𝒞𝒽𝒶𝓅𝓉𝑒𝓇 𝓉𝒽𝓇𝑒𝑒

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"Come hold my hand" weird! - YUNGBLUD


"Tadaa, willkommen in meinem kleinen Reich", grinste Harry und machte eine einladende Geste, bevor er die Tür hinter uns schloss, "Ich wusste nicht, ob du lieber am Fenster oder neben der Tür schläfst, ich hoffe am Fenster ist okay? Die meisten schlafen lieber am Fenster, deshalb..."

"Fenster ist super", unterbrach ich ihn und ging zu dem Bett, dass in einem Erker mit Fensterfront stand, während ich meinen Koffer hinter mir herzog. Ich stellte ihn neben das Bett und kletterte hinauf, um aus den Fenstern zu sehen.

"Wow", hauchte ich leise, als ich den Blick über die Wälder und Weiden gleiten ließ. Hier hatte man eine atemberaubende Aussicht.

Neben mir ging die Matratze ein wenig herunter und als ich mich wieder vom Fenster abwandte, sah ich direkt in Harrys wunderschöne Augen. Ich schluckte schwer, bevor ich mich einigermaßen sammeln konnte und mich im Schneidersitz hinsetzte.

"Wie alt bist du eigentlich?", fragte er zögerlich und sah mich schüchtern an.

"Siebzehn und du?", fragte ich zurück.

"Fünfzehn."

Wow, das hatte ich nicht erwartet. Ich hatte ihn für deutlich älter, vielleicht achtzehn gehalten. Da er erst fünfzehn war, waren wir wahrscheinlich nicht in der selben Klasse. Schade eigentlich, es wäre sicherlich leichter gewesen, wenn ich schon jemanden kennen würde.

"Und wieso wechselst du mitten im Schuljahr auf unsere Schule?", fragte er interessiert.

"Das... ist... kompliziert...", stammelte ich, "Ich war an meiner alten Schule nicht wirklich beliebt und... es war nicht leicht..."

"Das tut mir leid", murmelte Harry leise und legte seine Hand sanft auf meine. Irgendetwas an seinem Blick verriet mir, dass er es ernst meinte. "Hoffentlich wird es hier besser. Ich kann dir helfen, dich ein zu gewöhnen, wenn du möchtest. Hier sind alle echt cool, sie werden dich bestimmt mögen."

"Danke", lächelte ich verlegen und senkte den Blick auf seine Hand, die noch immer auf meiner lag. Irgendwie fühlte es sich gut und komisch zugleich an. Und irgendwie schlug mein Herz gerade tausend mal schneller als sonst.

"Bis zum Abendessen ist noch ungefähr eine Stunde zeit, ich kann dir helfen, dein Bett zu beziehen und dir dann noch ein bisschen das Gebäude zeigen, wenn du möchtest."

"Hört sich gut an", lächelte ich und krabbelte vom Bett, um meinen Koffer auf zu klappen. Doch gerade, als er fast offen war, ließ ich den Deckel erschrocken wieder fallen.

"Alles okay?", fragte Harry verwundert.

"Äh... ja", stotterte ich nervös, "Hast du vielleicht etwas zu trinken? Ich habe meine Flasche zu Hause vergessen und die ganze Fahrt über nichts gehabt..."

"Klar", lächelte der Lockenkopf, "Warte kurz."

Damit ging er hinüber zu einem kleinen Tisch von dem er ein Glas nahm und damit in einem angrenzendem Raum verschwand.

Ich klappte den Koffer erneut auf und nahm seufzend die Packung Tampons, die direkt oben auf lag heraus. "Hättest du fast vergessen - Mum" stand auf einem kleinen Zettel, der darauf klebte. Kopfschüttelnd verbannte ich die Packung tief unter mein Bett. Das hätte so schief gehen können.

"Ich hoffe Leitungswasser ist in Ordnung", hörte ich Harrys Stimme hinter mir.

Dankbar nahm ich das Glas entgegen und trank es in einem Zug aus. Das mit der vergessenen Trinkflasche entsprach nämlich sogar der Wahrheit.

"Du hast ja Durst", stellte Harry erstaunt fest, "Soll ich es nochmal auffüllen?"

"Nein danke", erwiderte ich und wischte mir mit dem Ärmel meines Hoodies den Mund trocken, bevor ich ihm das Glas zurück gab. "Wo warst du eben? Haben wir etwa unser eigenes Badezimmer?"

"Ja", grinste Harry stolz, während ich zu der Tür neben seinem Bett ging, "Ist nicht bei jedem Zimmer hier so, nur bei denen, die für zwei Personen ausgerichtet sind. Ich habe absolut keine Ahnung warum. Aber duschen solltest du da lieber nicht, das Wasser ist eiskalt."

"Und wo soll ich dann duschen?", fragte ich nervös und lugte in den kleinen Raum.

"Bei den Gemeinschaftsduschen, wie alle anderen auch", antwortete er und zog nachdenklich die Stirn in Falten, "Hast du ein Problem damit? Du kannst sonst bestimmt auch bei Liam duschen, wenn wir ihn lieb fragen..."

"Nein, nein", widersprach ich sofort. Ich wollte keine Spezialbehandlung. Ich wollte nicht, dass Harry mich für komisch hielt. Ich wollte einfach einmal in meinem Leben normal sein.

"Ich werde mal mein Bett beziehen", murmelte ich leise und zwang mich zu einem Lächeln, während ich zum Erker hinüber ging.

"Irgendetwas bedrückt dich doch", stellte Harry zögerlich fest, "Ich weiß wir kennen uns nicht, aber ich bin gut im Zuhören. Falls du Sorgen hast, kannst du immer zu mir kommen."

"Danke", hauchte ich leise und drehte mich zu ihm um, nur um mich sofort wieder in seinen wunderschönen Augen zu verlieren. In dem tiefen Grün waren einige wenige blaue Sprenkel wie ich jetzt feststellte. Sie waren wunderschön.

"Hey, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten, du würdest mich jeden Moment küssen", scherzte Harry plötzlich und buffte mich leicht gegen die Schulter, "Hör auf, mich so gruselig an zu starren, du Creep."

"Ich bin kein Creep!", widersprach ich, griff nach dem Kissen auf meinem Bett und schleuderte es direkt in sein Gesicht.

"Na warte", grinste mein Gegenüber und schubste mich rücklings auf mein Bett, bevor er sich auf meine Beine setzte und mit dem Kissen auf mich einschlug.

"Ha...r...r...y!", keuchte ich lachend und hielt mir schützend die Hände vor das Gesicht, "Hö...r... au...f... so...fort!"

"Du hast angefangen", grinste der Lockenkopf und sah mich frech an, "Aber ich will mal nicht so sein. Frieden?" Schmunzelnd reichte er mir seine Hand, die, wie ich jetzt bemerkte, von ein paar kleinen und großen Ringen geziert war.

"Frieden", erwiderte ich und nahm seine Hand entgegen, um mich von ihm hochziehen zu lassen.

Leider hatte ich dabei seine Kraft unterschätzt und wurde ordentlich gegen ihn gegen geschleudert, bevor ich mich nur einen Wimpernschlag später auf ihm wieder fand.

"Oops", lachte er leise.

"Hi", erwiderte ich dümmlich und brauchte einen kleinen Augenblick um mich zu sammeln.

Ich lag gerade auf einem wildfremden Jungen und war seinem Gesicht mit meinem so nah, dass ich seinen warmen Atem auf meinen Lippen spüren konnte. Fuck.

"Hi...", flüsterte auch Harry nun leise und ich glaubte, dass sein Blick für einen winzigen Moment auf meinen Lippen haften geblieben war, bevor er wieder den meinen suchte.

"Tut mir leid, ich...", murmelte ich verwirrt und krabbelte von ihm hinunter.

Kurz schloss ich die Augen einen Moment länger, als nötig. Was war das denn gerade? Und wieso hatte sich die Geschwindigkeit von sowohl meinem Puls als auch meinem Herzschlag gerade verdreifacht?

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1081 Wörter - Ivy

Sweet Creature - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt