𝒞𝒽𝒶𝓅𝓉𝑒𝓇 𝓉𝒽𝒾𝓇𝓉𝓎𝓉𝒽𝓇𝑒𝑒

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"Should've never let you go-oh, my baby" Always You - Louis Tomlinson


"Und jetzt geh bitte wieder", hauchte ich leise und rutschte vorsichtig von seinem Arm zurück auf den Boden. "Ich kann und werde dir nicht noch einmal vertrauen können."

"Lou, ich...", schluchzte er leise.

"Nein", widersprach ich und strich ihm liebevoll über die Wange, "Werde glücklich Harry. Ohne mich."

Ein weiteres Schluchzen ließ seinen gesamten Körper beben, bevor ihn ein Zittern durchfuhr. Vorsichtig legte ich meine Arme um ihn und drückte seinen nassen Körper an meinen. Weinend schmiegte er sich an mich und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren.

"Ich hab dich kaputt gemacht."

Ich wollte irgendetwas erwidern. Irgendetwas, was ihn vielleicht besser fühlen ließ, aber ich brachte auch nur ein lautes Schluchzen zustande. Die Tatsache, dass seine starken Arme um mich lagen und sein Geruch kontinuierlich in meine Nase stieg, machten die Sache auch nicht besser. Verdammt, wieso konnte es nicht einfach funktionieren, wenn zwei Menschen sich liebten? Wieso reichte das nicht aus? Wieso konnte ich ihn nicht hassen, obwohl ich es so lange versucht hatten? Obwohl er mich so sehr verletzt hatte?

"Ich liebe dich."

Das war zu viel für mich. Jetzt brachen endgültig alle Dämme und ich schmiegte mich heulend gegen ihn. "Du hast mir weh getan."

"Ich weiß", schluchzte er kaum hörbar. "Ich kann nicht ohne dich leben. Ich hab's versucht, aber es geht nicht. Ich brauche dich, mein Engel."

"Ich doch auch, ich brauche dich doch auch", hauchte ich weinend und löste mich vorsichtig von ihm, bevor ich meine Hand in seine legte und unsere Finger miteinander verschränkte. Ich zog ihn sanft durch die offene Haustür hinein in den warmen, trockenen Flur.

"Heißt das, du gibst mir noch eine Chance?", fragte er hoffnungsvoll und streifte sich die nassen Schuhe von den Füßen.

Stumm schüttelte ich den Kopf.

"Ich gebe uns noch eine Chance."

Liebevoll legte er seine Hände an meine Wangen und strich mir die Tränen so weg, wie ich es vor ein paar Minuten noch bei ihm gemacht hatte.

"Wann geht dein Flug zurück?", fragte ich mit zittriger Stimme, während ich ihm aus seiner nassen Jacke half und diese an unserem Kleiderhaken auf hängte.

"Gar nicht. Ich hab mein ganzes Geld für den Hinflug ausgegeben... ich komme nicht wieder so einfach zurück."

Verwundert runzelte ich die Stirn. Harry ging auf die selbe feine Privatschule wie ich. Wieso sollte er kein Geld für einen Rückflug haben? Oder log er mich schon wieder an, um hier bleiben zu können? Oder versuchte er vielleicht mit Hilfe von Mitleid meine Zuneigung zurück zu gewinnen?

"Wir sollten reden", murmelte er leise, ehe ich irgendeinen meiner Gedanken laut aussprechen konnte. "Wo ist dein Zimmer?"

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Gedankenverloren tippte ich immer wieder mit meinem nackten Fuß gegen Harrys Dutt, den er sich vorhin gebunden hatte und starrte gegen die Decke. Inzwischen saß er auf meinem Bett und hatte trockene Kleidung von mir bekommen, während ich auf dem Fußboden davor lag und die Arme hinter meinem Kopf verschränkt hatte.

"Lou, mein Dutt ist kein Fußball", schmunzelte er, als ich gerade wieder dagegen stupste.

"Wieso gehst du auf eine teure Privatschule und hast kein Geld für ein Flugticket?", fragte ich skeptisch und fixierte seine grünen Augen mit meinen.

"Ich bin Stipendiat", erklärte er und sah mich unsicher an, "Wir hatten nie besonders viel Geld und als mein Vater vor einem Jahr starb, hat er uns einen riesigen Haufen Schulden hinterlassen. Meine Mum arbeitet oft Tagelang durch, um mich und meine Schwester irgendwie durch zu füttern..."

"Harry", vorsichtig legte ich meine Hand auf seine, "Dein Vater ist gestorben? Das tut mir leid. Warum hast du nie etwas gesagt?"

"Ich... ich weiß nicht", murmelte er leise und wich meinem Blick aus. "Ich wollte kein Mitleid von dir. Und den Rest habe ich dir nicht erzählt, weil... weil... Ich kann dir nichts bieten, Lou. Überhaupt nichts. Ich kann dir nicht einmal irgendetwas zum Geburtstag schenken und ich wollte nicht, dass... dass du weißt, dass..."

Traurig sah er mich an.

"Es tut mir so leid. Ich hab richtig Scheiße gebaut. Du hast mir blind vertraut und ich habe das einfach nur ausgenutzt... das wollte ich nie. Aber... nein, das ist keine Entschuldigung... nichts kann entschuldigen, was ich getan habe..."

"Hey, komm mal her."

Ich stand auf, setzte mich neben ihn auf mein Bett und zog ihn in meine Arme.

"Wir kriegen das wieder hin Harry, okay?"

Vorsichtig hauchte ich ihm einen Kuss auf die noch immer leicht feuchten Haare. Entspannt schloss er die Augen und schubste mich ein wenig zurück, sodass ich rücklings auf die weiche Matratze fiel. Scheu kuschelte er seinen Kopf in meine Halsbeuge und schlang seine Arme um meine Taille, während er ein Bein zwischen meine schob und seinen Oberkörper auf meinen sinken ließ.

"Mein Riesenbaby", schmunzelte ich und strich ihm liebevoll über die Wange, was auch ihm ein leichtes Lächeln auf die Lippen zauberte.

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807 Wörter - Ivy

Sweet Creature - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt