Kapitel 21

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Ich ging gerade in den Flur als es an der Haustür klingelte. Etwas verwundert lief ich zur Haustür und öffnete diese schwungvoll. Theo stand vor mir, er lächelte mich scharmant an und hielt mir eine Papiertüte vor die Nase. „Guten Morgen Wolfsblume." „Guten Morgen?" Er wackelte so lange mit der Tüte vor mir herum, bis ich sie ihm aus der Hand nahm. „Schau rein! Los!"

Meine Mundwinkel zuckten und ich fand es tatsächlich amüsant, dass er so dolle darauf drängelte. „Warum?" „Weil ich weiß, dass ich dich damit glücklich mache." Ich biss mir kurz auf die Unterlippe und schon packte mich doch die Neugier. Ich öffnete sie und entdeckte einen Becher Obstsalat. „Oh.", kam es aus meinem Mund und wie auf Knopfdruck sammelte sich schon hinten Speichel in meinem Mund. „Obstsalat!" „Und er ist frisch! Judith hat ihn eben gerade zubereitet."

„Danke schön, aber womit habe ich das verdient?", fragte ich ihn. „Tatsächlich ist das eine Art Entschuldigung, weil ich dir auf den Po geschaut habe.", murmelte er und kratzte sich am Hinterkopf. Ich verkniff mir mein Kommentar und packte den Obstbecher samt Tüte in die Tasche. „Schule?", fragte er und ich nickte. „Neue Woche neues Glück."

„Soll ich dich fahren?" Er ließ seinen Autoschlüssel in der Hand klimpern. „Tatsächlich muss ich auch in die Richtung fahren und kann dich daher gerne mitnehmen." „Ich laufe aber danke für das Angebot.", sagte ich nun und zog den Reißverschluss meiner Jacke zu. „Aber warum?" „Schau dir das Wetter an." Ich zog die Haustür hinter mir zu und schaute kurz nach oben. Es war klarer Himmel und die Sonne schien, es war einfach großartiges Wetter. „Ja und?" „Spürst du nicht wie die Sonne einen erwärmt?" „Meine Sitzheizung kann das auch.", sagte er leicht beleidigt und ich verdrehte die Augen.

„Warum willst du mich fahren?", fragte ich und lief mit ihm zum Auto. „Den kann ich länger mit dir erzählen und ich weiß das du gut in der Schule ankommst." „Das ist ja schon süß.", murmelte ich und er hielt mir die Beifahrertür auf. „Ist das eine Zusage?", fragte er lächelnd und ich nickte. „Aber nur weil heute Montag ist und ich gute Laune habe."

Ich stieg ein und er machte die Autotür zu, danach joggte er um das Auto herum und stieg auf der Fahrerseite ein. „Warum hast du Becka nicht mitgenommen? Du fährst sie ständig." „Sie ist auch eine Nervensäge.", sagte er und ich schnallte mich an. „Minimal.", murmelte ich und blickte kurz zu ihm. Er hatte seine Haare heute nicht gestylt und sie standen in jede Richtung ab, es war ungewohnt und doch würde ich gerne durch seine Haare wuscheln. „Ava?" „Ja?" „Du warst in Gedanken.", sagte er und ich lächelte leicht. „Erwischt."

„Ich hatte dich gefragt, ob ich dich nachher auch abholen soll?" Ich schüttelte schnell den Kopf. „Das ist ganz nett gemeint, aber das brauchst du nicht. Ich habe zwei gesunde Beine und kann laufen." „Schade, ich dachte ich nutzte deine gute Laune gleich aus.", murmelte er und startete das Auto.

„Außerdem weiß ich auch gar nicht wann ich Schulschluss habe, momentan fehlen einige Lehrer." „Du kannst mir doch schreiben und ich hole dich den ab. Du bräuchtest mir nur deine Handynummer geben." Ich knabberte kurz an meine Unterlippe und strich mir die Haare aus dem Gesicht. „Ava?" „Ja?" „Warst du wieder in Gedanken?", fragte er mich und ich verneinte es. „Hast du mich ignoriert?" „Ja." „Du hast mich gekorbt." „Ich weiß.", sagte ich grinsend und er beschleunigte kurz, um ein Auto zu überholen.

