𝒞𝒽𝒶𝓅𝓉𝑒𝓇 𝓉𝓌𝑒𝓁𝓋𝑒

2.5K 228 85
                                    

"Two hearts in one home" Sweet Creature - Harry Styles


"Sweet creature."

Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich Harry, der gegenüber von mir saß, singen hörte. Verträumt sah ich ihn durch das lodernde Lagerfeuer an und versuchte, seine Gestalt in der Dunkelheit zu erkennen.

"Had another talk about where it's going wrong."

"Du hast gesagt, er spielt Gitarre, aber ich wusste nicht, dass er auch singen kann", flüsterte ich Gigi, die neben mir saß, leise zu, jedoch ohne meinen Blick dabei von Harry, der mich ebenso zu fixieren zu schien, wie ich ihn, abzuwenden.

"But we're still young. We don't know where we're going but we know where we belong."

"Er ist gut oder?", grinste Gigi mich an, "Er sollte mehr daraus machen."

"Das sage ich ihm auch andauernd", stimmte Zayn, der auf der anderen Seite neben mir saß, zu.

Ich rollte mit den Augen. Es war kaum auszuhalten, wie er den ganzen Abend bereits an mir klebte wie eine kleine Klette und es nicht auf die Reihe bekam, ein vernünftiges Gespräch mit Gigi zu führen. Ich hatte ihn mitgenommen, um ihm einen Gefallen zu tun und nicht, um zu babysitten.

"And oh we started two hearts in one home."

Ich glaubte, ein kleines Lächeln auf Harrys Lippen zu sehen, während seine grünen Augen bei dieser Zeile zu mir hinüber funkelten. Wenn er nur wüsste, was er mir damit antat.

"Ich gehe kurz auf die Toilette", murmelte ich leise in Zayns Richtung, bevor ich mich erhob und den kleinen Kreis aus Schülern, die auf den Bänken verteilt um das Lagerfeuer herum saßen, verließ.

Ich lief hinüber ins Gebäude und schloss mich hinten im Herren-WC in einer Kabine ein, bevor ich mich Harrys Hoodie und meinem T-Shirt entledigte und meinen Binder öffnete. Erleichtert ausatmend ließ ich mich auf den zugeklappten Toilettendeckel fallen und legte das Gesicht in die Hände. Ich hatte bereits beim Abendessen ein paar kleinere Atemprobleme gehabt, aber über die letzte Stunde war es schlimmer geworden. Vielleicht sollte ich das Ding heute Nacht wirklich zum Schlafen ablegen.


Nach einer Weile zog ich mich wieder an und ging hinaus zu den anderen, die sich inzwischen in kleinen Grüppchen verteilt hatten. Ich entdeckte Gigi, Zayn, Harry und Eleanor auf einer kleinen Picknickdecke und ging zu ihnen hinüber. Eleanor hatte sich einfach selbst auf diese Party eingeladen, aber als wir vorhin gekommen waren, hatte Gigi anscheinend nichts dagegen gehabt. Zu meinem Erstaunen, waren Zayn und Gigi gerade in ein Gespräch vertieft, als ich mich zwischen Harry und Eleanor fallen ließ.

"Lou, kannst du mich auch mal verkuppeln?", grinste Eleanor mich an.

"Ne du lass mal, dann fühle ich mich zwischen euch allen irgendwann zu sehr Single", widersprach ich schmunzelt und warf Harry einen verträumten Blick zu, "Du kannst echt gut singen übrigens..."

"Habt ihr Lust auf eine Runde Flaschendrehen?", unterbrach uns plötzlich Kendall, weshalb Harry mir nicht antwortete, sondern mir nur ein dankbares Lächeln zuwarf, während Eleanor vielsagend mit den Augenbrauen wackelte.

"Sind wir dafür nicht ein bisschen zu alt?", fragte Gigi skeptisch, während Kendall schon die Glasflasche in unserer Mitte platzierte.

"Dann ist es doch gerade witzig, also ich bin dabei", grinste Eleanor voller Tatendrang und drehte die Flasche, die daraufhin auf Zayn zeigte.

Nachdem dieser Gigi einen etwas kitschigen aber total süßen Heiratsantrag machen musste, Kendall drei Erotikbücher in der Bibliothek ausleihen musste und Eleanor sich in Liams Zimmer schleichen musste, um diesem einen Schnauzer auf zu malen, während er schlief, zeigte die Flasche schließlich auf Harry.

"Wahrheit oder Pflicht?", fragte Eleanor grinsend.

"Pflicht."

"Küss Louis."

Vor Überraschung spuckte ich den Inhalt meines Wasserglases, aus dem ich gerade einen riesigen Schluck genommen hatte, einmal quer über die gesamte Picknickdecke und verschluckte mich anschließend an meiner eigenen Spucke, woraufhin ich stark husten musste. Fürsorglich klopfte Harry mir auf den Rücken, bis ich wieder einigermaßen atmen konnte.

"So schlimm?", fragte er grinsend und guckte gespielt beleidigt, "Das kränkt mich Lou, wirklich."

"Was ist mit Taylor?", fragte ich panisch, als Harry eine Hand an meine Wange legte und meinem Gesicht mit seinem verdammt nah kam.

"Ist ja nur ein kleines Küsschen unter Freunden", lächelte Harry sanft und zog mich ein wenig zu sich hinüber, sodass ich jetzt seinen warmen Atem auf meinen Lippen spüren konnte.

Für einen Moment schien die Zeit stehen zu bleiben. Ich ignorierte die Stimmen um uns herum, unsere Freunde, die uns erwartungsvoll anstarrten und die Mitternachtskälte, die meinen Körper durchfuhr. Für mich gab es jetzt nur noch ihn.

Und als ich auf einmal seine weichen Lippen auf meinen spürte, war es um mich geschehen. Verträumt schloss ich die Augen und erwiderte den Kuss, während irgendwo in meiner Magengegend tausend Schmetterlinge umher flatterten. So oft hatte ich mir diesen Moment schon ausgemalt und niemals auch nur gewagt, zu hoffen, dass ich Harry tatsächlich eines Tages küssen würde. Das hier war einfach viel zu schön um wahr zu sein.

Vorsichtig und mit rasendem Herzen fuhr ich mit den Händen in seine Locken und zwirbelte sie um meine Finger, während ich meine Lippen sanft gegen seine bewegte. In diesem Moment war alles perfekt und ich wünschte mir, er würde für immer anhalten.

Doch plötzlich spürte ich Harrys Hände auf meiner Brust, die mich zaghaft von sich schoben.

"Lou", murmelte er leise gegen meine Lippen, als ich mich unsicher von ihm löste, "Ein einfaches Lippen auf Lippen legen hätte vollkommen ausgereicht."

Reflexartig ließ ich ihn los und entfernte mich von ihm, nur um in die überraschten Gesichter von Gigi, Zayn, Kendall und Eleanor zu blicken, die mich allesamt anstarrten. Verdammt, was hatte ich bloß getan?

"Ich... ähh... ich... tschuldigung...", nuschelte ich verwirrt, ehe ich aufsprang wie ein verschrecktes Reh und in Richtung Schloss lief.

Tränen stiegen mir in die Augen, als ich zu den Toiletten lief, mich in einer Kabine einschloss und auf dem Toilettendeckel fallen ließ. Wieso war ich nur so dämlich? Ich hatte nicht nur den anderen, sondern auch Harry meine Gefühle für ihn wie auf einem Präsentierteller unter die Nase gerieben.

"Lou?"

Ich zuckte zusammen, als ich seine Stimme direkt vor der Kabine hörte.

"Lou, bist du da drinnen?"

"Nein", schluchzte ich und vergrub mein Gesicht in den langen Ärmel seines Hoodies, "Geh weg Harry."

-

Tut mir leid, ein bissl verspätet I know aber jetzt ist es da :)

1046 Wörter - Ivy


Sweet Creature - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt