"Oh, all my emotions feel like explosions when you are around" Line Without a Hook - Ricky Montgomery
"Hey Louis", grinste Harry, als ich nach der sechsten Stunde aus meinem Klassenraum kam und er bereits im Flur an den Spinden lehnte.
"Habe ich etwa die Ehre von Harry Edward Styles persönlich abgeholt zu werden?", scherzte ich, woraufhin er mir nur frech die Zunge rausstreckte und mir dann meinen Rucksack abnahm, den er sich über die Schulter warf.
"Das kann ich auch selbst tragen", widersprach ich sofort, doch der Lockenkopf schüttelte nur lachend den Kopf.
"Wie war dein erster Tag? Zayn und El waren heute morgen bei dir oder?", fragte er, während wir uns in Richtung Ausgang begaben.
"Ja und in Bio haben sich Gigi und Kendall zu mir gesetzt, kennst du die? Sie haben nach dir gefragt."
"Natürlich kenne ich Gigi, wenn man Zayn als Kumpel hat, ist es ja kaum möglich, nicht von ihr zu wissen, so verschossen wie der ist", grinste Harry und dabei kamen wieder seine unglaublich niedlichen Grübchen, die mein Herz zum Schmelzen brachten, zum Vorschein. "Was wollten sie denn?"
"Gigi feiert am Wochenende eine Party und hat gefragt, ob du vielleicht Lust hast, Gitarre zu spielen. Mich hat sie auch eingeladen und ich kann Zayn mitnehmen, wenn ich möchte."
"Wow, du bist einen Tag hier und hast direkt eine Einladung von Gigi Hadid zu ihrer Party und spielst auch noch Amor?", fragte er schmunzelt, "Scheinst ja ziemlich gut klar zu kommen."
"Naja ich denke an deinen guten Ruf werde ich nie ran kommen", scherzte ich.
"Da hast du wohl Recht", erwiderte er und warf mir einen frechen Seitenblick zu, "Kann ja nicht jeder so umwerfend sein, wie ich."
"Ey!", grinste ich und piekste ihn spielerisch in die Seite, "Dafür bin ich viel reifer, ich bin schließlich zwei Jahre älter als du."
"Na warte du Kobold, das kriegst du zurück", grinste Harry und begann, mich ordentlich durch zu kitzeln.
"Hey Louis, flirtest du etwa mit meinem Freund?", hörte ich plötzlich eine amüsierte Stimme hinter uns und war froh darüber, dass Harry von mir ab ließ, um Taylor einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Aber gleichzeitig spürte ich auch, wie sich etwas in meiner Magengegend zusammen zog.
"Denkst du etwa, ich würde dir fremdgehen?", fragte Harry, doch ehe Taylor eine Antwort geben konnte, zog er sie an der Taille erneut zu sich heran und verband ihre Lippen zu einem weiteren liebevollen Kuss.
"Kommst du nachher mit in die Stadt?", fragte sie, als sie sich wieder voneinander lösten.
"Heute ist schlecht, ich wollte Louis bei seinem ersten Training in der neuen Fußballmannschaft zusehen, aber morgen kann ich bestimmt."
"Achja wolltest du das?", fragte ich überrascht und spürte, wie mein Herz einen kleinen Hüpfer machte.
Ganz ruhig Louis.
Warum waren meine Gefühle nur so explosiv, wenn er in meiner Nähe war? Seit ich diesen Typen zum ersten Mal gesehen hatte, spielten sie irgendwie verrückt. Kam das durch die Aufregung, weil an dieser Schule und in diesem Abschnitt meines Lebens alles noch so neu war? Vermutlich. Das war eine sinnvolle Erklärung.
"Natürlich", grinste der Lockenkopf, "Wenn du später einmal ein berühmter Fußballspieler wirst, möchte ich doch behaupten dürfen, dich auf deinem Weg begleitet zu haben."
"Und was ist mit mir?", hörte ich nun Eleanor hinter mir und kurz darauf spürte ich auch schon, wie sie ihren Arm kameradschaftlich um meine Schulter legte, "Wenn, dann werden wir zusammen berühmt oder Lou?"
"Klar", grinste ich.
"Geht doch schon mal vor, wir kommen gleich nach", sagte sie dann in Richtung Taylor und Harry und griff nach meiner Hand.
"El, warum?", fragte ich verwirrt und auch Harry und Taylor schienen ihre Beweggründe nicht ganz zu verstehen.
"Ich sollte Louis noch meine Arbeitsblätter aus Englisch kopieren, weil die wichtig für den weiterführenden Unterricht sind und er sie nicht hat, weil sie aus der letzten Stunde sind", erklärte Eleanor und sah mich dabei mit einem Blick an, den ich nicht genau deuten konnte.
Harry und Taylor nickten nun leicht und machten sich tatsächlich auf den Weg, während Eleanor mich hinter sich her durch die Flure zog.
"El, was soll das, was für Arbeitsblätter?", fragte ich und war noch viel mehr durcheinander, als wir plötzlich vor dem Herren-WC halt machten, sie sich kurz um sah und dann mit mir darin verschwand. Jetzt checkte ich gar nichts mehr.
Etwas ungeduldig schubste sie mich durch den Raum mit den Pissoirs und nach hinten zu den Kabinen, bevor sie etwas aus ihrer Hosentasche fummelte und mir in die Hand drückte.
"Du läufst aus, Louis."
Damit drückte sie mich in die Kabine und ich schloss die Tür von innen ab, bevor ich meine Hand öffnete und mit glasigen Augen den Tampon darin betrachtete.
"Du kannst meine Sporthose anziehen, wenn du möchtest...", murmelte Eleanor leise, dann hörte ich einen Reißverschluss und sah schließlich den Stoff, den sie unter der Tür hindurch schob.
Schluchzend klappte ich den Toilettendeckel hoch, wechselte meinen Tampon und schließlich auch meine Hose, die, wie ich jetzt sah, einen riesigen roten Fleck hatte und kam stumm aus der Kabine.
Aus Angst vor Eleanors Reaktion rannte ich einfach nur an ihr vorbei und hinaus auf den Flur, während mir die Tränen in die Augen stiegen.
"Lou, warte doch!", hörte ich sie hinter mir rufen doch ich dachte gar nicht daran, stehen zu bleiben.
So schnell ich konnte sprintete ich durch das Schulgebäude und rannte dabei ein paar vereinzelte Schüler und Schülerinnen um. Nach einer Weile blieb ich schließlich stehen, um ein wenig zu verschnaufen und sah mich um. Ich hatte absolut keine Ahnung in welchem Teil des Schulgebäudes ich mich befand.
Unsicher warf ich einen Blick über die Schulter zurück. Von Eleanor war nicht die geringste Spur. Schluchzend und mit zittrigen Knien ließ ich mich an einer Wand auf den Boden gleiten und vergrub mein bereits nass geheultes Gesicht in meinen Handflächen. Sie würde es jedem erzählen. Bald wüsste es die gesamte Schule und dann wäre alles genau so wie früher. Wie hatte ich nur so dumm sein können und auf einen Neuanfang gehofft? Es war klar gewesen, dass die Wahrheit irgendwann ans Licht kommen würde.
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1022 Wörter - Ivy
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Sweet Creature - Larry Stylinson
Fanfiction"Warum vertraust du mir nicht Louis?" "Weil du mich dann vielleicht nicht mehr so ansehen würdest" Louis ist Transgender. An seiner Schule und in seiner Stadt wird er täglich gemobbt und hat keinen einzigen Freund. Als er es irgendwann nicht mehr au...