𝒞𝒽𝒶𝓅𝓉𝑒𝓇 𝓉𝓌𝑒𝓃𝓉𝓎𝓉𝓌𝑜

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Als wir in die Cafeteria eintraten, verstummten mit einem Mal alle Gespräche, die man eben noch bis in den Flur hinaus gehört hatte. Alle Blicke lagen auf mir. Alle. Es war so mucksmäuschenstill, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.

Mit rasendem Herzen starrte ich in die vielen Gesichter, in der Hoffnung darin ablesen zu können, ob sie mich gleich auslachen oder beschimpfen würden... oder ob sie vielleicht so reagieren würden, wie meine Freunde...

Alle diese Menschen hatten das Video gesehen. Vermutlich alle. Und der Rest hatte es irgendwie anders erfahren.

Plötzlich spürte ich eine warme Hand, die sich in meine schob und diese dann einmal sanft drückte.

"Zusammen", flüsterte Harry mir leise zu und ich spürte, wie der riesige Kloß in meinem Hals ein wenig leichter wurde. Zusammen.

"Louis!", rief plötzlich eine laute Stimme durch den ganzen Saal und damit zog Zayn die gesamte Aufmerksamkeit von mir weg auf sich, "Komm her, du geile Socke, bevor Niall dein Müsli auffrisst."

"Oi oi!", rief ich grinsend, worauf einige vereinzelte Schüler leise lachten.

An ihren Gesichtsausdrücken konnte ich erkennen, dass sie mich jedoch nicht auslachten, sondern einfach mit mir lachten. Aber selbst wenn sie mich ausgelacht hätten, wäre es mir jetzt nicht mehr so wichtig gewesen. Eleanor, Taylor, Harry, Niall, Zayn und Liam akzeptierten mich genauso, wie ich war und das war das, was zählte. Dass mich die Menschen mochten, die ich liebte, die für mich wie eine zweite Familie geworden waren.

"Immer schön den Kopf oben halten, Prinz. Sonst fällt die Krone runter", grinste Eleanor neben mir und umschloss meine andere Hand mit ihrer, bevor sie mich hinter sich her durch die Reihen führte.

Brav gehorchte ich und hob mein Kinn ein wenig an, während ich meine Mitschüler freundlich anlächelte. Früher hätte ich mich wahrscheinlich hinter Harry oder Eleanor versteckt, aber jetzt war da nichts, für das ich mich verstecken musste. Ich war so, wie ich war und wer das nicht akzeptierte, der ging mir am Arsch vorbei, denn die Herzen der besten Menschen gehörten bereits mir.

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"Louis?", zaghaft tippte mir jemand auf die Schulter.

Verwundert drehte ich mich um und blickte direkt in Kendalls dunkelbraune Rehaugen. Hinter ihr stand Gigi und starrte betreten auf ihre Fußspitzen. Unsicher sah sie mich an und schluckte einmal schwer, bevor sie sich räusperte.

"K-können wir kurz mit dir reden? Alleine..."

Ich sah kurz in die Runde am Tisch und erhob mich schließlich, als Harry mir zustimmend zunickte und auch die anderen aufmunternd lächelten.

"Okay", murmelte ich leise und folgten den beiden Mädchen aus der Cafeteria und hinaus auf den Flur, wo sie die Tür hinter uns schlossen.

"Ich... wir... das...", stammelte Kendall unsicher, "Das mit David... es tut mir so leid."

"Hey, das ist doch nicht deine Schuld", murmelte ich überrascht und schloss sie liebevoll in meine Arme, als ihr eine einzelne Träne über die Wange lief.

"Doch", schluchzte sie leise, "Ich hätte nicht gedacht, dass er so überreagiert, dabei hätte ich es wissen müssen. Und ich wusste nicht, dass du... es tut mir so leid, das ist alles meine Schuld."

"Und meine", erwiderte Gigi leise und starrte noch immer bedrückt auf ihre Füße. "Ich... das Foto... das habe ich Kendall geschickt. Das war so dumm, es tut uns so leid."

"Warum?", fragte ich überrascht und löste meinen Griff um das zierliche Mädchen, dass leise in mein Sweatshirt weinte, etwas.

"Ich dachte er macht vielleicht mit mir Schluss, wenn er denkt, dass ich ihm fremd gehe", schniefte sie leise, "Und du bist mir als erstes eingefallen, weil... weil wir eh schon so viel Zeit miteinander verbringen... Und jetzt haben wir alles kaputt gemacht und alle wissen, dass..."

"Hey, hey", murmelte ich sanft und strich ihr vorsichtig über den Rücken, "Auch wenn ich es mir etwas anders vorgestellt hätte, wäre es so oder so irgendwann raus gekommen, okay? Das war vielleicht dumm, aber mach dir bitte keine Vorwürfe. Es ist passiert, das lässt sich jetzt auch nicht mehr ändern."

Ich spürte, wie sie zaghaft nickte, ehe ihr Körper von einem erneuten Schluchzen geschüttelt wurde und sie sich noch ein wenig mehr an mich kuschelte. Gigi stand scheu ein wenig entfernt, aber ich konnte bis hier hin spüren, wie sie sich selbst Vorwürfe machte und das tat mir irgendwie weh. Ich würde auch alles für meine beste Freundin tun und auch, wenn es dumm gewesen war, war ich ihnen irgendwie nicht böse. Dafür, dass David so ein Arsch war, konnten sie schließlich nichts.

"Komm her", bat ich leise und streckte meine Arme, in denen Kendall lag ein wenig aus.

Ein scheues Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, ehe sie den Abstand zwischen uns überwand und sich ebenfalls an mich kuschelte.

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"Und ihr müsst immer darauf achten, dass es die richtige Größe ist, das ist ganz wichtig. Dann könnt ihr das hier einfach so drüber ziehen und dann halt... einführen..."

Genervt sah Liam zu Harry, der prustend auf dem Boden lag und sich vor Lachen kugelte.

"Jungs, hört mir zu und passt auf. Louis!"

"Tut mir leid, aber Harry ist viel zu ansteckend", jappste ich, nach Luft ringend, und hielt mir lachend den Bauch.

"Harry!"

"Li...", keuchte der Lockenkopf außer Atem, "Ich kann dich einfach nicht ernst nehmen, wenn du nh fucking Banane mit Kondom in deinem Mund hast..."

Daraufhin musste er nur noch mehr lachen und auch ich verlor nun das Gleichgewicht und kippte glucksend vom Stuhl.

"Wie alt seid ihr, zwölf?", fragte Liam genervt, musste nun aber auch ein wenig schmunzeln, "Ich tu das hier für euch. Wenn ich euch aufkläre, dann dürft ihr wieder zusammen wohnen, also passt jetzt verdammt nochmal auf."

"Okay...", erwiderte Harry, setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und atmete einmal tief ein und aus. Ich tat es ihm gleich und schaffte es tatsächlich, ein ernstes Gesicht zu machen.

"Wir sind sehr gespannt", teilte ich Liam trocken mit, woraufhin Harry neben mir sofort wieder die Fassung verlor und prustend zur Seite um kippte.

"Ich geb's auf", seufzte der Braunäugige und erhob sich von seinem Stuhl, "Das ist ja hoffnungslos hier."

"Nein, nein, Li!", flehte ich und hielt ihn am Handgelenk fest, als er gerade an mir vorbei ging, "Wir passen jetzt auf, versprochen."

"Das glaubst du doch selbst nicht", grinste dieser nur, bevor er sich allerdings seufzend wieder auf den Stuhl setzte, "Okay, eine allerletzte Chance."

"Reiß dich zusammen!", zischte ich Harry, der inzwischen nur noch ein breites Grinsen auf den Lippen hatte, schmunzelnd zu, "Ich meins ernst, okay?"

Stumm nickte er, doch ich konnte in seinen Augen erkennen, dass es ihn seine gesamte Konzentration kostete, sich zu beherrschen.

"So, jetzt ihr, macht das schön ordentlich", seufzte Liam und reichte jedem von uns eine Banane sowie auch ein Kondom.

"Kann ich bitte gehen?", gluckste Harry leise und deutete mit dem Finger auf mich, "Das wird er mir mein Leben lang unter die Nase reiben."

"Mein Gott, werdet endlich erwachsen", stöhnte Liam, "So raus hier, das reicht. Eigentlich sollt ihr ja gar nicht miteinander... verkehren... das ist alles nur rein theoretisch für den Fall, dass... also, ihr wisst schon. Wenn ich auch nur ein mal irgendein verdächtiges Geräusch höre, seid ihr sofort wieder getrennt, ist das klar? Ich verlass mich auf euch."

"Klar, wir sind ganz artig, versprochen", schmunzelte Harry, ehe er Liam die Banane zurück reichte und sich erhob.

"Danke Li", nörgelte ich gequält, "Ich kann jetzt nie wieder in meinem Leben vernünftig eine Banane essen."

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Ich habe noch so viel Drama für diese Geschichte geplant 🙂🙈

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Sweet Creature - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt