Kapitel 53

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James grinste mich an als ich neben ihm Platz nahm. Ich schüttelte nur den Kopf und schnallte mich an.

Nach einer kurzen, aber laustarken Diskussion mit Theo fuhr ich nun bei James mit.

Es dauerte ewig bis James endlich das aussprach was ihm anscheinend auf der Seele brannte.

„Das war ein harter Korb.", hörte ich James sagen, aber mir entging nicht, dass er es lustig fand.

„Halt bloß deine Klappe.", sagte ich und holte mein Handy aus der Tasche. „Ach komm schon. Du hast ihm gerade den Boden unter den Füßen weggerissen."

Ich zog die Augenbrauen zusammen und schaute kurz nach hinten, um mich zu vergewissern das Theo nicht hinter uns fuhr. Tatsächlich war keiner weit und breit zu sehen.

„Ich habe ihm nur klar gemacht, dass ich kein Interesse an einer Hochzeit habe.", murmelte ich und schaute nun auf mein Handy. Ich hatte einige Nachrichten von Becka.

B: Lebst du noch?

B: Wie war das Treffen mit deinem Vater?

B: Muss ich eine Schaufel besorgen?

B: Ava!

Die Nachrichten brachten mich zum Lächeln.

A: Theo und er haben andere Ansichten, weshalb ich das Treffen vorzeitig beendet habe. Ich erzähle dir heute Abend mehr. Wann soll ich nochmal bei dir sein?

B: Jetzt muss ich noch so lange ausharren? Gefällt es dir mich zu foltern?

A: Wann?

B: 20 Uhr.

Ich steckte das Handy wieder weg und schaute kurz zu James, er wirkte plötzlich nachdenklich.

„Was ist?", fragte ich ihn.

„Dein Vater hat nicht unrecht."

Ich biss mir auf die Unterlippe und schaute schnell aus dem Fenster.

„Ava ich könnte dein Seelenverwandter sein und wir könnten glücklich miteinander sein."

„Bitte hör auf.", sagte ich leise. „Ich werde Theo niemals verlassen."

„Und was ist, wenn er dich verlässt?"

„Halt an!" Er ignorierte mich und ich schaute ihn nun direkt an. „Halt verdammt nochmal an James!", knurrte ich nun und das Auto wurde langsamer.

„Wie schaffst du es nur so über ihn zu reden? Er ist dein bester Freund und Alpha!"

Das Auto kam zum Stehen und er drehte sich nun zu mir.

„Weil ich dich verdammt nochmal liebe und du uns nicht mal ansatzweise eine Chance gibst!" Ich war tatsächlich baff als er das sagte und ich brauchte ein paar Sekunden, um das zu verdauen. „Ich liebe dich Ava und es zerreißt mich euch zusammen zusehen!"

„Das ist falsch.", sagte ich langsam und schaute in seine hellblauen Augen. „Du darfst so etwas nicht sagen!"

„Aber es ist die Wahrheit Ava! Mein Herz schlägt nun mal für dich und ich kann es nicht abstellen!"

„Vielleicht solltest du uns verlassen.", kam es mir schneller über die Lippen als es mir lieb war. „Was?" „Verlasse das Rudel und es wird uns beiden besser gehen."

Ich konnte gar nicht so schnell reagieren da hatte er sich vorgebeugt und presste seine Lippen auf meine. Seine Lippen waren zart und weich und ein angenehmes positives Gefühl breitete sich in mir aus.

Es war als wäre in mir eine Flamme entfacht worden und mir wurde unglaublich warm. Seine Finger streichelten mein Kinn und tasteten sich die Wangen hinauf bis zur Schläfe und in den Augenblick realisierte ich was hier passierte.

Tränen stiegen mir in die Augen und ich drückte ihn weg von mir. Außer Atmen und entsetzt schaute ich ihn an, wie von allein wanderten meine Finger zu meiner Lippe. Ich konnte nicht glauben das er das getan hatte.

„Theo wird dich an mir riechen." „Das ist das Einzige was dir einfällt?", fragte er und lächelte mich an. „Das Einzige?", knurrte ich ihn an und war wieder bei Sinnen.

Mit flacher Hand verpasste ich ihm eine schallende Ohrfeige.

„Du verlogenes dreckiges Arschloch!"

So schnell wie ich konnte stieg ich aus und suchte das Weite. Ich umfasste meine Tasche fest und wischte mir mit der anderen Hand über das Gesicht.

„Wie soll ich ihm das nur erklären?", murmelte ich zu mir selbst und kickte einen Stein vor mir weg.

Im nächsten Augenblick fuhr James an mir vorbei und mein Herz rutschte mir noch ein Stück tiefer in die Hose.

Mit zittrigen Händen holte ich das Handy aus der Tasche und wählte Becka ihre Nummer. Natürlich ging sie nicht ans Handy.

Ich versuchte tief ein und auszuatmen, um nicht auszuflippen.

Nachdem ein paar Minuten verstrichen waren und sie immer noch nicht zurückrief, wählte ich Theo seine Nummer, aber auch er ging nicht ans Handy.

Wahrscheinlich war ich die letzte die er jetzt sprechen wollte, aber das war jetzt der falsche Zeitpunkt für einen Streit. Ich war mitten im Nirgendwo, ich hatte kein Bargeld mit, keinen Führerschein und vor allem würde es mir nicht mal was bringen, wenn ich mich verwandeln würde.

Ich war hunderte Kilometer weit von zu Hause weg und wusste nicht ob in diesem Gebiet Jäger unterwegs waren.

Es war für mich einfach zu riskant mich zu verwandeln und wir waren auch schon zu weit weg von dem Gebiet von meinem Vater. Mein Orientierungssinn war übrigens auch gleich Null.

Ob das jetzt Karma war?

Erneut wählte ich seine Nummer, gerade als der Anrufbeantworter anging und ich ihm draufsprechen wollte ging mein Handy einfach aus.

„Verdammt was?", knurrte ich und starrte das Handy an. „Geh wieder an!" Ich drückte den Powerknopf, aber da tat sich überhaupt nichts.

„So viel Pech kann man doch gar nicht haben!", brüllte ich laut und spürte wie sich mein Herz zusammenzog.

Ich steckte das Handy weg und sah mich um, ich sah eine Landstraße wo einfach überhaupt kein Auto fuhr und etliche Wiesen.

Langsam rieb ich mir die Stirn und holte tief Luft um nicht anfangen zu weinen.

„Nicht anfangen zu weinen. Du bist ein Wolf und gewiss nicht in Gefahr, du bist nur allein und hast kein essen und tr-„ Meine Wörter blieben mir im Hals stecken als ich doch anfing zu weinen.  

WolfsblumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt