Auf den ersten Blick sieht Ava aus wie eine normale junge Frau.
Doch hinter ihren roten Haaren und braunen Augen verbirgt sich eine gebrochene Tochter, die vor kurzem ihre Eltern verloren hat.
Gezwungen von der neuen Situation und auch wegen dem let...
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„Hm.", brummte ich und zog die Augenbrauen zusammen. Die Website konnte mir bei meinem Problem auch nicht weitehelfen, enttäuscht schloss ich den Tab und wendete mich wieder meinem Browserspiel zu.
Ich war gerade dabei meine Obstbäume zu ernten als es an der Haustür klingelte. Seufzend schob ich den Laptop weg und stand auf. Es klingelte erneut und schon holte ich tief Luft. „Es ist Sonntag verdammt!"
Meine Schritte wurden großer und ich beeilte mich, immerhin klingelte es gerade zum dritten Mal. In dem Augenblick war ich Feuer und Flamme die Person zur Schnecke zu machen!
Ohne durch den Türspion zu schauen, riss ich die Haustür auf und kam sofort ins Stocken.
Am liebsten hätte ich die Haustür wieder zugeschmissen aber eine verstörte Becka stand vor mir.
„J-ja?"
„Ich brauche deine Hilfe!", flüsterte sie und doch konnte ich sie deutlich verstehen. Ihre dunkelblonden Haare waren zerzaust und ihre Augen waren matt, glanzlos.
„Wie bitte?"
„Theo hatte einen Unfall!", sagte sie jetzt und als ich sie mir genauer ansah, ihre blasse Haut, die dreckigen Hände und die zerrissene Kleidung, rutschte mir das Herz in die Hose.
Ihr ganzes Auftreten jagte mir tatsächlich Angst ein.
„W-was?", stotterte ich und schon bildete sich ein Kloos in meinem Hals.
Ich wollte mich gerade umdrehen, sagen das ich mich schnell anziehe, aber da packte sie mich schon und zog mich hinter sich her. Zum Glück konnte ich gerade noch so meinen Hausschlüssel greifen.
„Meine Güte!", rief ich und versuchte mit ihrem Schritt mitzuhalten, aber ohne Schuhe war das nicht so einfach. „Becka!" Ihr Griff war unglaublich fest und ich wusste das ich nachher einen Abdruck davon hatte.
„Du tust mir weh!" Ich wollte mich losreisen, aber ich hatte keine Chance, sie war zu stark und machte auch keine Anstalten ihren Griff zu lockern.
Eine Windböe kam und sofort bekam ich Gänsehaut. Es war unglaublich kalt weshalb ich versuchte mein Pyjamaoberteil in die dazu passende Hose zu stecken. Natürlich war das mit nur einer freien Hand erfolglos.
„Und wehe er stirbt nicht!", grummelte ich leise und doch meinte ich es nicht so, selbst meine Augen wurden schon glasig und die Sicht wurde verschwommen.
Die gesamte Situation machte mich jetzt schon so nervlich fertig, weshalb ich schnell ein stummes Gebet an Gott aussprach.
„Er wurde angriffen.", rückte sie endlich mit der Sprache heraus. „Es waren mehrere." „Was mehrere?", fragte ich und als wir in den Wald gingen wurde ich fast panisch. „Was mehrere Becka?"
„Es waren Wölfe."
„Wölfe?", hakte ich nach und sie nickte.
„Drei Stück, um genau zu sein und sie haben Theo in einen Hinterhalt gelockt. Seth und ich kamen zu spät, zwar konnte ich noch einen erwischen, aber danach sind die anderen verschwunden." In meinem Kopf ratterte es zwar, aber ich konnte ihr trotzdem kaum folgen.
Ich hatte so unendlich viele Frage und wollte sie auch stellen nur hörte ich in dem Moment einen markerschütternden Schrei. Mein Puls schoss in die Höhe und ich schluckte schwer.
„War das Theo?"
Sie antwortete mir nicht und wahrscheinlich wich mir jegliche Farbe aus dem Gesicht als ein zweiter Schrei ertönte.
Es dauerte nicht mehr lange bis wir stehen blieben und ich mich fast übergab.
Ein toter zerfetzter Wolf lag neben uns und zwei Meter davon entfernt lag Theo auf dem Boden, über ihn war ein fremder Mann gebeugt, den ich nicht kannte.
Becka ließ mich los und ich lief zu Theo, der andere Mann machte Platz und schon kümmerte ich mich um Theo seine Wunden, er war bewusstlos.
Sein Arm war gebrochen und der Knochen schaute raus, weshalb ich sofort mein Pyjamaoberteil auszog und damit den Arm verband damit dort weiter keine weiteren Bakterien reinkamen.
„Ich brauche noch ein Oberteil von euch! Sofort!", gab ich den beiden Bescheid und kurz darauf hatte ich den Pullover von Becka in der Hand, ich riss ihn in mehrere Teile und stoppte die Blutungen auf seiner Brust.
Es dauerte nicht lange bis die Stofffetzten mit Blut getränkt waren, weshalb ich noch nach dem Oberteil von dem fremden Mann verlangte. Dieses Mal zerriss ich es längst und so konnte ich es einmal um Theo seinen Körper binden.
Zwischendurch checkte ich seinen Puls und die Atmung.
Gerade als ich dachte ich hätte das schlimmste provisorisch behandelt, fasste ich seinen Oberschenkel an und sah das meine Hand voller Blut war.
Ich blinzelte, war etwa die Oberschenkelarterie durch?
„Wie konnte ich das nur übersehen?"
Ich riss die Hose auf und war erleichtert als sich meine Vermutung nicht bestätigte. Er hatte zwar eine tiefe Wunde aber die Oberschenkelarterie war in Takt.
„Ich brauch noch Stoff!", forderte ich die beiden auf aber sie schienen mich wohl nicht zu verstehen. Sie schauten mich an, aber es kam keine Reaktion.
„Wenn mir keiner von euch beiden gleich ein Kleidungsstück von euch gibt, werde ich denjenigen danach selbst um die Ecke bringen!", brüllte ich nun und sofort gab mir der Fremde sein Unterhemd, zwar stand er jetzt Oberhalb nackt da, aber das interessierte mich nicht.
Nach ein paar Minuten hatten ich es tatsächlich geschafft Theo so weit zu stabilisieren. Zwar hatte er jetzt auch kein Oberteil mehr an und ich musste noch Stücken von seiner Hose abreißen aber er lebte.
„Ich denke er kommt durch.", meinte ich und stand auf, wischte mir die Hände an meinem Body und an der Pyjamahose ab. „Sobald er aufwacht, wird er unglaubliche Schmerzen haben. Er braucht starke Tabletten und Ruhe."
„Er braucht keine Ruhe!", sagte der Fremde und ich verengte die Augen zu schlitzen.
„Ich weiß nicht was dein Problem ist, aber wenn ich sage er braucht Ruhe den braucht er auch Ruhe! Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?", zischte ich.
„Wer denkst du eigentlich wer du bist?", fragte er und ich konnte schwören ein Knurren herausauszuhören. Er kam einen Schritt auf mich zu, aber er schüchterte mich nicht ein, definitiv nicht!
Mit erhobenem Kopf ging ich auch einen Schritt auf ihn zu.
„Ich bin Ava Ilers und du hast kein Recht mich so von der Seite anzufahren! Ich stehe hier und habe Theo gerettet, du standest nur da und hast nichts getan, um ihn zu helfen!", fuhr ich ihn an.
Seine Körperhaltung änderte sich und wir starrten uns gegenseitig an, ich rechnete mit einem harten Konter, aber er senkte plötzlich seinen Blick. „Es tut mir leid."