"Look into his angel eyes" Angeleyes - ABBA
Gedankenverloren sah ich aus dem Fenster. Auch wenn ich mir vorgenommen hatte, nicht zu weinen, hatte ich beim Abschied von meiner Familie trotzdem einige Tränen vergossen. Jetzt saß ich in einem Wagen neben einem Typen, der mich vom Flughafen abgeholt hatte und mich zum Internat bringen sollte. Einige Stunden waren wir schon unterwegs und ich wurde immer unruhiger.
"Nervös?", fragte der Typ und lächelte mich von der Seite schief an.
"Ist das so offensichtlich?", fragte ich unsicher zurück und spielte an dem Armband, dass Lotti mir letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt hatte, herum. Sie hatte es aus blauen und grünen Fäden selbst geflochten und ich liebte es so sehr, dass ich es noch keinen einzigen Tag abgelegt hatte.
"Nur ein wenig", lachte er, "Ist das dein erstes Mal in England?"
"Nein, mein Vater lebt hier... also mein leiblicher... Früher war ich oft hier, aber dann... gab es einen Zwischenfall und... ich habe ihn seit Jahren nicht gesehen...", murmelte ich leise und warf meinem Fahrer einen unsicheren Blick zu.
Warum erzählte ich ihm das? Ich kannte ihn doch überhaupt nicht... Aber irgendwie lag in seinen braunen Teddybäraugen etwas warmes, das mir das Gefühl gab, ihm vertrauen zu können und es tat gut, mal mit jemandem zu reden. Freunde hatte ich ja keine...
"Das tut mir leid", erwiderte er und sah mich aufmunternd an, "Ich bin übrigens Liam Payne, aber du kannst mich auch einfach Li oder Lima nennen, machen alle."
"Louis", lächelte ich und klappte den Sonnenschutz vor mir herunter, um mich im darin befindenden Spiegel zu betrachten. Hätte ich mich doch rasieren sollen?
"Hey, lass das, du siehst gut aus", lachte Liam, als ich gerade versuchte, meine wilden wuscheligen Haare dazu zu bewegen, so zu sitzen, dass man es Frisur nennen könnte.
"Okay... d-danke, schätze ich?", stammelte ich unsicher und klappte den Sonnenschutz wieder hoch.
Ein Seitenblick auf das Navi verriet mir, dass wir in weniger als fünf Minuten da sein würden. Unruhig sah ich aus dem Fenster und konnte in der Ferne ein großes altes Schloss erkennen. Natürlich hatte ich die Bilder schon im Internet gesehen, aber in echt war es noch viel wunderschöner und märchenhafter.
"Wow", hauchte ich verträumt und drückte mir das Gesicht fast an der Fensterscheibe platt.
"In welcher Flügel wohnst du?", fragte Liam nun, als er den schmalen Weg zum Parkplatz hinauf fuhr und das Navi ausschaltete.
"A, wieso?", fragte ich verwirrt.
"Cool, dann werden wir uns jetzt wohl öfter sehen", grinste der Braunhaarige, suchte sich eine freie Lücke und brachte das Auto dann zum Stehen.
"Hä?", brachte ich nur heraus, während ich meine Tür öffnete und Liam es mir gleich tat.
"Flügel A ist mein Flügel", erklärte er, "Ich bin dein Betreuer, ich wohne mit im Internat, bin quasi so etwas wie deine Ersatzmutter hier."
"A-aber ich dachte du wärst nur ein Fahrer vom Internat?", fragte ich, noch immer durcheinander.
"Nein", lachte er, "Schüler, die von weiter weg kommen abzuholen gehört mit zu meinen Aufgaben."
"Ohh", gab ich leise von mir, "Das macht Sinn."
"Ja...", murmelte Liam und grinste mich von der Seite an, bevor er ausstieg.
"Okay", antwortete ich, weil ich nicht wusste, was ich sonst sagen sollte und stieg ebenfalls aus, "Dann weißt du sicher, wer in Zimmer 103 wohnt? Ist er nett?"
"Klar weiß ich wer da wohnt", lächelte er, "Und Herzlichen Glückwunsch, du hast den Jackpot gewonnen! Darum würden dich ungefähr neunzig Prozent aller Mädchen des gesamten Internats beneiden. Dein Mitbewohner sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch noch total liebenswürdig und ein echter Charmeur."
Liam lachte und hievte mein Gepäck aus dem Kofferraum, während ich ein wenig verloren neben ihm stand. "Wie heißt er de..."
"Lima!", unterbrach mich eine laute Stimme und als ich mich umdrehte, sah ich einen Jungen, ungefähr so alt wie ich, der mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf uns zu gerannt kam. Seine braunen Locken, die unter einem großen Hut, der ihm ausgesprochen gut stand, hervor lugten, wehten dabei wild im Wind und ich hätte beinahe vergessen zu atmen. Gott, sah der gut aus!
"Harry!", lächelte Liam, "Wir haben gerade über dich geredet. Was gibt's?"
"Nichts", grinste der Lockenkopf unschuldig und fixierte mich dabei mit seinen strahlend grünen Augen, "Ich hab dich nur vermisst. Außerdem überfluten Eleanor und Zayn gerade den Flur mit ihren Wasserpistolen und wenn du noch drei Minuten länger hier herum stehst, hat Niall den kompletten Kühlschrank geplündert."
"Kinder", seufzte Liam theatralisch in meine Richtung, "Nie kann man sie auch nur ein paar Minuten alleine lassen. Harry, das ist Louis, kannst du ihm vielleicht zeigen, wo euer Zimmer ist? Ich werde dann mal nach dem Rechten sehen."
Zum Abschied wuschelte er mir kurz durch die Haare, schloss den Kofferraum des Autos und joggte dann in Richtung Schloss.
"Unser Zimmer?", fragte der Lockenkopf verwundert und schulterte meinen Rucksack, bevor ich nach meinem Koffer griff.
"103...", erklärte ich und musste mich daran erinnern, weiter zu atmen, während mein Blick über Harrys wunderschönes Gesicht wanderte. Wie schön konnte ein Mensch nur sein?
"Ah okay, unser Zimmer", lachte Harry und musterte mich neugierig, bevor sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete, was zwei unglaublich niedliche Grübchen auf seinen Wangen zum Vorschein brachte.
"Was ist?", fragte ich unsicher.
"Nichts", lächelte der Lockenkopf, "Ich freue mich nur riesig, dich endlich kennenzulernen. Weißt du, es ist ziemlich langweilig, immer ganz alleine zu sein. Also ja, ich habe auch meine Freunde, aber ein Mitbewohner ist noch mal etwas ganz anderes, das ist fast wie einen Bruder zu haben. Wir werden bestimmt viel Spaß zusammen haben. Und jetzt komm, ich muss dich unbedingt den anderen Vorstellen."
Damit setzte er sich in Bewegung und ich spürte, wie mein Herz einen kleinen Hüpfer machte. Ich hatte schon die ein oder andere Vorstellung davon gehabt, wie mein Mitbewohner wohl sein würde, aber Harry übertraf all meine Erwartungen. Er sah nicht nur Bombe aus, sondern schien auch total nett zu sein und dann diese Augen. Noch nie in meinem Leben hatte ich so wunderschöne Augen gesehen.
"Kommst du Louis?"
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Ahh ich habe im Moment so viele Story-Ideen, ich weiß gar nicht wo hin damit xD
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1034 Wörter - Ivy
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Sweet Creature - Larry Stylinson
Fanfiction"Warum vertraust du mir nicht Louis?" "Weil du mich dann vielleicht nicht mehr so ansehen würdest" Louis ist Transgender. An seiner Schule und in seiner Stadt wird er täglich gemobbt und hat keinen einzigen Freund. Als er es irgendwann nicht mehr au...