"Unchain the reactions, I'm not ready to die, not yet" Train Wreck - James Arthur
Vorsichtig strich ich mit dem Daumen über Louis' Hand, die in meiner lag und betrachtete mit durch Tränen verschwommener Sicht seinen reglosen Körper.
"Lou", hauchte ich kaum hörbar. "Wach auf, bitte. Ich brauche dich doch."
Ich warf einen Blick durch das kleine Fenster im Zimmer und sah Liam, der mir aufmunternd zulächelte, im Flur davor auf einem Stuhl sitzen. Langsam nickte ich ihm zu und warf einen Blick auf meine Armbanduhr. Er holte mich jeden Tag um diese Zeit ab, aber heute wollte ich irgendwie nicht gehen. Ich wollte Louis nicht alleine lassen. Meinen Louis.
"Lou", murmelte ich leise, in der Hoffnung, dass er mich auf irgendeine Weise vielleicht hören konnte, auch wenn er nicht antwortete.
"Weißt du, als ich dich das erste Mal gesehen habe, auf dem Parkplatz, als du aus Liams Auto gestiegen bist... dein Lachen... das war das schönste, das ich jemals gesehen habe. Und als du mich dann auf Gigis Party geküsst hast... da wusste ich irgendwie, dass du der eine bist."
Sanft drückte ich seine Hand und führte sie langsam zu meinen Lippen, um einen zaghaften Kuss darauf zu hauchen.
"Also bitte wach auf. Lass mich hier nicht alleine."
Ein leises Klopfen riss mich aus meinen Gedanken und ich drehte den Kopf, woraufhin ich Liam in der Tür stehen sah. Schweigend setzte er sich neben mich auf die Bettkante von Louis' Bett und legte vorsichtig einen Arm um mich, um mich liebevoll an sich heran zu ziehen.
"Möchtest du noch ein wenig bleiben?", fragte er leise.
"Er hat mir gesagt, es sei ungefährlich", murmelte ich kaum hörbar, mehr zu mir selbst, als zu Liam.
"Er wacht wieder auf", erwiderte Liam sanft und drückte mich noch ein wenig mehr an sich. "Gib ihm etwas Zeit. Ich bin draußen, okay? Sag Bescheid, wenn du gehen möchtest."
Stumm nickte ich, woraufhin sich mein Betreuer wieder erhob und lautlos den Raum verließ.
Wie gerne ich ihn wieder lachen hören würde, so fröhlich und unbeschwert. Wie gerne ich ihn wieder in meinen Armen halten würde. Ihm sagen könnte, wie sehr ich ihn liebte. Wie wunderschön er war, auch wenn er es selbst manchmal vergaß.
Ich blickte auf die vielen Geräten, an die er angeschlossen war. Auf den Monitor, der seinen regelmäßigen Herzschlag anzeigte. Und ich konnte das leise, immer wieder kehrende Piepen eines anderen Monitors hören.
"Du schaffst das", flüsterte ich leise und beugte mich ein wenig vor, um seine Stirn zu küssen. "Du bist stark, Lou."
Auf einmal begann das Gerät, das eben noch in regelmäßigen Abständen gepiept hatte, verrückt zu spielen, und als ich einen Blick auf den Monitor warf, während sich die Tür hinter mir plötzlich öffnete und mehrere Ärzte herein kamen, setzte mein Herz für einen Moment aus.
"Herzstillstand", rief eine Ärztin den anderen zu und platzierte ein komisch aussehendes Gerät auf Louis' Brust.
Mit einem mal legten sich zwei Arme von hinten um mich und zogen mich aus dem Raum, während alles auf einmal unglaublich schnell an mir vorbei zog.
"Lou!", rief ich verzweifelt, während die Tür vor mir geschlossen wurde und ich mit Tritten und Schlägen versuchte, mich aus Liams Griff zu befreien. "Lass mich zu ihm verdammt!"
Immer mehr Tränen liefen heiß meine Wange hinunter, während die Sicht vor meinen Augen nun komplett verschwamm. Was passierte da?
"Harry", flüsterte Liam sanft und drückte meinen Rücken eng an seine Brust, während ich langsam aufhörte, gegen ihn anzukämpfen.
"Warum dauert das so lange?", schluchzte ich, während mein Körper zu zittern begann. "Ich brauche ihn doch, verdammt!"
Lass mich nicht alleine.
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605 Wörter - Ivy
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Sweet Creature - Larry Stylinson
Fanfiction"Warum vertraust du mir nicht Louis?" "Weil du mich dann vielleicht nicht mehr so ansehen würdest" Louis ist Transgender. An seiner Schule und in seiner Stadt wird er täglich gemobbt und hat keinen einzigen Freund. Als er es irgendwann nicht mehr au...