"Hast du eigentlich auch nur den Hauch einer Ahnung von dem, was du da tust?", fragte Harry schmunzelnd und wollte gerade die Frontkamera an meinem Handy öffnen, als ich es ihm aus der Hand riss.
"Lass das!", lachte ich beleidigt und legte es neben mich auf die Matratze, "Du sollst es erst sehen, wenn es fertig ist."
Grinsend nahm ich die nächsten drei Strähnen von Harrys Schulter langen Locken und flocht sie zu einem neuen Zopf, den ich mit einer zartrosafarbenen Schleife fixierte.
"Kannst du da rechts oben mal kurz kratzen?", bat er leise.
"Hier?", fragte ich und begann liebevoll, die Kopfhaut unter seinen fluffigen Haaren zu massieren.
"Bisschen weiter unten", grummelte er verträumt und brummte zufrieden, als ich die richtige Stelle traf. "Danke, du bist ein Engel."
"Weil ich deinen Kopf kraule?", lachte ich leise und begann, einen weiteren Zopf zu flechten.
"Nein", erwiderte er schmunzelnd, bevor er sich plötzlich zu mir umdrehte und mich zaghaft küsste. "Weil du mir das Gefühl gibst, etwas Besonderes zu sein."
"Eyy!", knurrte ich genervt, "Jetzt hab ich die Strähne verloren und muss nochmal von vorne anfangen."
Lachend schüttelte er den Kopf, doch bevor er sich wieder umdrehen konnte, nahm ich sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn erneut. Liebevoll strich ich über die weiche Haut an seiner Wange und lächelte, als er den Kuss genauso sanft erwiderte, wie ich ihn begonnen hatte.
"Du bist etwas Besonderes", hauchte ich leise und sah ihm tief in die Augen.
"Ist es... bei dir eigentlich... weniger geworden?"
"Was?", fragte er und runzelte verwundert die Stirn.
"Das... Gefühl... das Herzklopfen, dieses Kribbeln im Bauch und die Tatsache, dass... ich muss immer an dich denken. Immer."
"Du bist süß", schmunzelte er, ehe er nach meiner Hand griff und sie sanft unter seinen Pullover schob. Ein Lächeln erschien auf meinen Lippen, als ich sein rasendes Herz unter meiner Handfläche spürte. Und wenn ich mich nicht irrte, raste es sogar noch mehr als sonst.
"W-wird es irgendwann weniger?", fragte ich und senkte verlegen den Kopf, als ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg.
"Hey", liebevoll nahm er mein Gesicht in seine Hände, "Das muss dir nicht unangenehm sein, okay? Das ist nichts, worüber man nicht reden könnte. Du kannst immer mit mir reden. Über alles. Das weißt du oder?"
Lächelnd nickte ich.
"Aber um auf deine Frage zu antworten... nein, ich glaube nicht. Also zumindest nicht bei mir..."
"Bei mir auch nicht...", erwiderte ich leise und strich sanft mit meinen Fingern, die noch immer unter seinem Pullover auf seiner Brust ruhten, über seine warme Haut.
"Meinst du... ich... es... ich wäre glücklicher, wenn...", stammelte ich, ehe ich den Blick wieder abwandte, "Ach egal..."
"Lou", sanft hob Harry mein Kinn wieder an und zwang mich so, ihm in die Augen du sehen, "Es gibt nichts, worüber du nicht mit mir reden kannst. Nichts. Okay?"
"Ich fühle mich in deiner Gegenwart irgendwie so... schwach... Also nicht, wenn wir alleine sind, zumindest nicht oft, sondern vor allem mit... noch anderen Leuten..."
"Wie meinst du das?", besorgt sah er mich an und legte liebevoll seine Hand auf meine.
"Du bist so...", traurig blickte ich in seine lieben Augen, "Männlich... und ich werde nie... niemals... so wie du..."
"Hey, komm mal her."
Sanft zog er mich in eine Umarmung und legte seine starken, liebevollen Arme um mich, während er mir vorsichtig über den Rücken kraulte. Zögerlich vergrub ich mein Gesicht in seinen Locken und atmete seinen warmen Geruch ein. Er roch so unglaublich gut.
"Bitte denk nicht so", flüsterte er leise.
"Wie denn?", erwiderte ich tonlos, "In jeder... Situation... wird es mir vor Augen geführt. Immer. Und ich kann nichts dagegen tun, überhaupt nichts."
"Ich finde nicht, dass du unmännlich bist", murmelte er sanft, "Wenn du das damit sagen wolltest. Und ich kann dich verstehen, ehrlich. Ich weiß nicht, ob es dir hilft, aber... ich beneide dich auch oft um deinen Körper..."
"Was?", ungläubig löste ich mich aus der Umarmung und sah ihn verwirrt an. "Wieso?"
"Du hast ein unglaublich hübsches Gesicht, weißt du das eigentlich?", lächelte er sanft und strich mit dem Daumen über meine Wange, "Diese Wangenknochen, deine zarten Lippen, deine Augen... ich liebe deine Augen, habe ich dir das eigentlich schon einmal gesagt?"
"Hör auf, Harry", verlegen sah ich zu Boden und versuchte, zu verhindern, erneut rot zu werden.
"Oh nein, das hörst du dir schön an", grinste er aufmunternd, ehe er fort fuhr. "Dein Bauchnabel ist auch total schön, viel hübscher als meiner."
"Du hast dir meinen Bauchnabel angeguckt?", lachte ich amüsiert und vergrub das Gesicht in seinem Hoodie, "Oh Gott..."
"Ich habe mir alles von dir genau angeguckt", schmunzelte er, "Auch den Pinguin auf deinem Hintern. Deine schmale Taille finde ich persönlich übrigens sehr attraktiv und außerdem gibt es auch viele biologische Männer, die ein paar Kurven mehr haben."
Vorsichtig legte ich meine Hände in seine, wo er begann, sanft mit den Fingern über meine Handrücken zu streichen.
"Ich hätte gerne so durchtrainierte Beine wie du, kommt das vom ganzen Fußball spielen?"
"Mhm", brummte ich leise, als er plötzlich aufstand und mich an der Hand hinter sich her bis ins Badezimmer zog.
Liebevoll legte er seine Hände von hinten auf meine Schultern und schob mich vor den kleinen Spiegel.
"Himmel, was hast du denn mit meinen Haaren gemacht?", grinste er, bevor er wieder ernst wurde und mich durch den Spiegel sanft anlächelte. "Ich möchte, dass du dich ganz genau ansiehst und dir dann sagst, dass du wunderschön bist."
"Das ist bescheuert, Haz'", murmelte ich und wollte mich gerade aus dem Bad quetschen, als er einen Arm um meinen Bauch legte und mich so an Ort und Stelle hielt.
"Du kommst hier nicht raus, ehe du es nicht gesagt hast."
"Was soll das denn bringen?", fragte ich frustriert, "Außerdem lachst du mich dann bestimmt aus..."
"Lou", mahnte er mich empört, "Wann habe ich dich jemals ausgelacht? Komm schon, sprich mir nach: Ich bin wunderschön und einzigartig."
Ich nuschelte irgendetwas unverständliches, woraufhin er mir aufmunternd in die Seite piekste. "Komm schon Lou, ein bisschen mehr Motivation."
Seufzend wiederholte ich mein Gesprochenes, dieses Mal ein wenig verständlicher. Grinsend tat Harry es mir gleich, solange bis ich es irgendwann tatsächlich so laut und überzeugend sprach, das ich selbst von mir überrascht war.
"Na siehst du", lächelte er zufrieden, "Geht es dir ein wenig besser?"
"Ein wenig, ja", stimmte ich ehrlich zu, "Aber es wird nie ganz weg sein."
"Nein", erwiderte er und gab mir einen zaghaften Kuss auf den Hinterkopf, "Aber es wird besser werden. Bist du denn glücklich?"
"Oft", murmelte ich wahrheitsgemäß, "Öfter seit du bei mir bist."
"Geht mir genauso."
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Ich war gerade mit meiner Familie im Kino und hab "Dune" geguckt :)
Kennt jemand von euch den Film?
1123 Wörter - Ivy
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Sweet Creature - Larry Stylinson
Fanfiction"Warum vertraust du mir nicht Louis?" "Weil du mich dann vielleicht nicht mehr so ansehen würdest" Louis ist Transgender. An seiner Schule und in seiner Stadt wird er täglich gemobbt und hat keinen einzigen Freund. Als er es irgendwann nicht mehr au...