Müde drehte ich mich auf dem Bauch und streckte mich. Das Bett war kuschelig weich und es roch so gut nach grünen Apfel und Grapefruit, fast wie Theo.
„Hä?" Ich riss die Augen auf und war plötzlich hellwach. Tatsächlich war ich nicht mehr im Lieferwagen sondern in Theo seinem Zimmer. „Das kann doch nicht möglich sein!"
Ich stand auf und kam überhaupt nicht weit weil die Bettdecke sich um meine Beine gewickelt hatte. Mit einem kurzen Schrei machte ich schon Bekanntschaft mit dem Boden. „So eine verdammte Scheiße hier!", zischte ich und rappelte mich wieder auf.
Erst jetzt fiel mir auf das ich andere Klamotten anhatte. „Oh ich werde euch den Hals um drehen!", ich redete mich in Rage und war Feuer und Flamme jemanden eine runter zu Hauen.
„Da wirst du entführt, fast getötet und den wirst du wieder entführt. Ich glaub mein Schwein pfeift!"
Ich ging zur Zimmertür und wollte sie öffnen aber da passierte nicht. Sie war abgeschlossen. Innerlich war ich nun fuchsteufelswild. „Ich mache Kleinholz aus euch! Lasst mich hier raus!"
„Das geht nicht!", hörte ich nun eine Stimme und es klang unwahrscheinlich nah. „Wer ist da?" „Seth." „Ah! Lass mich sofort raus!" „Ich bin gerade in der zweiten Schicht um auf dich aufzupassen und darf dich unter keinen Umständen rauslassen. Theo bricht mir sonst die Finger!" Ich schlug mit der flachen Hand gegen die Tür. „Du solltest mehr Angst vor mir, als ihm haben! Komm mir in die Hände und ich drehe dir den Hals um!", giftete ich ihn an und schlug nochmal gehen die Tür.
Ich wollte gar nicht wissen wie sich mich gefunden haben oder wie ich überhaupt hier gelandet bin, ich wollte hier nur raus.
Und das am besten sofort!
Ich drehte mich um und suchte das Zimmer ab, meine Mundwinkel zuckten als ich das Fenster erblickte. Mit großen Schritten ging ich zum Fenster und öffnete es. Ich schaute nach unten und stockte kurz. Es waren sicherlich einige Meter aber ich entdeckte einen kleines Vordach.
Es wahr sehr kühl und noch nicht so hell also war es wohl noch morgens, ich musste ja ewig lange geschlafen haben wenn ich einen halben Tag verpasst hatte.
Ich kratzte den Mut zusammen und holte tief Luft. Vorsichtig stieg ich aus dem Fenster und hielt mich am Rahmen fest. Langsam stieg ich runter bis zum Vordach. Ich rieb mir über die Stirn als ich feststellte das es immer noch so hoch war. „Jetzt oder nie!", murmelte ich und krabbelte zur Regenrinne.
Nun hing ich da und ließ mich einfach fallen. Ich landete auf den Beinen, lag aber in der nächsten Sekunde auf dem Boden und unterdrückte einen schmerzerfüllten Schrei. Ich hatte ganz vergessen das mein Bein verletzt war!
Tränen stiegen mir in den Augen und ich brauchte einen Moment um mich wieder aufzurappeln. Blut floss aus der Wunde und ich versaute mir damit die Hose. Ich presste die Zähne aufeinander und ging langsam los.
DU LIEST GERADE
Wolfsblume
WerewolfAuf den ersten Blick sieht Ava aus wie eine normale junge Frau. Doch hinter ihren roten Haaren und braunen Augen verbirgt sich eine gebrochene Tochter, die vor kurzem ihre Eltern verloren hat. Gezwungen von der neuen Situation und auch wegen dem let...