𝒞𝒽𝒶𝓅𝓉𝑒𝓇 𝓉𝒽𝒾𝓇𝓉𝓎𝓉𝓌𝑜

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"Oh, how shit changes. We were in love, now we're strangers" Miss You - Louis Tomlinson


"Hier Schatz", lächelte meine Mum warm, während sie mir einen Becher mit heißer Schokolade reichte.

"Danke", schniefte ich leise und warf mein zusammengeknülltes Taschentuch zu den elf weiteren auf den Fußboden, um ihr das Getränk abzunehmen.

"Louloooo, was Film?", fragte die kleine Doris, die nun versuchte, zu mir aufs Sofa zu klettern, jedoch vergeblichst scheiterte.

"Romeo und Julia", schmunzelte ich, ehe ich sie vorsichtig nahm und auf meinen Schoß setzte.

Mit großen Augen starrte sie mich an und streckte ihre kleinen Finger nach mir aus, um sie auf meine Wange zu legen. "Lou traurig."

"Ja, Lou traurig", wiederholte ich und nahm einen kleinen Schluck der heißen Schokolade, bevor ich sie auf den kleinen Tisch vor der Couch abstellte.

"Soll ich sie mitnehmen oder..."

"Nein, sie kann ruhig hier bleiben", unterbrach ich meine Mum, als mich plötzlich ein Klingeln herumfahren ließ. "Das ist bestimmt Josh mit meinen Klamotten, ich gehe schon."

Vorsichtig richtete ich mich auf und griff Doris mit einer Hand unter den Po, während ich mit der anderen ihren Rücken stützte und sie sich müde mit dem Kopf gegen meine Brust lehnte. Das sie dabei ein wenig auf mein T-Shirt sabberte störte mich nicht im geringsten.

"Na müde, mein Spatz?", grinste ich, als sie herzhaft gähnte.

Meine Mum wuschelte mir noch einmal durch die zerzausten Haare, ehe sie in Richtung Fernseher ging und den Film pausierte.

Als ich die Tür öffnete, vergaß ich für einen winzigen Moment, zu atmen.

"Harry", hauchte ich tonlos.

Seine lockige Mähne war klitschnass, seine Kleidung komplett durchnässt. Erst jetzt realisierte ich den Regen, der lautstark auf die Straße prasselte und von dem ich den ganzen Abend über nichts mitbekommen hatte.

"Was willst du hier?"

"Dich sehen, Lou."

Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken, als ich seine Stimme hörte. Was bildete er sich eigentlich ein, nach allem noch zu erwarten, dass ich ihm zuhörte? Ich sah in seine geröteten Augen, sah die dunklen Schatten, die sich darunter gebildet hatten.

"Ich schätze mit dem Flugticket hast du dein so gut verdientes Geld schlecht investiert", schnaubte ich wütend und wollte ihm gerade die Tür vor der Nase zuknallen, als mich irgendetwas stoppte.

Mein Blick fiel auf den nassen, matschigen Schuh, der sich in den Türrahmen gestellte hatte und dann zurück in seine Augen. Diese Augen. Diese wunderschönen grünen Augen.

"Kalt", beschwerte sich Doris auf meinem Arm plötzlich lautstark und riss damit die Aufmerksamkeit auf sich.

"Ja, ich weiß", murmelte ich leise und strich ihr liebevoll über die Wange, ehe ich sie vorsichtig hin und her wiegte, in der Hoffnung, sie würde wieder einschlafen. "Geh Harry, bitte."

"Lou... ich..."

"Nein", unterbrach ich ihn wütend, "Verpiss dich einfach, klar?"

Anscheinend schien Doris meine plötzliche Wut und das Gefühlschaos in mir drinnen zu spüren, denn sie fing auf einmal an, laut zu weinen und versuchte, sich aus meinem Arm zu winden.

"Hey shhh", flüsterte ich schuldbewusst, doch sie dachte gar nicht daran, sich zu beruhigen.

"Hey, kleine Maus", lächelte Harry mit einem Mal sanft und kam einen Schritt näher.

Tatsächlich hörte sie plötzlich auf zu weinen und starrte den für sie fremden mit großen Augen an. Vorsichtig legte er zwei Finger auf ihr eines Bein und wanderte grinsend ihren kleinen Körper hinauf, bis er an ihrem Gesicht ankam und ihr liebevoll auf die Nase tippte, was ihr ein niedliches Glucksen entlockte. Irgendetwas unverständliches brabbelnd griff sie mit ihren Patschehänden nach seinen Fingern und klammerte sich kichernd daran fest.

"Lou, Schatz?", hörte ich plötzlich die Stimme meiner Mum aus dem Wohnzimmer und dann Schritte, die sich näherten, "Frag Josh doch, ob er kurz reinkommen möchte. Bei dem Regen könnt ihr doch nicht die ganze Zeit draußen in der Kälte..."

Sie unterbrach sich selbst, als sie Harry sah. "Oh, tut mir leid, ich wollte nicht stören."

"Alles okay", antwortete ich und reichte Doris, die Harrys Händen traurig hinterher guckte, meiner Mum, "Harry wollte gerade gehen."

"Ich lasse euch mal alleine", murmelte sie leise, ehe sie mit Doris auf dem Arm davon ging.

"Nein, ich gehe nicht", widersprach er mir bestimmend, als wir alleine waren und griff vorsichtig nach meiner Hand. Unsicher, ob ich sie wegziehen sollte oder nicht, starrte ich ihn einfach nur an.

"Louis William Tomlinson, ich liebe dich."

Da lag so viel Wärme, so viel Ehrlichkeit in seinen Augen.

"Und es tut mir unglaublich leid, was ich dir angetan habe. Glaub mir bitte, ich wollte das nie, ich wollte dir niemals wehtun."

Ich hatte keine Ahnung, ob es eine Träne oder nur der Regen war, der seine Wange hinunter lief.

"Ja ich... ich habe... Geld dafür bekommen, dass ich dich ein wenig integriere und für dich da bin... aber dann habe ich mich in dich verliebt. Meine Gefühle dir gegenüber waren immer ehrlich. Das war niemals gespielt, ich..."

"Fahr nach Hause Harry, ich meine es ernst", seufzte ich, weil ich spürte, wie mir allmählich auch die Tränen kamen.

"Ich hab Scheiße gebaut, ich weiß. Und die Person zu belügen, die mir mehr bedeutet, als alles andere auf dieser Welt war das schlimmste was ich jemals getan habe..."

Mehr als alles andere auf dieser Welt. Meinte er das ernst? Warum sollte er extra nach Deutschland fliegen, um mich an zu lügen?

Plötzlich hörte man ein lautes Klatschen und Harry kniff schmerzerfüllt die Augen zusammen, während sich seine Wange rot verfärbte und ich feindselig wieder meine Hand von seinem Gesicht entfernte.

"Ich schätze, das habe ich verdient", schmunzelte er traurig.

"Harry Edward Styles, du bist das größte Arschloch, dass ich jemals gekannt habe."

Vorsichtig legte ich meine Hände an seine Wangen und ging aus der Tür hinaus in den strömenden Regen, um meine Lippen auf seine zu drücken. Sanft strich ich die Tränen von seinen Wangen, während auch meine Kleidung völlig durchnässt wurde. Mit einem Mal legte er seine Arme um meinen Rücken und erwiderte den Kuss, während ich genießerisch die Augen schloss.

"Ich weiß", murmelte er leise gegen meine Lippen, ehe er seine Hände unter meine Oberschenkel schob und mich auf seinen Arm hob.

Instinktiv schlang ich meine Beine um ihn und klammerte mich damit an seinem nassen Körper fest. Vorsichtig fuhren meine Finger in seine durchnässten Haare, während ich meine Lippen unsicher gegen seine bewegte.

"Ich habe das Gefühl, ich kenne dich überhaupt nicht mehr."

-

Ich war heute mit meiner Klasse beim Lasertag...

und ich habe festgestellt, dass ich echt gar kein Talent dafür habe xD

1078 Wörter - Ivy

Sweet Creature - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt