Kapitel 11

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Die Nacht war genau so grauenvoll wie der Vormittag.

Mein Körper fühlte sich an als wäre er von einem Auto überfahren wurden.

Alles schmerzte und in mir drin herrschte noch ein Riesenchaos.

Dazu kommt auch noch, dass wir zwei Überraschungstest schreiben mussten und zu meinem Pech war mein Kopf wie leergefegt bei den beiden Tests.

Ich seufzte und steckte die Handcreme wieder in den Rucksack, danach verließ ich die Toilette. Zu meinem Glück hatte ich aber die letzte Doppelstunde Ausfall.

Schnell machte ich mich auf die Spur und ging zu meinem Schließfach, dort verstaute ich einige Schulbücher. „Mathe.", murmelte ich und erinnerte mich an die morgige Klausur. „Mist!", meinte ich danach und packte das Mathebuch in den Rucksack.

Ich fuhr mir durch meine offenen Haare und verließ das Schulgebäude.

Draußen war es sehr frisch, weshalb ich meine Jacke zumachte und meine Hände in den Jackentaschen steckte.

Es fühlte sich an als setzte mein Herz kurz aus als ich das Auto von Theo draußen sah, aber ich konnte weder ihn oder Becka sehen. Ohne weiter Zeit zu verschwenden, ging ich schnell vom Schulgelände, vielleicht hatte ich hier auch Glück.

„Ava!"

Oder auch nicht.

„Bleib doch stehen!"

Ich reagierte gar nicht und lief los.

„Du kannst nicht ständig wegrennen!", hörte ich seine Stimme hinter mir und kurz darauf hatte er mich schon eingeholt, er versperrte mir nun den Weg.

„Soll ich dir nochmal in die Eier treten? Stehst du etwa auf Schmerzen?", zischte ich und verengte die Augen zu schlitzen.

Seine Mundwinkel zuckten und er schien amüsiert, tatsächlich machte mich das noch wütender.

„Du verdammter-„ „Lass es mich doch erklären!", unterbrach er mich. „Bitte!"

„Da gibt es nichts zu erklären! Du bist ein Psychopath, ständig verfolgst du mich und bringst mich in Gefahr! Außerdem hast du Wahnvorstellungen!" Ich wollte an ihm vorbei, aber er hielt mich fest und stoppte mich somit.

Ich schaute in seine Augen und verlor kurz den Faden. Sie waren unglaublich grün und es war als würde ich in einem Wald stehen und die Freiheit spüren.

Er umfasste mein Kinn und holte mich damit zurück in die Realität, schnell schlug ich seine Hand weg und ging einen Schritt zurück.

„Fass mich nicht an!", fuhr ich ihn an und ging einen Schritt zurück.

„Du bist wirklich eine bissige Wolfsblume und nur fürs Protokoll, ich war wirklich vorsichtig und nett, aber du willst anscheinend die harte Tour!", knurrte er und ich bekam große Augen.

„Ich will überhaupt nichts!"

Im nächsten Augenblick stand ein riesiger schwarzer Wolf vor mir. Ich war so erschüttert und perplex das ich nach hinten stolperte und auf mein Hinterteil fiel.

„Ich hoffe du glaubst mir jetzt!", knurrte der Wolf vor mir und ich wusste gar nicht wie mir geschah.

Mein Herz raste, meine Hände fingen an zu zittern und schon gab mein Körper auf.

Ich fiel nach hinten, mein Kopf schlug auf den Beton auf und ich verlor das Bewusstsein.

**********

Mein Kopf dröhnte und ich öffnete vorsichtig die Augen. „Aua!", murmelte ich und setzte mich langsam auf. Ich fasste meinen Kopf an und konnte einen Verband ertasten. „Scheiße!"

Das Licht ging an und ich brauchte einen Augenblick, um mich daran zu gewöhnen.

Theo stand im Türrahmen und er schien besorgt.

„Du hast mir mal wieder einen ganz schönen Schrecken eingejagt!"

„Wieso?", fragte ich, aber schon kamen die Erinnerungen von vorhin zurück. „Du bist ein Wolf!" Ich wollte schnell aus dem Bett aufstehen aber die Decke wickelte sich um meine Beine und schon kam ich wieder ins Stolpern.

Bevor ich Bekanntschaft mit dem Boden machte, fing mich Theo auf. „Das muss wirklich aufhören.", sagte er und ich befreite mich schon aus der Decke. „Das muss es wirklich!", meinte ich ernst.

„Du bist ein Wolf und das ist sicher auch großartig, aber ich will nichts damit zu tun haben!", sagte ich und fuchtelte mich meinen Händen herum. „Ist sicher ganz großartig!"

„Hast du eine Panikattacke oder so?", fragte er schnell, aber ich schüttelte den Kopf, auch wenn sich meine Augen mit Tränen füllten.

„Ich habe erst gestern wieder gelernt das es gewisse Situationen gibt, aus denen man sich besser raushält und ich denke.", murmelte ich und schaute ihn kurz an. „Das hier ist auch so eine Situation."

„Nein! Nein!"

„Doch. Ich habe kein Interesse an dir, dein Wolf oder deinem Leben. Mir ging es teilweise gut bevor du in mein Leben kamst und sieh mich jetzt an, ständig bin ich in Gefahr, meine Gefühle fahren Achterbahn und es fühlt sich an als wäre meine Welt auf den Kopf gestellt!"

„Gefühle?", fragte er als hätte er nur das gehört und kam noch einen Schritt auf mich zu. „Vergiss es!", wimmelte ich ihn gleich ab. „In mir ist ein schlechtes Gefühl und nicht das was du denkst."

„Und warum erkenne ich immer ein Funkeln in deinen Augen?" „Das sind Tränen.", sagte ich ernst und schaute ihn kurz an. „Du Vollidiot!"

Er lächelte leicht und nickte. „Natürlich!"

„Einbildung ist auch eine Bildung, was?", meinte ich und er lachte kurz.

„Du weißt das ich mich in einen Wolf verwandeln kann und willst wirklich nicht darüber sprechen?" „Korrekt und ich verschwinde jetzt."

„So wirst du nicht gehen! Du hast eine Kopfverletzung und bist durcheinander, von mir aus kannst du hier schlafen und ich fahre dich morgen früh nach Hause!", sagte er ernst und hielt meinen Arm fest.

„Wer denkst du eigentlich, wer du bist?", zischte ich und ehe ich mich versah, hatte er mich schon zu sich gezogen.

„Ein verdammt gutaussehender Mann!", flüsterte er und beugte sich zu mir herunter, aber ich war nicht beeindruckt.

„Ein streunender Wolf trifft es eher!" Ich riss mich von ihm los. „Und wenn du mich noch einmal zu dir ziehst wie eine Puppe, bekommst du eine Kopfnuss von mir!", fügte ich pampig hinzu. 

WolfsblumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt