𝐸𝓅𝒾𝓁𝑜𝑔

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"And I, I would give my all to feel you heart beat next to mine" What I Wouldn't Give - We The Kings


5 years later...

Gedankenverloren ließ ich mein Blick über das unruhige Meer schweifen. Die Luft war kühl, der Himmel trüb. Langsam drehte ich die mit bunten Mustern verzierte Urne in meinen Händen und öffnete vorsichtig den Deckel.

Ich hätte das hier schon vor Ewigkeiten tun sollen.

Die kalte salzige Meerluft trieb mir Tränen in die Augen und ich wischte mir vorsichtig mit dem Handrücken über das Gesicht, bevor ich die Urne wieder schloss und vor mich in den Sand stellte, bevor ich mich nachdenklich im Schneidersitz davor setzte.

War heute wirklich der richtige Tag dafür? Wann wäre schon der richtige Tag für so etwas?

Nachdenklich fummelte ich an dem Armband, dass ich vor ein paar Jahren geflochten hatte, herum und strich langsam über den blauen glatten Stein. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Das hier wäre so viel einfacher, wenn er an meiner Seite wäre.

Ich musste endlich loslassen.

"Hey."

Irritiert drehte ich den Kopf, als sich eine warme Hand vorsichtig in meine schob und mein Verlobter sich neben mir in den Sand setzte.

"Hey", lächelte ich schwach und lehnte meinen Kopf leicht gegen seine Schulter.

"Du sagst zwar immer, dass du das alleine machen musst... aber ich bin hier, wenn du mich brauchst, okay?"

"Danke", erwiderte ich leise und lehnte mich ein wenig vor um meine Lippen auf seine zu legen.

Mit zitternden Händen griff ich erneut nach der Urne und stand auf, während ich meine Hand nicht aus seiner löste und er langsam hinter mir her in Richtung Wasser ging. Dort angekommen atmete ich noch einmal aus, ehe ich den Deckel öffnete und vorsichtig ein wenig der Asche in meine Hand nahm.

Ich spürte einen Arm, der sich liebevoll um meine Hüfte legte, während ich die Asche vorsichtig in die unruhigen Wellen warf.

"Ich weiß, dass er dir viel bedeutet hat", flüsterte er leise.

"Dir aber auch", erwiderte ich leise und reichte ihm die Urne.

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich den silbernen Ring an seinem Finger betrachtete, während auch er eine Hand voll Asche in die raue See warf. Bald konnte ich ihn ganz offiziell mein nennen.

"Okay?", fragte er besorgt und strich mir eine lockige kurze Strähne hinter das Ohr, bevor er mir die Urne zurück gab.

Stumm nickte ich. "Danke, dass du hier bist."

Zaghaft griff ich nach dem Gefäß und warf die restliche Asche in einem Schwung in die Luft, wo sie eine große graue Wolke hinterließ, ehe sie langsam auf das Meer hinunter rieselte und dann von diesem verschluckt wurde.

"Ich liebe dich", hauchte ich leise und legte meine Hände an seine Hüfte, um ihn an mich zu ziehen und küssen zu können.

"Ich liebe dich auch", murmelte er gegen meine Lippen. "Ich bin stolz auf dich, Harry. Ich bin mir sicher, er galoppiert jetzt durch den Himmel und passt auf dich auf."

"Bestimmt", lachte ich leise. "Ist es albern einen Esel so sehr zu lieben, Lou?"

"Nein", flüsterte er sanft. "Er war ein ganz besonderer Esel, außerdem hast du ihn groß gezogen."

Lächelnd schob ich meine eiskalten Hände unter seinen Pullover und strich gedankenverloren über seine warme Brust.

"Du bist so wunderschön, Lou", murmelte ich kaum hörbar und verlor mich in seinen leuchtend blauen Augen, als sich seine Wangen rötlich färbten und er verlegen den Kopf senkte.

"Du sollst das nicht immer sagen."

"Werde ich aber", grinste ich und stupste liebevoll mit meiner Nase gegen seine, bevor ich meine Lippen sanft auf seine legte. "Mein kleiner, süßer Boobear."

-

Hey, meine Lieben :)

Damit ist auch "Sweet Creature" beendet und ich möchte mich noch einmal bei jeden einzelnen bedanken, der Harry und Louis auf ihrer gemeinsamen reise begleitet hat. Diese Geschichte liegt mir ganz besonders am Herzen, weil ich finde, dass es meiner Meinung nach zu wenig Storys mit dem Thema "Transgender" gibt.

An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal sagen, dass ich keine persönlichen Bezüge zu jemandem habe, der transgender ist. Deshalb entschuldige ich mich dafür, wenn ich jemanden in irgendeiner Weise aufgrund von mangelndem Wissen verletzt habe. Das hier beruht alles alleine auf meinen eigenen Vorstellungen und Gedanken, die ich mir um das Thema gemacht habe.

Wie mir @AlinchenBienchen2 bereits im achten Kapitel in den Kommentaren mitgeteilt hat, gibt es ein Buch ("Ich bin Linus"), das über den individuellen Prozess eines Trans-Mannes aufklärt. Wer sich also näher mit diesem Thema beschäftigen möchte, kann da ja gerne einmal rein lesen.

Und wie immer folgt hier jetzt gleich der Klappentext, meiner neuen Geschichte "Heart Attack", deren erstes Kapitel so eben veröffentlicht wurde. Ich würde mich freuen, vielleicht einige von euch dort wieder zu sehen :)


"Kein Wort zu niemandem oder ich schneide dir die Kehle durch!"

Harry ist ein Träumer, Charmeur und ein echter Romantiker. Louis ist das genaue Gegenteil von ihm und das wird dem kleinen Lockenkopf direkt bei ihrer ersten Begegnung bewusst, als der streunende Junge in den zerlumpten Klamotten ihm ein Messer an die Kehle hält.

"Du lässt mich bei dir wohnen und sorgst dafür, dass ich nicht verhungere, ist das klar?"

Und was wäre wenn der Grund für sein Herzrasen nicht Angst sondern Liebe wäre? Ist es falsch, sich in einen Kleinkriminellen zu verlieben?


Ja... dann wünsche ich euch noch einen ganz wundervollen Tag und einen schönen Start in den November :)

Lots of love <3

900 Wörter - Ivy

Sweet Creature - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt