz zu mir und danach zum Parkplatz. „Meintest du nicht du läufst nach Hause?", fragte sie mich und ich nickte. „Richtig." Ihre Haltung änderte sich plötzlich und ich wusste das sie wen witterte. „Du wirst sogar von beiden erwartet.", sagte sie nun und ich zog eine Augenbraue hoch. „Beide?", hakte Roy nach und ich unterdrückte den Drang die Augen zu verdrehen.
„Alpha und Beta.", klärte sie uns beide auf und wir schlenderten zum Parkplatz. Roy folgte uns dicht, leider konnte ich ihn nicht abwimmeln, er hatte nämlich angeboten Becka nach Hause zu fahren und sie willigte ein.
Es dauerte nicht lange bis ich James und Theo entdeckte. Sie sahen nicht besonders erfreut aus als sie uns erblickten. „Hallo?", meinte ich und lächelte Theo an. „Wolfsblume.", sagte er und stieß sich von seinem Auto ab. „Du kommst mit zu mir." Verwirrt über seinen herrschenden Ton ging ich aber doch zu ihm. „Was ist los?", hakte ich nach und schaute auch kurz zu James.
„Er hat mich wie ein Pickel ausgedrückt und ich musste ihm von dem Vorfall erzählen.", gestand James und ich presste die Lippen fest aufeinander. „Mit Trixie werde ich noch sprechen aber das du nicht in ihrer Nähe warst enttäuscht mich!", sagte Theo schroff zu Becka und sie blickte zu Boden. In mir machte sich ein schlechtes Gefühl breit.
„Sie konnte doch nichts dafür.", meinte ich und stellte mich vor ihm. „Ihr könnt nicht ständig in meiner Nähe sein und auf mich aufpassen, abgesehen davon ist gar nichts passiert." Theo schaute mich zerknirscht an. „Es hätte aber was passieren können!" „Sie kann sich doch selbst wehren und im Notfall hätten die beiden halt gekämpft!", mischte sich Roy hinter uns ein und ich stockte.
„Was bist du eigentlich für ein Vogel der sich einmischt?", knurrte nun Theo und ich umfasste vorsichtig seine Hand. Hoffentlich beruhigte er sich wieder, ich hatte das Gefühl heute war nicht gut Kirschen essen mit ihm.
„Ich bin Roy und denke das sie sich wirklich hätte selbst verteidigen können. Immerhin ist sie-" „Ava ist kein Wolf!", unterbrach Becka ihn schnell und hoffte wohl er würde das Thema sein lassen. „Ah stimmt der neue.", murmelte Theo. „Aber sie riecht wie einer?", hakte Roy verwirrt nach. „Hinter ihr steht ein ganzes Rudel.", mischte sich James ein. „Sie gehört zum Alpha.", fügte er hinzu und ich spürte wie die Hitze in meinen Wangen stieg. Ich konnte es nicht abstreiten, ich gehörte zu ihm.
„Sie ist deine Seelenverwandte, aber warum habt ihr es noch nicht Offiziell gemacht? Ich hätte mich niemals so geäußert hätte ich das gewusst!", sagte Roy schnell und fuhr sich durch seine Haare. „Ich mein es wäre doch auch nicht zu dem Vorfall gekommen wäre es-" „Es wird heute Offiziell gemacht!", unterbrach Theo ihn und ich blickte zu ihm hoch.
„Was?" Mein Herz rutschte mir in die Hose. „Du hast Recht. Es kann nicht ständig wer in deiner Nähe sein und deshalb wird es Offiziell gemacht. Jeder wird Bescheid wissen und du wirst in keinen Schlamassel mehr reingezogen!", sagte er ernst und schaute kurz zu James. Theo sage nichts zu ihm und doch verstand er es. James nickte und verabschiedete sich von uns. „Wir sehen uns dort."
„Becka ich erwarte dich heute Abend bei der Versammlung neben Judith und bring Roy mit, er wird ins Rudel aufgenommen.", sagte er zu ihr als ob Roy gar nicht hier stehen würde. Theo öffnete die Beifahrertür und schob mich in die Richtung. Perplex ließ ich es mit mir geschehen und stieg ein.
Theo stieg schnell ein und fuhr los. Das Radio war leise und es dauerte noch einen Moment bis ich realisierte was eben passiert war. „Du machst es Offiziell?", fragte ich ihn. „Der heutige Vorfall bestätige es mir. Es wird Zeit das die anderen dich kennenlernen." „Und was wird sich dadurch ändern?", hakte ich nach und spürte wie mein Augenlied zuckte. Ich war nervös.
