𝒞𝒽𝒶𝓅𝓉𝑒𝓇 𝑒𝒾𝑔𝒽𝓉

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"Louis!", hörte ich eine fröhliche Stimme und als ich mich umdrehte, sah ich Eleanor, die auf mich zu lief. "Li hat gesagt, wir haben Mathe und Englisch zusammen?"

"Ähh Raum 103?", fragte ich hoffnungsvoll und deutete auf die verschlossene Tür.

"Ja Kumpel, 103", sagte plötzlich jemand hinter mir und kurz darauf erschien Zayns freundliches Gesicht. "Komm mit, du kannst bei uns sitzen, wenn du möchtest."

Und dann öffnete Zayn auch schon die Tür und Eleanor zog mich hinter ihnen her zu einer kleinen Tischreihe relativ weit hinten im Raum. Ich nahm neben Zayn Platz, während dieser zwischen uns saß. Etwas nervös holte ich meine Schulbücher und meine Stifte heraus und legte sie auf den Tisch, was Zayn und Eleanor mir gleich taten.

Neugierig sah ich mich im Raum um. Die Klassenzimmer befanden sich nicht im Schloss, sondern in einem Gebäude zu dem man ungefähr zehn Minuten zu Fuß brauchte. Im Internet hatte ich mir Zuhause bereits alles angesehen, auch wenn es jetzt vor Ort ganz anders aussah. Neben dem Schulgebäude gab es auch noch zwei Sporthallen, die sowohl für den Unterricht als auch für Nachmittagsangebote genutzt wurden. Alles andere, wie Studierzimmer, Aufenthaltsräume, eine große Bibliothek oder der Speisesaal befanden sich im Schloss. Harry hatte mir versprochen, mir nachher eine kleine Führung zu geben, da wir das gestern wegen seiner ich-verstecke-mich-im-Bettbezug-Aktion nicht mehr geschafft hatten.

"Zayn, starr nicht so", riss mich plötzlich Eleanors Stimme aus den Gedanken.

"Mach ich gar nicht", protestierte der Schwarzhaarige sofort und grummelte beleidigt irgendetwas.

Mein Blick viel dahin, wohin Zayn bis eben gestarrt hatte und ich sah ein blondes Mädchen, das sich so eben in die erste Reihe gesetzt hatte.

"Wer ist das?", fragte ich interessiert.

"Niemand", kam es sofort von Zayn und er schlug sein Mathebuch auf.

"Gigi Hadid, Zayns Crush seit... seit wie vielen Jahren jetzt Zayn?"

"Halt die Klappe El."

Erneut sah ich zu dem Mädchen, das sich nun zu uns umdrehte und dann irgendetwas in das Ohr ihrer braun haarigen Freundin flüsterte, bevor sie beide leise kicherten. Redeten sie über mich? Weil ich neu war? Jetzt erst fiel mir auf, dass sie nicht die einzigen waren, die mir immer wieder neugierige Blicke zuwarfen. Gott, wie ich es hasste, im Rampenlicht zu stehen.

Zum Glück kam in diesem Moment unser Mathelehrer herein und lenkte die Aufmerksamkeit des Kurses auf sich.

"Wie ihr bestimmt schon fest gestellt habt, haben wir einen neuen Schüler bei uns im Internat, den wir natürlich herzlich willkommen heißen. Louis, möchtest du vielleicht kurz nach vorne kommen und dich vorstellen?"

Unsicher sah ich mich um. Was sollte ich denn sagen? Wie viele Geschwister ich hatte und was meine Hobbys waren? Fragte man so etwas nicht eher in der Grundschule?

"Nein, eigentlich möchte ich das nicht", erwiderte ich ehrlich und die Klasse brach daraufhin in lautes Gelächter aus und einige flüsterten wieder miteinander. Besonders Gigi und ihre Freundin schienen großes Interesse an mir zu haben oder lag es vielleicht doch an Zayn, der ja direkt neben mir saß?

Der Unterricht war dem in Deutschland recht ähnlich und ich kam gut mit, auch wenn Zayn mir anfangs ein wenig etwas erklären musste, da sie gerade mitten im Thema waren und ich mich erst einmal wieder rein denken musste, da es zwischen den verschiedenen Lehrplänen doch den ein oder anderen Unterschied gab.

Nach der Doppelstunde Mathe folgte direkt eine Doppelstunde Englisch, was ich sehr gut fand, denn so konnte ich noch ein wenig länger bei Eleanor und Zayn, die übrigens wirklich nett und geduldig mit mir waren, wenn ich mal eine Frage hatte, bleiben. In der fünften Stunde hatte ich allerdings Biologie und unsere Wege trennten sich bedauerlicherweise.

"Louis?", hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir, als ich gerade in den Bio-Raum eintreten wollte.

Überrascht drehte ich mich um und blickte direkt in Gigis makelloses Gesicht. Sie war wirklich hübsch, vielleicht würde sie ja mal ein berühmtes Model werden, das Aussehen dazu hatte sie jedenfalls.

"Möchtest du vielleicht bei uns sitzen? Das ist Kendall und ich bin Gigi. Neben uns ist noch ein Platz frei, dann sitzt du nicht ganz alleine in der letzten Reihe oder so."

"Ähh ja, warum nicht?", lächelte ich und folgte den zwei Mädchen zu einer Tischreihe.

In meiner alten Schule hatte ich immer alleine gesessen. Da hätten die Schüler aus meiner Klasse vermutlich lieber den Unterricht geschwänzt, als neben mir zu sitzen. Aber das war Vergangenheit. Das war früher. Jetzt begann ein neues Leben für mich. Ein Neuanfang.

"Du hast echt nen coolen Style", grinste Kendall, als wir uns gesetzt hatten, "Von wo hast du den Pullover?"

"Danke", nuschelte ich etwas verlegen und sah an mir herunter.

Ich trug einen hellgrauen Pullover mit den Silhouetten meiner Lieblingsband, den Beatles, darunter ein weißes Hemd und meine lilafarbene Lieblingshose, die ich unten ein wenig hoch gekrempelt hatte. Außerdem war wie immer mein Lieblingsarmband um mein Handgelenk befestigt und ich trug weiße Vans.

"Ähh den habe ich mal in einem Souvenirladen gekauft. Bist du auch Beatles-Fan?"

"Nein ich nicht, aber meine Schwester, die steht eher so auf alte Musik", erklärte sie, schien jedoch sofort zu bereuen, was sie gesagt hatte. "Also damit meine ich nicht, dass ich alte Musik nicht mag oder so sondern..."

"Schon gut", grinste ich, "Ich bin generell glaube ich ein bisschen Retro."

"Singst du auch selbst?", mischte Gigi sich nun ein, "Oder spielst du ein Instrument?"

"Nein, also ab und zu singe ich im Auto oder so mit, aber ich bezweifle, dass sich das besonders gut anhört und ein Instrument spiele ich nicht. Aber ich höre Musik total gerne."

"Schade", murmelte Gigi leise.

"Wieso?", fragte ich verwirrt.

"Am Wochenende feiere ich eine Party und ich suche noch jemanden, der vielleicht ein bisschen Lagerfeuermusik macht", erklärte Gigi, machte dann aber eine wegwerfende Handbewegung, "Ist aber auch nicht so wichtig. Erzähl mal etwas über dich, mit wem teilst du dir ein Zimmer?"

"Mit Harry...", murmelte ich und spürte, wie mir bei dem Gedanken an ihn wieder ganz warm ums Herz wurde. Ich wusste nicht genau was es war, aber irgendetwas an ihm ließ es schneller schlagen.

"Harry Edward Styles?", quietschte Kendall leise und auch Gigi machte große Augen.

"W-wenn du mit ihm zusammen wohnst, kannst du ihn dann vielleicht fragen, ob er nicht Gitarre spielen möchte? Das wäre der Hammer. Du kannst dann natürlich auch kommen."

"Harry spielt Gitarre?", fragte ich überrascht. Der Kerl wurde ja immer perfekter. "Kann ich dann vielleicht noch einen Freund mitbringen?"

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1072 Wörter - Ivy


Sweet Creature - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt