"And I will stay. I will stay with you" Don't Give up on Me - Andy Grammer
Harry Pov:
"Kaffee?", hörte ich plötzlich eine Stimme neben mir.
"Dauert das immer so lange?", fragte ich den jungen Herrn, der mich daraufhin verwirrt ansah, müde und raufte mir die halblangen Locken. "Eine Operation meine ich."
Lächelnd ließ sich der Mann mit den kurzen blonden Haaren neben mir auf einen Stuhl fallen und reichte mir wortlos einen Kaffee, den ich dankbar annahm.
"Ist es etwas schlimmes?", hakte er vorsichtig nach.
"Nein, eigentlich ist es ungefährlich", antwortete ich und drehte den Becher mit Kaffee gedankenverloren in meinen Händen hin und her. "Aber dieses ewig lange Warten macht mich nervös, es kann doch immer irgendetwas schief gehen oder?"
"Wenn es ungefährlich ist, dürfte das eigentlich nicht passieren", versuchte er, mich ein wenig auf zu muntern.
"Warum sind Sie hier?", fragte ich, um mich ein wenig abzulenken, als mein Blick plötzlich auf seinen geschienten Fuß fiel und ich mich am liebsten selbst geohrfeigt hätte.
"Ich wollte einen Freund besuchen", lachte er leise. "Und bin unglücklicherweise am Flughafen umgeknickt. Aber sag doch bitte du, sonst komme ich mir so alt vor. Ich bin erst siebzehn."
"Du siehst viel älter aus", erwiderte ich lächelnd. "Woher kommst du?"
"Deutschland", nachdenklich betrachtete er mich. "Warum bist du hier?"
"Mein Freund wird operiert", lächelte ich schwach. "Die Ärzte haben eigentlich gesagt, ich solle nach Hause gehen, weil ich ihn wahrscheinlich sowieso erst morgen wieder sehen darf, aber ich habe dabei irgendwie ein ungutes Gefühl."
"Das wird schon", beruhigte der Fremde mich aufmunternd, ehe er mir seine Hand reichte. "Ich bin übrigens Josh."
"Harry", murmelte ich leise und erwiderte seinen Händedruck gedankenverloren, während irgendetwas in mir drinnen sich an etwas erinnern wollte.
"Mr. Styles?", hörte ich auf einmal eine Stimme und als ich den Kopf hob, sah ich die Ärztin, die mich vorhin schon einmal über Louis' Zustand informiert hatte.
Ich nickte Josh einmal entschuldigend zu, ehe ich mich erhob und auf die rothaarige Frau mit dem weißen Kittel zuging.
"Ist alles okay?", fragte ich besorgt und schon wieder breitete sich dieses ungute Gefühl in meiner Magengegend aus und ich spürte, wie mein Herz begann, schneller zu schlagen.
Einen Moment lang sah mich die Ärztin aus ihren freundlichen warmen Augen an, ehe sie kaum merklich den Kopf schüttelte und ihre Hand fürsorglich auf meine Schulter legte. "Ihr Freund hatte während der Operation einen Herzstillstand. So etwas kann vererbt werden und..."
"Was bedeutet das?", unterbrach ich sie und spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen.
"Er wurde in ein künstliches Koma versetzt", erklärte sie. "Fahren Sie nach Hause. Wir informieren Sie, sobald er aufwacht und sie ihn besuchen können. Das kann im Zweifelsfall ein paar Tage dauern."
Sie nickte mir noch einmal zu, ehe sie wieder den langen kalten Flur zurück ging und mich wie ein Häufchen Elend stehen ließ.
Jetzt konnte ich die Tränen kaum mehr zurück halten und spürte, wie sie mir warm über die Wangen liefen. Er hatte mir gesagt, es sei ungefährlich, verdammt. Warum war das passiert? Würde es ihm wieder gut gehen? Tausende fragen kamen mir auf einmal in den Kopf, als sich plötzlich eine Hand auf meine Schulter legte und ich in eine vorsichtige Umarmung gezogen wurde.
Und mit einem Mal wusste ich wieder, woher ich Josh kannte. Natürlich. Aber gab es einen solchen Zufall?
"Wie heißt der Freund, den du besuchen möchtest?", fragte ich mit zittriger Stimme und löste mich vorsichtig aus der Umarmung, bevor ich mir die Tränen von den Wangen wischte.
"Louis", antwortete Josh leise.
"Tomlinson?", hakte ich fragend nach, woraufhin er langsam nickte, ehe es in seinem Kopf plötzlich auch Klick machen zu schien.
"Du Arsch", murmelte ich leise, woraufhin seine Mundwinkel ein wenig nach oben zuckten.
"Ich weiß", erwiderte er schmunzelnd. "Aber du auch. Und Lou sowieso."
"Ja, wahrscheinlich hast du recht", lachte ich vorsichtig.
Keiner von uns dreien war hier ein wirklicher Engel. Josh hatte Louis all die Jahre fertig gemacht, aber nachdem, was Louis mir erzählt hatte, hatte er sich geändert, auch wenn ich ihm das nur schwer glauben wollte. Und an dem restlichen Drama waren Louis und ich wohl beide beteiligt gewesen.
Erneut stiegen mir Tränen in die Augen. Louis.
"Harry, hey", murmelte Josh überfordert, ehe ein leises Schluchzen meinen Körper zum Zittern brachte und er mich vorsichtig in eine weitere Umarmung zog.
"Was... wenn er es... nicht schafft...", schniefte ich leise und krallte mich Halt suchend in seinem Sweatshirt fest.
"Daran denkst du nicht einmal, okay?", mahnte er mich und strich aufmunternd über meinen Rücken, während er nachzudenken schien. "Dann ist Louis hier? Was ist passiert, Harry?"
"Er... er hatte einen... Herzstillstand", schluchzte ich, während mein gesamter Körper wieder zu zittern begann.
"Oh scheiße", erwiderte er leise und drückte mich noch ein wenig mehr an sich. "Das wird wieder, okay?"
Schluchzend nickte ich und beruhigte mich langsam wieder ein wenig, während Josh mich einfach nur im Arm hielt und vorsichtig über meinen Rücken strich.
Vielleicht war er ja doch kein so übler Kerl.
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824 Wörter - Ivy
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Sweet Creature - Larry Stylinson
Фанфик"Warum vertraust du mir nicht Louis?" "Weil du mich dann vielleicht nicht mehr so ansehen würdest" Louis ist Transgender. An seiner Schule und in seiner Stadt wird er täglich gemobbt und hat keinen einzigen Freund. Als er es irgendwann nicht mehr au...