"Darf ich bitten?", grinste Harry, als er meine Mum wieder sicher zu unserem Stehtisch gebracht hatte und hielt mir nun seine Hand hin.
Schmunzelnd ergriff ich sie, woraufhin er mich jedoch ganz dicht an sich heran zog, die andere Hand an meine Wange legte und mich lächelnd küsste. Verträumt fuhr ich mit meinen Fingern in seine Locken und erwiderte den Kuss genauso gefühlvoll, wie er ihn begonnen hatte.
Plötzlich hörte ich ein leises Klicken und wandte verwirrt das Gesicht ab, woraufhin Harry grinsend seine Nase gegen meine Wange lehnte und mich verliebt anschmachtete, während er seine Arme um meine Taille schloss und mich fest an sich drückte. Ein erneutes Klicken ertönte und nun sah ich Eleanor, die sich hinter meiner Mum versteckt hatte und nun ertappt ihre Handykamera sinken ließ.
"Tut mir leid, aber ihr seid einfach so süß", grinste unsere Freundin entschuldigend, ehe sie sich seelig lächelnd davon schlich.
"Na komm", schmunzelte ich, griff nach Harrys Hand und zog ihn hinter mir in die Menge.
Lächelnd legte ich meine Hände um seinen Nacken und begann, liebevoll seine Kopfhaut zu kraulen, während seine Arme fest um meine Taille lagen.
"Seit wann kannst du so gut tanzen?", fragte ich schmunzelnd.
"Ich hatte einen guten Lehrer", erwiderte mein Lockenkopf grinsend. "Ich würde sogar sagen, den besten, den ich hätte bekommen können."
"Ja, das mag schon sein", lachte ich leise.
"Bist du eigentlich schon aufgeregt?", fragte Harry nun neugierig. "Es sind nur noch zwei Wochen oder?"
"Ja", stimmte ich zu und spürte, wie mein Herz vor Vorfreude begann, schneller zu schlagen.
In zwei Wochen war meine Mastektomie. Nur noch zwei Wochen müsste ich diesen verdammten Binder tragen und dann nie wieder. Nie wieder müsste ich meine Brüste verstecken, weil sie dann ein für alle mal flach waren. Dann könnte ich endlich am Schwimmunterricht teilnehmen und genau wie Harry Oberkörper frei durch unser Zimmer laufen, ohne mich unwohl zu fühlen.
"Alles gut?", fragte Harry amüsiert. "Du grinst ja wie ein Honigkuchenpferd."
"Ich freue mich einfach so", lächelte ich glücklich, woraufhin auch seine Mundwinkel nach oben wanderten.
"Und ich freue mich für dich."
"Ist dir das eigentlich egal?", hakte ich interessiert nach. "Wie ich aussehe meine ich. Also weil ich ja unten nichts ändern lassen möchte und oben schon und vielleicht findest du das ja komisch, weil..."
"Nein, finde ich nicht", unterbrach er mich und strich mir lächelnd eine Haarsträhne aus der Stirn. "Ich lege nicht besonders viel Wert auf Äußerlichkeiten, für mich ist am wichtigsten, wie es sich anfühlt. Und ich dich habe ich mich einfach mal komplett verschossen."
"Das ist gut", lachte ich leise.
"Ich weiß nicht ob du es weißt, weil wir darüber noch nie wirklich geredet haben, aber ich definiere mich auch nicht als irgendetwas. Ich bin weder hetero noch homo noch bi oder irgendetwas anderes. Wenn es passt, dann passt es halt. Und ganz nebenbei, der Sex mit dir ist der Hammer."
"Harreh", ermahnte ich ihn leise. "Hier sind überall Kinder. Außerdem hatten wir doch noch gar nicht so oft Sex, vielleicht lasse ich ja mit der Zeit nach."
"Das hoffe ich nicht", grinste er frech, ehe seine Hände von meiner Taille plötzlich ein ganzes Stück nach unten wanderten. "Dann müsste ich mich nämlich nach einer Alternative umsehen."
"Wage es ja nicht", schmunzelte ich und stellte mich auf die Zehenspitzen, um meine Lippen lächelnd auf seine zu legen.
Lachend erwiderte er, als das Lied plötzlich endete und stattdessen ein neues, das jedoch ein Disco Fox war, lief. Doch zu meiner Überraschung griff Harry plötzlich nach meiner Hand, legte die andere an meine Taille und fing an, auch diesen Tanz fehlerfrei zu tanzen. Als er sich schließlich mit mir drehte und mich anschließend auch vor sich eindrehte, bevor der Tanz von vorne begann, verschlug es mir beinahe die Sprache.
"Harry", brachte ich verwirrt heraus. "Wer hat dir das beigebracht?"
"Gemma", schmunzelte er. "Sie hat gesagt, wenn ich dich hier heute nicht auffordere, zieht sie mir die Ohren lang. Außerdem..."
Er machte eine dramatische Pause und stoppte unseren Tanz, ehe er etwas aus seiner Jackentasche holte. "...habe ich etwas für dich."
Lächelnd reichte er mir ein kleines, aus dunklen fädenähnlichen Bändern geflochtenes Armband, in das in der Mitte ein grün glänzender Stein eingearbeitet war.
"Ich habe es aus den Schweifhaaren von einem der Pferde hier geflochten. Und den Stein habe ich gefunden, genau wie diesen hier", lächelte er scheu und hielt mir dann seinen Arm, an dem er das gleiche Armband, jedoch mit einem blauen Stein, trug.
"Es... es ist wunderschön", flüsterte ich kaum hörbar. "Danke."
Gerührt gab ich es ihm zurück und hielt ihm mein Handgelenk hin, damit er es mir um machen konnte. Verträumt beobachtete ich, wie er es fest knotete und fuhr fasziniert über die fein miteinander verflochtenen Haare. Ich hätte für so etwas niemals die Geduld aufbringen können.
"Ich liebe dich", hauchte ich leise, woraufhin seine Augen, die, wie mir jetzt auffiel, den gleichen Farbton, wie der Stein an meinem Armband hatten, mich förmlich an leuchteten.
"Alles an dir."
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804 Wörter - Ivy
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Sweet Creature - Larry Stylinson
Fanfiction"Warum vertraust du mir nicht Louis?" "Weil du mich dann vielleicht nicht mehr so ansehen würdest" Louis ist Transgender. An seiner Schule und in seiner Stadt wird er täglich gemobbt und hat keinen einzigen Freund. Als er es irgendwann nicht mehr au...