𝒞𝒽𝒶𝓅𝓉𝑒𝓇 𝓈𝒾𝓍

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"Because I'm pretty when I cry" Pretty When Wou Cry - Lana Del Rey


"Hey Mädchen!"

Schreie. Rufe. Tritte.

"Schämen sich deine Eltern nicht für dich? Für das was du bist?"

Ein weiterer Tritt. Direkt in die Magengrube.

"Schaut ihn euch an oder sollte ich lieber sie sagen? Was bist du Tomlinson? Richtig, du bist ein nichts. Du wirst nie so sein wie wir!"

Die Sicht verschwamm vor meinen Augen. Heiße Tränen rannen meine Wangen hinunter. Womit hatte ich das verdient? Gelächter. Jubeln. Weitere Tritte.

"Louis."

"Hört auf! Hört sofort auf!"

Weiteres Gelächter. Sie lachten mich aus. Sie würden niemals damit aufhören.

Niemals.

"Lou!"

Zwei Hände packten mich an den Schultern und schüttelten mich kräftig durch. Ich versuchte mich zu wehren, zu entkommen. Vergeblich.

"Louis! Louis, bitte wach auf!"

"Ha-Har.. Harry?", hauchte ich leise, als ich die Augen aufschlug und direkt in die des Lockenkopfes sah.

"Du hattest einen Albtraum...", murmelte er leise und wischte mir vorsichtig mit den Daumen über die feuchten Wangen.

"Sind sie weg?", wimmerte ich leise und setzte mich auf.

"Wer?"

Ich sah mich um. Ich lag im Bett, im Internat. Es war stockdunkel, mitten in der Nacht. Einzig und allein meine Nachttischlampe spendete Licht. Harry kniete vor meinem Bett und sah mich teils fragend, teils besorgt an. Es war nur ein Traum gewesen. Nur ein Traum.

"Niemand", antwortete ich leise. "Du... Du kannst wieder ins Bett gehen. Tut mir leid, dass ich dich aufgeweckt habe..."

"Hey, entschuldige dich nicht", lächelte er müde, "Dafür bin ich da. Wir sind jetzt Freunde, okay?"

Ein breites Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Mein allererster richtiger Freund.

"Okay."

Gerade, als ich mich wieder hinlegte, geschah plötzlich etwas, womit ich im Leben nicht gerechnet hätte: Harry legte sich zu mir in das schmale Bett und schlang seine Arme von hinten um meinen verschwitzten Körper, bevor er sein Gesicht in meinen Haaren vergrub.

"Ich bin bei dir. Niemand wird dich jemals wieder beschimpfen, ich passe jetzt auf dich auf", brummte er leise in mein Ohr und schmiegte seinen Körper noch ein wenig näher gegen meinen.

Ich versuchte, das angenehme Kribbeln in meiner Magengegend zu ignorieren und schloss müde die Augen. Wie froh ich gerade war, einfach wegen der Tatsache, dass Harry bei mir war und ich ihn als meinen Freund bezeichnen konnte. Doch dann schoss mir plötzlich eine Frage in den Kopf.

"Woher weißt du, dass ich beschimpft wurde?"

Ich spürte, wie sich der Körper, der so dicht an meinem lag augenblicklich anspannte.

"Du... ähh... hast geredet... im Schlaf."

-

(Hello, ich möchte an dieser Stelle einmal kurz sagen, dass im Folgenden unter anderem auch eine Selbstverletzungs-Szene folgt. Wer damit Probleme hat, sollte also am besten nicht weiter lesen.)

Sweet Creature - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt