Kapitel 34

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„Du bist kein Wolf?", wurde ich erneut gefragt und ich lächelte nun doch ein wenig bedrückt. „Nein.", antwortete ich und schaute der Dame kurz in die Augen. „Aha.", murmelte sie und ich erkannte das sie nicht so glücklich darüber war.

„Ich freue mich aber trotzdem sehr darüber das du unsere Luna bist!", sagte sie nun und zog mich kurz in eine Umarmung.

Ihr Parfüm roch süßlich mit einer fruchtigen Nuance, es war nicht zu viel aber auch nicht zu wenig. Irgendwie passte das zu ihr.

„Luna!" Ich drehte mich um und in dem Moment ertönte ein Klicken und ein Blitzlicht. „Umwerfend!" Ich brauchte eine Sekunde, um ihn erkennen zu können, immerhin hatte ich gerade in ein Blitzlicht geschaut.

Ein Fotograf, typisch braune Mütze, braune Haare und Stoffhose. „Du bist die geborene Luna!", sprach er weiter und ich nickte ihm zu.

„Wie lange kennt ihr euch schon? Habt ihr darüber gesprochen, wann ihr heiratet?", fragte er mich und blickte sich um. In dem Augenblick tauchte James neben mir auf und verscheucht ihn. „Nerv sie nicht mit deinen Fragen und zisch ab!" , sagte er und der Fotograf verengte die Augen zu schlitzen. „Du weißt das sie das Topthema unter den Wölfen ist! Immerhin stammt Theo aus einer Familie mit reinem Wolfsblut!" „Verzieh dich!", knurrte James nun und der Fotograf machte sich schon aus dem Staub.

Erleichtert atmete ich auf und bedankte mich bei James. „Ich brauch eine Pause.", flüsterte ich leise und er bot mir seinen Arm an. Sofort willigte ich ein und hakte mich bei ihm ein. „Ich bringe dich ins Haus da kannst du dich erstmal ausruhen."

Die Menge, die sich um mich versammelt hatte, löste sich auf und James zeigte auch deutlich das sie bloß aus den Weg gehen sollten. Sein bedrohliche Knurren war kaum zu überhören.

Als wir im Haus waren bedankte ich mich erneut und setzte mich auf die Couch, um kurz durchzuatmen und mich zu beruhigen. Sie waren alle freundlich, nett und zuvorkommend, aber sie engten mich alle ein. Ständig wiederholte ich die Antworten und ich zwang mich dazu sie anzulächeln.

„Wolfsblume." Ich schaute auf und sah das James vor mir stand, er hielt ein Glas in der Hand. „Wasser." Ich nahm es ihm ab und trank es gierig leer, stellte es auf den Couchtisch ab. James ließ sich neben mir auf die Couch fallen.

„Wie geht es dir?", fragte er und ich lehnte mich zurück und schloss kurz die Augen. „Gut." „Und ehrlich?" „Nicht gut.", antwortet ich und holte tief Luft.

Unerwartet spürte ich wie sich Tränen in den Augen sammelten und ich drückte sie fester zusammen. „Ich brauche nur kurz Ruhe.", sagte ich plötzlich so leise als würde meine Stimme den Geist aufgeben.

„Ava?" Erklang eine weibliche Stimme und ich erkannte das es Judith war. „Was ist?", fragte James, bevor ich zu Wort kam. „Ist sie bei dir? Sie wird gesucht." „Von wem?", fragte ich nun und schlug die Augen auf. Ich hörte Schritte und kurz darauf stand sie vor mir. „Von einigen." „Auch von Theo?", fragte James aber sie verneinte. „Den ist es nicht wichtig. Sie braucht eine Pause."

„Aber-" „Entweder hälst du die Klappe oder du gehst!", unterbrach er sie knurrend und ich war ihm dankbar dafür. „Ich gehe und unterhalte die Leute.", sagte sie schnell und verschwand.

„Alles Nervensägen.", meinte er und ich brummte zustimmend. Ich genoss die Ruhe und es dauerte nicht lange bis ich weggenickte.

Hinter uns ertönte ein Knall und ich zuckte zusammen. Ich hörte wie Steine fielen und der Boden unter mir bebte. Sie blieb abrupt stehen und wir schauten beide nach hinten. Ein tiefes gefährlichen Knurren ertönte und schallte durch die Halle. Meine Nackenhaare stellten sich auf und ich stolperte einen Schritt nach hinten.

Ein riesiger Wolf hatte den Krach verursacht und das war mit Abstand der größte Wolf, den ich je gesehen hatte! Er war sicher doppelt so groß wie Theo und er stand in schwarzen Flammen, diese machten ihn noch Angsteinflößender.

Er riss sein Maul weit auf und erneut ertönte ein markerschütterndes Knurren. Die Frau ließ mich los und rannte weg, mein Herz raste, wie verrückt und ich tat es ihr nach. So gut wie es ging versuchte ich in die andere Richtung zu rennen.

Ich schaute kurz nach hinten und sah das der riesiger Wolf sie schon eingeholt hatte, sie schrie und in dem Augenblick zerriss er sie in zwei Teile. Mir wurde schlecht und ich suchte nach einem Ausgang, aber ich fand nichts.

Ängstlich und panisch drückte ich mich an die Wand als er in meine Richtung kam. Blut lief aus seinem Maul und mir gingen so viele Szenarien durch den Kopf wie er mich umbrachte.

Ich spürte einen Druck und wurde dadurch wach.

Mir entwich ein schriller Schrei als ich spürte das mich jemand trug.

„Beruhige dich! Ich bins Theo!"

Ich hörte ihn und trotzdem versuchte ich mich zu befreien, irritiert ließ er mich los und setzte mich auf den Boden ab. „Ich wollte dich ins Bett bringen.", meinte er und kratzte sich am Hinterkopf.

„Ein Alptraum.", murmelte ich und fasste mir an die Brust. „Ich lebe.", fügte ich hinzu und kniff mir doch vorsichtshalber in den Oberarm. Es tat weh und ich atmete tief aus. „Ich lebe.", wiederholte ich mich und schaute nun Theo an.

Himmel! Ich hatte von der Entführung geträumt! Es war der Teil wo Theo mich rettete aber ich auch unglaubliche Angst vor ihm hatte.

„Hätte ich gewusst, wie du reagierst hätte ich dich niemals hochgehoben! Ich meinte es nur gut und wollte dich ins Bett bringen." „Ja.", sagte ich nur. „Was hast du bitte geträumt?" „Nichts.", murmelte ich und lächelte ihn an.

„Wie spät ist es? Habe ich alles verschlafen?", fragte ich ihn und hoffte er wurde das Thema sein lassen.

„Sie haben dich alle gesucht aber als ich dich schlafend mit James auf der Couch gefunden habe haben Judith und ich die Versammlung beendet."

Ich bekam große Augen. „Was?"

„Ja er hat mir erzählt das du fertig warst und ihr seid wohl beide eingenickt.", sagte er und lächelte bedrückt.

„Das nächste Mal kannst du mir aber ruhig Bescheid geben. Ich wäre auch gerne neben dir eingeschlafen." Ich spürte wie warm meine Wangen wurden und schnell schüttelte ich den Kopf.

„Das war keine Absicht das musst du mir glauben! Ich würde die niemals verletzten und mit wen anders kuscheln! Ich würde nicht mal auf die Idee kommen und-" „Entspann dich! Ich habe doch nichts von Kuscheln gesagt! Ihr habt nur nebeneinander geschlafen, du links und er rechts auf der Couch.", unterbrach er mich schnell und ich atmete erleichtert auf und spürte, wie sich mein Herzschlag normalisierte.

„Außerdem ist er gleich aufgesprungen als er meine Anwesenheit gespürt hat und hat sich entschuldigt. Ich habe dich noch ein paar Stunden schlafen lassen und wollte dich eben hochbringen.", fügte er hinzu und ich nickte. „Okay." 

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