Als ob er spürte das etwas nicht mit mir stimmte, legte er seine Hand auf meinen Oberschenkel. „Tatsächlich groß nichts. Sie werden alle erfahren das du meine Seelenverwandte bist und du wirst mit Respekt behandelt." „Hört sich ja gar nicht so schlecht an.", murmelte ich und schaute aus dem Fenster.
„Und vielleicht werden sie dich mit Fragen löchern und jeder will deine Gunst gewinnen, weil sie den wissen das du Mitspracherecht hast im Rudel. Sie werden dich als Luna ansehen, als meine bessere Hälfte und als weiblichen Leitwolf. Sie werden dich alle mit einbeziehen wollen und vielleicht wird dein Terminkalender jetzt um einiges voller."
„Hast du eben nicht gesagt das sich groß nichts ändern wird?" Ich fuhr mir mit beiden Händen über das Gesicht. „Was kommen da für Aufgaben auf mich zu?" „Du empfindest doch was für mich oder?", stellte er eine Gegenfrage und ich war überrascht. „J-ja.", stotterte ich.
„Den atmete jetzt mal tief durch. Ich weiß das du am liebsten alles umgehen würdest, aber so geht das nicht. Du bist meine Seelenverwandte und ich bin ein Alpha der ein Rudel anführen muss." „Ich verstehe das doch ab-„ „Kein aber! Du bist für mich einfach alles und wir schaffen das zusammen, okay?" Mein Blick war starr auf ihn gerichtet und ich nickte langsam.
„Muss ich jetzt auch bei dir einziehen?" Er lachte und es hörte sich an, wie eine wunderschöne Melodie in meinen Ohren weshalb ich auch mein Lächeln nicht unterdrücken konnte, obwohl ich ein bisschen sauer war. „Das ist eine ernste Frage gewesen!", sagte ich nun und versuchte ihn böse anzuschauen. „Nein das musst du nicht, noch nicht, aber was hälst du von einem Date?", fragte er und lächelte mich kurz an.
Ich weiß noch ganz genau das wir beide sagten das wir es langsam angehen wollten und jetzt überrumpelte er mich mit allem. „Date?" Jegliche Szenarien spielten sich in meinem Kopf ab und erneut schlug mein Herz schneller. „Und wo?", fragte ich und bekam einen ganz trockenen Mund.
„Du drückst mir kein Konterspruch auf oder eine zynische Bemerkung? Dich hat das wohl eben von den Socken gehauen was?" „Ja.", sagte ich ehrlich und rieb mir kurz über die Stirn. „Wir müssen nichts Großes machen, wir können auch einfach einen Abend bei mir verbringen." „Ich denke, wenn wir Essen gehen, wäre das schon in Ordnung als Date.", meinte ich und kratzte all meinen Mut zusammen, um das zu sagen.
„Wirklich jetzt?" „Ja." „Wir gehen essen?" „Ja.", sagte ich erneut und als ich zu ihm schaute grinste er wie ein Honigkuchenpferd. „Vielleicht sollte ich Trixie nicht zu hart bestrafen immerhin hat sie dich in meine Arme getrieben."
„Du solltest sie überhaupt nicht bestrafen.", sagte ich zu ihm und lehnte meinen Kopf an das Fenster. „Sie hat sich bei dir zu weit aus dem Fenster gelehnt und wird bestraft, ob du es willst oder nicht, keiner vergreift sich an dich." „Sie hat doch nur mit mir gesprochen.", versuchte ich sie noch in Schutz zu nehmen, aber er schüttelte den Kopf.
„Sie wäre handgreiflich geworden, wenn James nicht aufgetaucht wäre." „Woher willst du das wissen?" Trixie hatte mich zwar vorhin gepackt, aber hätte sie mich ernsthaft verletzt? „Ich kenne alle meine Rudelmitglieder und Trixie ist und bleibt ein Biest!", antwortete er mir und parkte das Auto.
Gerade als ich mich abgeschnallt hatte, wurde die Autotür aufgerissen und ich halb aus dem Auto gezogen. „Ich habe gehört heute wird es Offiziell gemacht!", sagte Judith breit grinsend und umarmte mich stürmisch. „Oh das wird so großartig!", fügte sie hinzu und ich schloss kurz die Augen, um mich kurz zu sammeln.
Hoffentlich bereute ich es nicht alle dem eine Chance zu geben.
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Wolfsblume
WerewolfAuf den ersten Blick sieht Ava aus wie eine normale junge Frau. Doch hinter ihren roten Haaren und braunen Augen verbirgt sich eine gebrochene Tochter, die vor kurzem ihre Eltern verloren hat. Gezwungen von der neuen Situation und auch wegen dem let...