„Das tat weh." „Das ist in Ordnung." „Schwindet deine gute Laune etwa schon das du mich wieder anstachelst?" „Du hast doch damit angefangen.", kam es von mir und ich machte das Fenster ein wenig herunter. „Ich will den Obstsalat wieder." „Nö." „Aber das ist meiner!" „Geschenkt ist geschenkt, wiederholen ist gestohlen.", sagte ich ernst, aber in dem Moment fiel mir etwas ein. 

„Ich biete dir einen Tauschhandel an." Er blickte kurz zu mir und grinste. „Ich bin ganz Ohr." „Du bekommst den Obstsalat, wenn ich Judith bekomme." Theo lachte und überholte erneut ein Auto. „Du denkst doch nicht wirklich das ich so blöd bin und dir Judith überlasse?", meinte er und ich zuckte mit den Schultern. „Es war ein Versuch."

„Judith kämpft nicht gerne und beobachtet lieber als mitten im Geschehen zu sein und genau dadurch wird zu unterschätzt. Das ist aber ein großer Fehler, sie kämpft unglaublich gut aber lässt sich halt nicht auf Streitereien ein, sie greift erst im äußersten Notfall ein. Das akzeptiere ich auch, weshalb sie nun meine Haushälterin ist, aber ich muss auch sagen das sie über alles Bescheid weiß. Sie ist schon lange in meinem Rudel und sie hat ihre Ohren überall, sie weiß jedes noch so kleinste Detail. Ich wäre ziemlich blöd, wenn ich sie dir also überlasse.", beendete er seinen Vortrag und verlangsamte das Tempo.

„Sie ist also dein Spion?", fragte ich und er nickte. „Mein persönlicher Spion." Er stoppte das Auto und ich war fast enttäuscht das wir schon angekommen waren. „Danke für die ganzen Informationen.", sagte ich lächelnd und schnallte mich ab. „Wie meinst du das?", fragte er und stieg schnell aus. „Ich wollte Judith nur wegen ihren Kochküsten, aber ich weiß jetzt das ich ihr gegenüber besser den Mund halte."

„Sie gehört zu meinem Rudel und du kannst ihr alles erzählen. Genau wie die anderen kannst du ihr auch vertrauen.", meinte er leicht angesäuselt und ich lächelte. „Darauf falle ich nicht rein.", sagte ich nun und bedankte mich bei ihm das er mir wieder die Autotür aufhielt.

„Ich wollte sie nur wegen den Kochkünsten und nicht weil sie dein-„ Er hustete und ich stoppte mitten im Satz. „Alles okay?", fragte ich und er schaute kurz zum Schulhof. Als ich das Problem erkannte nickte ich. „Danke nochmal." „Immer gern und lass dir deinen Obstsalat schmecken." „Ach jetzt ist es meiner?", fragte ich grinsend und ignorierte die Blicke der anderen Schüler.

Ich nahm noch die Tasche aus dem Auto und danach machte er die Autotür zu. „Wiederholen ist gestohlen, oder?" „Du bist wirklich unfassbar.", meinte ich grinsend und in der nächsten Sekunde wurde es doch noch unangenehm.

Ich wusste nicht, wie ich mich verabschieden sollte, genau wie er und so starrten wir uns an was es noch schlimmer machte. „Ich sollte gegen.", murmelte ich und er nickte. „Viel Spaß Wolfsblume." „Äh dir auch."

Ich ging los und drehte mich nochmal kurz um, winkte ihm zu. Er lehnte sich an seinem Auto und lächelte.

Als ich wieder nach vorne schaute lief ich fast in Becka hinein. „Wo kommst du auf einmal her?", fragte ich und legte meine Hand auf die Brust. „Meine Güte." Sie hatte mich tatsächlich erschreckt.

„Hast du ihn etwa um den Finger gewickelt? Normalweise nimmt er mich immer mit!", sagte sie, ohne zu überlegen und ich spürte wie meine Wangen anfingen mit glühen. „Er kann dich bestimmt noch hören.", murmelte ich und ein kurzer Blick nach hinten verriet mir das ich Recht hatte. Er stand noch immer an seinem Auto und als unsere Blicke sich trafen, nickte er. „Siehst du."

WolfsblumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt